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Magirus, Johannes: Notwendige und warhaffte Antwort M. Iohannis Magiri, ... Auff die schmähliche ungegründte Abfertigung, und unbefügte vermeindte Retorsion Doctor Marxen zum Lamm. Tübingen, 1593.

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ES klagt D. Marx in seiner Abfertigung vber Iniurien / die jhm zugefügt worden sein sollen / deren man jhm doch nicht geständig ist. Hergegen aber diffamiert er mich vnd meine Collegas mit höchsterPag. 29. Iniurien / daß wir vns deßhalben / daß wir nämlich Gottes Wort (wie wir die Leut bereden / aber im werck mehrer theils nichts dann Menschenlehren führen) auff den Cantzeln vnd in Schulen tractieren / mit ansehenlichen Prelaturen vnd feißten Pfründen stattlich besolden / vnd mit Gaben bestechen lassen. Dann daß wir mehrer theils nichts dann Menschenlehr führen sollen / welches ein schwere Anklag / ist D. Marx schuldig auff vns zubeweisen (vnd zwar anderst / vnd nicht mit solchem vngrund / wie in seinem kurtzen Bericht von jm geschehen) sonst würdt er als ein falscher zeug erfunden. Was er aber von den ansehenlichen Prelaturen vnd feißten Pfründen meldet / werden in dem Fürstenthumb Würtemberg die Kirchendiener zwar also vnderhalten / daß sie darüber Gott vnd der Herrschafft danck sagen. Man günnet jhnen auch wol / weil sie dem Altar dienen / daß sie des Altars auch geniessen. Vnnd wann D. Marx kein Schalcksaug hette / wurde er es jhnen auch günnen / weil ein jeder Arbeiter seines lohns werth ist. Wir fragen doch vnsers theils nicht darnach / wie stattlich er vnd seine Rottgesellen besoldet werden / vnd ob er gratis seinen Kirchenrahts Stand vertrette / oder es für sein Handtwerck (wie er dauon redet) halte?

Pag. 2[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt].

DAß er aber daran hengt / Wir lassen vns deß halben mit Gaben bestechen / Ist dises ein solche Schmach / deren ich meines theils / vnd so vil mir jmmer wissend / alle Würtembergische Theologi, bißher

ES klagt D. Marx in seiner Abfertigung vber Iniurien / die jhm zugefügt worden sein sollen / deren man jhm doch nicht geständig ist. Hergegen aber diffamiert er mich vnd meine Collegas mit höchsterPag. 29. Iniurien / daß wir vns deßhalben / daß wir nämlich Gottes Wort (wie wir die Leut bereden / aber im werck mehrer theils nichts dann Menschenlehren führen) auff den Cantzeln vnd in Schulen tractieren / mit ansehenlichen Prelaturen vnd feißten Pfründen stattlich besolden / vnd mit Gaben bestechen lassen. Dann daß wir mehrer theils nichts dann Menschenlehr führen sollen / welches ein schwere Anklag / ist D. Marx schuldig auff vns zubeweisen (vnd zwar anderst / vnd nicht mit solchem vngrund / wie in seinem kurtzen Bericht von jm geschehen) sonst würdt er als ein falscher zeug erfunden. Was er aber von den ansehenlichen Prelaturen vnd feißten Pfründen meldet / werden in dem Fürstenthumb Würtemberg die Kirchendiener zwar also vnderhalten / daß sie darüber Gott vnd der Herrschafft danck sagen. Man günnet jhnen auch wol / weil sie dem Altar dienen / daß sie des Altars auch geniessen. Vnnd wann D. Marx kein Schalcksaug hette / wurde er es jhnen auch günnen / weil ein jeder Arbeiter seines lohns werth ist. Wir fragen doch vnsers theils nicht darnach / wie stattlich er vnd seine Rottgesellen besoldet werden / vnd ob er gratis seinen Kirchenrahts Stand vertrette / oder es für sein Handtwerck (wie er dauon redet) halte?

Pag. 2[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt].

DAß er aber daran hengt / Wir lassen vns deß halben mit Gaben bestechen / Ist dises ein solche Schmach / deren ich meines theils / vnd so vil mir jmmer wissend / alle Würtembergische Theologi, bißher

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[33/0035] ES klagt D. Marx in seiner Abfertigung vber Iniurien / die jhm zugefügt worden sein sollen / deren man jhm doch nicht geständig ist. Hergegen aber diffamiert er mich vnd meine Collegas mit höchster Iniurien / daß wir vns deßhalben / daß wir nämlich Gottes Wort (wie wir die Leut bereden / aber im werck mehrer theils nichts dann Menschenlehren führen) auff den Cantzeln vnd in Schulen tractieren / mit ansehenlichen Prelaturen vnd feißten Pfründen stattlich besolden / vnd mit Gaben bestechen lassen. Dann daß wir mehrer theils nichts dann Menschenlehr führen sollen / welches ein schwere Anklag / ist D. Marx schuldig auff vns zubeweisen (vnd zwar anderst / vnd nicht mit solchem vngrund / wie in seinem kurtzen Bericht von jm geschehen) sonst würdt er als ein falscher zeug erfunden. Was er aber von den ansehenlichen Prelaturen vnd feißten Pfründen meldet / werden in dem Fürstenthumb Würtemberg die Kirchendiener zwar also vnderhalten / daß sie darüber Gott vnd der Herrschafft danck sagen. Man günnet jhnen auch wol / weil sie dem Altar dienen / daß sie des Altars auch geniessen. Vnnd wann D. Marx kein Schalcksaug hette / wurde er es jhnen auch günnen / weil ein jeder Arbeiter seines lohns werth ist. Wir fragen doch vnsers theils nicht darnach / wie stattlich er vnd seine Rottgesellen besoldet werden / vnd ob er gratis seinen Kirchenrahts Stand vertrette / oder es für sein Handtwerck (wie er dauon redet) halte? Pag. 29. DAß er aber daran hengt / Wir lassen vns deß halben mit Gaben bestechen / Ist dises ein solche Schmach / deren ich meines theils / vnd so vil mir jmmer wissend / alle Würtembergische Theologi, bißher

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Notwendige und warhaffte Antwort M. Iohannis Magiri, ... Auff die schmähliche ungegründte Abfertigung, und unbefügte vermeindte Retorsion Doctor Marxen zum Lamm. Tübingen, 1593, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_antwort_1593/35>, abgerufen am 27.04.2024.