Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Zweites Kapitel. Kennt man aber k, so lässt sich zu jedem Werth von[a], z. B. [l] ein Werth [m] finden, welcher dieselbe Schwingungsdauer bedingt. Man bildet aus [l] und k als Schenkel einen rechten Winkel, verbindet die End- punkte durch eine Gerade, zu welcher man durch den Endpunkt von k eine Senkrechte zieht, die an der Ver- längerung von [l] das Stück [m] abschneidet. Denken wir uns nun einen beliebigen Körper mit [Abbildung]
Fig. 122. [Abbildung]
Fig. 123. die Schwingungsdauer vertauschbar. Setzen wir an dieStelle von [a] einen kleineren Kreis [l], so tritt an die Stelle von [b] ein grösserer Kreis [m]. Fahren wir so fort, so fallen schliesslich beide Kreise in einem mit dem Radius k zusammen. 26. Wir haben aus guten Gründen diese Einzel- Zweites Kapitel. Kennt man aber k, so lässt sich zu jedem Werth von[α], z. B. [λ] ein Werth [μ] finden, welcher dieselbe Schwingungsdauer bedingt. Man bildet aus [λ] und k als Schenkel einen rechten Winkel, verbindet die End- punkte durch eine Gerade, zu welcher man durch den Endpunkt von k eine Senkrechte zieht, die an der Ver- längerung von [λ] das Stück [μ] abschneidet. Denken wir uns nun einen beliebigen Körper mit [Abbildung]
Fig. 122. [Abbildung]
Fig. 123. die Schwingungsdauer vertauschbar. Setzen wir an dieStelle von [α] einen kleineren Kreis [λ], so tritt an die Stelle von [β] ein grösserer Kreis [μ]. Fahren wir so fort, so fallen schliesslich beide Kreise in einem mit dem Radius k zusammen. 26. Wir haben aus guten Gründen diese Einzel- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0184" n="172"/><fw place="top" type="header">Zweites Kapitel.</fw><lb/> Kennt man aber <hi rendition="#i">k</hi>, so lässt sich zu jedem Werth von<lb/><supplied>α</supplied>, z. B. <supplied>λ</supplied> ein Werth <supplied>μ</supplied> finden, welcher dieselbe<lb/> Schwingungsdauer bedingt. Man bildet aus <supplied>λ</supplied> und <hi rendition="#i">k</hi><lb/> als Schenkel einen rechten Winkel, verbindet die End-<lb/> punkte durch eine Gerade, zu welcher man durch den<lb/> Endpunkt von <hi rendition="#i">k</hi> eine Senkrechte zieht, die an der Ver-<lb/> längerung von <supplied>λ</supplied> das Stück <supplied>μ</supplied> abschneidet.</p><lb/> <p>Denken wir uns nun einen beliebigen Körper mit<lb/> dem Schwerpunkt <hi rendition="#i">O</hi>, legen durch denselben die Ebene<lb/> der Zeichnung, und lassen wir ihn um alle möglichen<lb/> parallelen zur Papierebene senkrechten Axen schwingen.<lb/> Alle Axen, welche durch den Kreis <supplied>α</supplied> (Fig. 124) hindurch-<lb/> gehen, sind untereinander und mit denjenigen, welche noch<lb/> durch den andern Kreis <supplied>β</supplied> hindurchgehen, in Bezug auf<lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 122.</hi></head></figure><lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 123.</hi></head></figure><lb/> die Schwingungsdauer vertauschbar. Setzen wir an die<lb/> Stelle von <supplied>α</supplied> einen kleineren Kreis <supplied>λ</supplied>, so tritt an die<lb/> Stelle von <supplied>β</supplied> ein grösserer Kreis <supplied>μ</supplied>. Fahren wir so fort,<lb/> so fallen schliesslich beide Kreise in einem mit dem<lb/> Radius <hi rendition="#i">k</hi> zusammen.</p><lb/> <p>26. Wir haben aus guten Gründen diese Einzel-<lb/> heiten so eingehend besprochen. Zunächst sollte an<lb/> denselben der Reichthum der Huyghens’schen Unter-<lb/> suchungsergebnisse deutlich gemacht werden. Denn<lb/> alles, was hier mitgetheilt wurde, ist, wenn auch in<lb/> etwas anderer Form, in Huyghens’ Schriften enthalten,<lb/> oder ist durch dieselben doch so nahe gelegt, dass es<lb/> ohne die geringste Schwierigkeit ergänzt werden kann. In<lb/> die modernen elementaren Lehrbücher ist nur der kleinste<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [172/0184]
Zweites Kapitel.
Kennt man aber k, so lässt sich zu jedem Werth von
α, z. B. λ ein Werth μ finden, welcher dieselbe
Schwingungsdauer bedingt. Man bildet aus λ und k
als Schenkel einen rechten Winkel, verbindet die End-
punkte durch eine Gerade, zu welcher man durch den
Endpunkt von k eine Senkrechte zieht, die an der Ver-
längerung von λ das Stück μ abschneidet.
Denken wir uns nun einen beliebigen Körper mit
dem Schwerpunkt O, legen durch denselben die Ebene
der Zeichnung, und lassen wir ihn um alle möglichen
parallelen zur Papierebene senkrechten Axen schwingen.
Alle Axen, welche durch den Kreis α (Fig. 124) hindurch-
gehen, sind untereinander und mit denjenigen, welche noch
durch den andern Kreis β hindurchgehen, in Bezug auf
[Abbildung Fig. 122.]
[Abbildung Fig. 123.]
die Schwingungsdauer vertauschbar. Setzen wir an die
Stelle von α einen kleineren Kreis λ, so tritt an die
Stelle von β ein grösserer Kreis μ. Fahren wir so fort,
so fallen schliesslich beide Kreise in einem mit dem
Radius k zusammen.
26. Wir haben aus guten Gründen diese Einzel-
heiten so eingehend besprochen. Zunächst sollte an
denselben der Reichthum der Huyghens’schen Unter-
suchungsergebnisse deutlich gemacht werden. Denn
alles, was hier mitgetheilt wurde, ist, wenn auch in
etwas anderer Form, in Huyghens’ Schriften enthalten,
oder ist durch dieselben doch so nahe gelegt, dass es
ohne die geringste Schwierigkeit ergänzt werden kann. In
die modernen elementaren Lehrbücher ist nur der kleinste
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |