Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.Reg. 7. Ringel-Oden werden sie genannt/ weil Reg. 8. Dergleichen Ringel-Oden werden am 1. Fahr wol geliebrer Frennd! diß seuftzet noch mein Hertze/Ein treu-gemeinter Wunsch sey deine Reise Kertze/ Der Sonne goldner Schein erleuchte deine Brust/ Des Höchsten Gnaden-Glantz/ der geh dir auf mit Lust. Fahr woll geliebter Freund! 2. (scheiden/Fahr woll geliebter Freund! wil uns die Flucht zwar So wird doch unsre Treu gar keine Trennung leiden/ Die Freundschafft hebet nicht der Meilen Vielheit auf/ Es bleibet im Gemüth der frische Lebens-Lauff. Fahr woll geliebter Freund! 3. Fahr woll geliebter Freund! Ich wil in den Gedancken/Zu keiner/ keiner Zeit von deiner Seiten wancken/ So lange noch das Bluth in meinen Adern rinnt/ Wird die verknüpffte Gunst/ nichts anders seyn gesinnt. Fahr woll geliebter Freund! 4. Fahr woll geliebter Freund! laß fremdden Ort und SittenNicht unsern alten Bund durch Heuchel-Schein zerritten; Leb
Reg. 7. Ringel-Oden werden ſie genannt/ weil Reg. 8. Dergleichen Ringel-Oden werden am 1. Fahr wol geliebrer Frennd! diß ſeuftzet noch mein Hertze/Ein treu-gemeinter Wunſch ſey deine Reiſe Kertze/ Der Sonne goldner Schein erleuchte deine Bruſt/ Des Hoͤchſten Gnaden-Glantz/ der geh dir auf mit Luſt. Fahr woll geliebter Freund! 2. (ſcheidẽ/Fahr woll geliebter Freund! wil uns die Flucht zwar So wird doch unſre Treu gar keine Trennung leiden/ Die Freundſchafft hebet nicht der Meilen Vielheit auf/ Es bleibet im Gemuͤth der friſche Lebens-Lauff. Fahr woll geliebter Freund! 3. Fahr woll geliebter Freund! Ich wil in den Gedancken/Zu keiner/ keiner Zeit von deiner Seiten wancken/ So lange noch das Bluth in meinen Adern rinnt/ Wird die verknuͤpffte Gunſt/ nichts anders ſeyn geſiñt. Fahr woll geliebter Freund! 4. Fahr woll geliebter Freund! laß fremddẽ Ort und SittẽNicht unſern alten Bund durch Heuchel-Schein zerritten; Leb
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Reg. 7. Ringel-Oden werden ſie genannt/ weil
das Reim-Gedichte gleichſam im runden Creyſſe und
Ringel herum laufft/ biß es wieder ſeinen Anfang
antrifft. Man hat dergleichen Ringel-Oden von 2.
4. 6. 13. auch mehr Zeilen/ vid. Zeſius im Helicon.
Part. 2. pag. 41.
Reg. 8. Dergleichen Ringel-Oden werden am
fuͤglichſten zu Freundſchafft-Verſicherungen angewen-
det/ ſonſten mag man dazu vor ein Genus nehmen/
was einen beliebet/ wie zur Anweiſung dieß Exempel
iſt/ von Abſcheidung eines guten Freundes.
1.
Fahr wol geliebrer Frennd! diß ſeuftzet noch mein Hertze/
Ein treu-gemeinter Wunſch ſey deine Reiſe Kertze/
Der Sonne goldner Schein erleuchte deine Bruſt/
Des Hoͤchſten Gnaden-Glantz/ der geh dir auf mit Luſt.
Fahr woll geliebter Freund!
2.(ſcheidẽ/
Fahr woll geliebter Freund! wil uns die Flucht zwar
So wird doch unſre Treu gar keine Trennung leiden/
Die Freundſchafft hebet nicht der Meilen Vielheit auf/
Es bleibet im Gemuͤth der friſche Lebens-Lauff.
Fahr woll geliebter Freund!
3.
Fahr woll geliebter Freund! Ich wil in den Gedancken/
Zu keiner/ keiner Zeit von deiner Seiten wancken/
So lange noch das Bluth in meinen Adern rinnt/
Wird die verknuͤpffte Gunſt/ nichts anders ſeyn geſiñt.
Fahr woll geliebter Freund!
4.
Fahr woll geliebter Freund! laß fremddẽ Ort und Sittẽ
Nicht unſern alten Bund durch Heuchel-Schein zerritten;
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Zitationshilfe: | Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/170>, abgerufen am 16.07.2024. |