Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.welche lang und kurtz nach Befindung der Sache Reg. 2. Die meisten einsylbige Wörter nehmen Arm ist mein Thun und Leben/ Arm ist mein Thun und mein Leben. Doch sind die meisten lang/ und werden kaum davon Reg. 3. Zusammen gesetzte oder verdoppelte 2. fixa
welche lang und kurtz nach Befindung der Sache Reg. 2. Die meiſten einſylbige Woͤrter nehmen Arm iſt mein Thun und Leben/ Arm iſt mein Thun und mein Leben. Doch ſind die meiſten lang/ und werden kaum davon Reg. 3. Zuſammen geſetzte oder verdoppelte 2. fixa
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0064" n="52"/> welche lang und kurtz nach Befindung der Sache<lb/> kan gebraucht werden/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> Ergetzlichkeit/ alwo die<lb/> andere Sylbe Lang iſt/ die 1. und dritte hingegen<lb/> Kurtz/ doch hat die letztere die Qvantitaͤt und das<lb/> Erwarten/ was ihr die hinzugeſetzte Sylben werden<lb/> vor eine Krafft und Thon geben.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 2. Die meiſten einſylbige Woͤrter nehmen<lb/> die mittlere Qvantitaͤt an/ das iſt/ ſind lang und kurtz<lb/> nach Erforderung des Verſſes/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi></p><lb/> <lg type="poem"> <l>Arm iſt mein Thun und Leben/</l><lb/> <l>Arm iſt mein Thun und mein Leben.</l> </lg><lb/> <p>Doch ſind die meiſten lang/ und werden kaum davon<lb/> ausgenommen: Als und Es/ wie auch die Woͤrter:<lb/> der/ die/ das/ wenn ſie Geſchlechts und nicht Weiſe-<lb/> Woͤrter ſind/ da ſie kurtz bleiben. Hingegen ſind zu<lb/><hi rendition="#aq">obſervi</hi>ren (1) die einſylbigen Woͤrter/ ſo doppelte<lb/><hi rendition="#aq">Vocales</hi> haben/ als Meer/ Schaaf/ oder nebſt dem<lb/> einen <hi rendition="#aq">Vocali</hi> ein <hi rendition="#aq">H. e. g.</hi> Hahn/ Lohn mehr etc. und<lb/> dann ſind ſie lang (2) die Woͤrter/ ſo aus 2. Sylben<lb/> in eine ſind gebracht oder <hi rendition="#aq">contrahirt</hi> worden/ die-<lb/> ſe ſind gleichfals lang/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> geh’t/ vermach’t etc.<lb/> (3) Die Andeutungs-Woͤrter <hi rendition="#aq">v. g.</hi> Ich/ du/ wir/<lb/> ihr/ ſie und dergleichen/ dieſe werden lieber kurtz als<lb/> lang geſetzt/ weil die kuͤrtzere Qvantitaͤt ihnen gleich-<lb/> ſam nachruffet.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 3. Zuſammen geſetzte oder verdoppelte 2.<lb/> ſylbige Woͤrter/ fuͤhren ihre laͤngere Wort-Zeit ent-<lb/> weder in der erſten oder letzten Sylbe/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> Ankunfft<lb/> etc. doch am meiſten die zuſammen geſetzten <hi rendition="#aq">Subſtan-<lb/> va</hi> mit ihren <hi rendition="#aq">particulis,</hi> forne/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> Vormund/ Un-<lb/> menſch/ Abfall. Die jenigen aber/ welche die <hi rendition="#aq">præ-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">fixa</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [52/0064]
welche lang und kurtz nach Befindung der Sache
kan gebraucht werden/ e. g. Ergetzlichkeit/ alwo die
andere Sylbe Lang iſt/ die 1. und dritte hingegen
Kurtz/ doch hat die letztere die Qvantitaͤt und das
Erwarten/ was ihr die hinzugeſetzte Sylben werden
vor eine Krafft und Thon geben.
Reg. 2. Die meiſten einſylbige Woͤrter nehmen
die mittlere Qvantitaͤt an/ das iſt/ ſind lang und kurtz
nach Erforderung des Verſſes/ e. g.
Arm iſt mein Thun und Leben/
Arm iſt mein Thun und mein Leben.
Doch ſind die meiſten lang/ und werden kaum davon
ausgenommen: Als und Es/ wie auch die Woͤrter:
der/ die/ das/ wenn ſie Geſchlechts und nicht Weiſe-
Woͤrter ſind/ da ſie kurtz bleiben. Hingegen ſind zu
obſerviren (1) die einſylbigen Woͤrter/ ſo doppelte
Vocales haben/ als Meer/ Schaaf/ oder nebſt dem
einen Vocali ein H. e. g. Hahn/ Lohn mehr etc. und
dann ſind ſie lang (2) die Woͤrter/ ſo aus 2. Sylben
in eine ſind gebracht oder contrahirt worden/ die-
ſe ſind gleichfals lang/ e. g. geh’t/ vermach’t etc.
(3) Die Andeutungs-Woͤrter v. g. Ich/ du/ wir/
ihr/ ſie und dergleichen/ dieſe werden lieber kurtz als
lang geſetzt/ weil die kuͤrtzere Qvantitaͤt ihnen gleich-
ſam nachruffet.
Reg. 3. Zuſammen geſetzte oder verdoppelte 2.
ſylbige Woͤrter/ fuͤhren ihre laͤngere Wort-Zeit ent-
weder in der erſten oder letzten Sylbe/ e. g. Ankunfft
etc. doch am meiſten die zuſammen geſetzten Subſtan-
va mit ihren particulis, forne/ e. g. Vormund/ Un-
menſch/ Abfall. Die jenigen aber/ welche die præ-
fixa
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe von 1704 handelt es sich, um die … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |