Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.man schreibet/ ob solche hoch oder niedrig/ ihre Fata. Reg. 3. Nach Betrachtung aller Umstände/ vention
man ſchreibet/ ob ſolche hoch oder niedrig/ ihre Fata. Reg. 3. Nach Betrachtung aller Umſtaͤnde/ vention
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0092" n="80"/> man ſchreibet/ ob ſolche hoch oder niedrig/ ihre <hi rendition="#aq">Fata.</hi><lb/> (5) Die zufaͤlligen Umbſtaͤnde als Gluͤck/ Ungluͤck/<lb/> Tugend/ Laſter/ Geſundheit/ Kranckheit/ Leben/<lb/> und Tod. (6) Die Nahmens-Bedeutung/ als auch<lb/> Buchſtaben-Wechſel (7) Das Alter oder Jahre/ Mo-<lb/> nate etc. Welche Sachen alle/ wenn ſie erwogen<lb/> werden/ viel <hi rendition="#aq">contribui</hi>ren zur <hi rendition="#aq">Invention.</hi> Wie ſol-<lb/> ches mein ſehr wehrter alter Hertzens-Freund und<lb/> Goͤnner Herꝛ <hi rendition="#aq">M. Peisker</hi> in ſeinen Poetiſchen Tabel-<lb/> len/ <hi rendition="#aq">Tab.</hi> 4. 6. 7. ſattſam anweiſet. <hi rendition="#aq">Mayfart.</hi> in der<lb/> deutſchen Rede-Kunſt/ desgleichen <hi rendition="#aq">Vosſius. Nota:</hi><lb/> zu weilen giebt eine Blume/ ein Geſang/ ein Wort/<lb/> ein Stein/ Fluß/ Baum/ Geſchichte/ Gram/ Bli-<lb/> cke/ ꝛc. die beſte Erfindung/ bey welchen ich die<lb/> Natur und Nutzen erwege/ ſolche <hi rendition="#aq">applicire,</hi> und ein<lb/> zierliches <hi rendition="#aq">Votum</hi> anhencke.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 3. Nach Betrachtung aller Umſtaͤnde/<lb/> ſetz ich ein gewiſſes <hi rendition="#aq">Thema</hi> oder Titul/ von was ich<lb/> nemlich ſchreiben wil/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> von Adel/ da ich erſtlich<lb/> aus andern <hi rendition="#aq">Scriptoribus Realia colligire,</hi> wer deſ-<lb/> ſen Urheber/ wie er bey andern Voͤlckern <hi rendition="#aq">æſtimi</hi>ret;<lb/> was er nuͤtze ꝛc. Da die <hi rendition="#aq">Pathologi</hi> und <hi rendition="#aq">Loci Topici</hi> ſehr<lb/> dienlich etc. Dabey zieh ich ſo wohl <hi rendition="#aq">Exempel,</hi> Hiſtori-<lb/> en/ Gleichniſſe/ als zierl <hi rendition="#aq">Sententien</hi> an/ und die fleiſ-<lb/> ſige Leſung geſchickter Poeten wird einem bald ihre<lb/> Fund-Grube zeigen/ wie man ihnen muͤſſe das Mei-<lb/> ſterſtuͤcke ablernen/ durch <hi rendition="#aq">Analyſi</hi>rung und <hi rendition="#aq">Diſponi-</hi><lb/> rung ihrer Gedichte/ und da gleich der theure Chri-<lb/> ſtian Hoffmann in ſeinem Freud und Leid denen Red-<lb/> nern vornehmlich die Bahn zeiget/ wo ſie ihre <hi rendition="#aq">In-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">vention</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0092]
man ſchreibet/ ob ſolche hoch oder niedrig/ ihre Fata.
(5) Die zufaͤlligen Umbſtaͤnde als Gluͤck/ Ungluͤck/
Tugend/ Laſter/ Geſundheit/ Kranckheit/ Leben/
und Tod. (6) Die Nahmens-Bedeutung/ als auch
Buchſtaben-Wechſel (7) Das Alter oder Jahre/ Mo-
nate etc. Welche Sachen alle/ wenn ſie erwogen
werden/ viel contribuiren zur Invention. Wie ſol-
ches mein ſehr wehrter alter Hertzens-Freund und
Goͤnner Herꝛ M. Peisker in ſeinen Poetiſchen Tabel-
len/ Tab. 4. 6. 7. ſattſam anweiſet. Mayfart. in der
deutſchen Rede-Kunſt/ desgleichen Vosſius. Nota:
zu weilen giebt eine Blume/ ein Geſang/ ein Wort/
ein Stein/ Fluß/ Baum/ Geſchichte/ Gram/ Bli-
cke/ ꝛc. die beſte Erfindung/ bey welchen ich die
Natur und Nutzen erwege/ ſolche applicire, und ein
zierliches Votum anhencke.
Reg. 3. Nach Betrachtung aller Umſtaͤnde/
ſetz ich ein gewiſſes Thema oder Titul/ von was ich
nemlich ſchreiben wil/ e. g. von Adel/ da ich erſtlich
aus andern Scriptoribus Realia colligire, wer deſ-
ſen Urheber/ wie er bey andern Voͤlckern æſtimiret;
was er nuͤtze ꝛc. Da die Pathologi und Loci Topici ſehr
dienlich etc. Dabey zieh ich ſo wohl Exempel, Hiſtori-
en/ Gleichniſſe/ als zierl Sententien an/ und die fleiſ-
ſige Leſung geſchickter Poeten wird einem bald ihre
Fund-Grube zeigen/ wie man ihnen muͤſſe das Mei-
ſterſtuͤcke ablernen/ durch Analyſirung und Diſponi-
rung ihrer Gedichte/ und da gleich der theure Chri-
ſtian Hoffmann in ſeinem Freud und Leid denen Red-
nern vornehmlich die Bahn zeiget/ wo ſie ihre In-
vention
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe von 1704 handelt es sich, um die … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |