Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Die Entwickelung der Principien der Dynamik. wegen (Fig. 101), während der Raum, in welchem diese Be-wegung stattfindet, sich nach AC verschiebt. Der Körper kommt dann von A nach D. Das findet nun auch statt, wenn die beiden Umstände, welche die Bewegungen AB und AC in derselben Zeit bestimmen, aufeinander keinen Einfluss haben. Es ist leicht ersichtlich, dass man nach dem Parallelogramm nicht allein stattgehabte Verschiebungen, sondern auch augenblicklich statthabende Geschwindigkeiten und Beschleunigungen zusammen- setzen kann. 2. Die Leistungen von Huyghens. 1. Huyghens ist in allen Stücken als ein ebenbürtiger Die Fülle der Leistungen von Huyghens zeigt sich 2. Was die Form der Darstellung betrifft, so ist zu Die Entwickelung der Principien der Dynamik. wegen (Fig. 101), während der Raum, in welchem diese Be-wegung stattfindet, sich nach AC verschiebt. Der Körper kommt dann von A nach D. Das findet nun auch statt, wenn die beiden Umstände, welche die Bewegungen AB und AC in derselben Zeit bestimmen, aufeinander keinen Einfluss haben. Es ist leicht ersichtlich, dass man nach dem Parallelogramm nicht allein stattgehabte Verschiebungen, sondern auch augenblicklich statthabende Geschwindigkeiten und Beschleunigungen zusammen- setzen kann. 2. Die Leistungen von Huyghens. 1. Huyghens ist in allen Stücken als ein ebenbürtiger Die Fülle der Leistungen von Huyghens zeigt sich 2. Was die Form der Darstellung betrifft, so ist zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0155" n="143"/><fw place="top" type="header">Die Entwickelung der Principien der Dynamik.</fw><lb/> wegen (Fig. 101), während der Raum, in welchem diese Be-<lb/> wegung stattfindet, sich nach <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AC</hi></hi> verschiebt. Der Körper<lb/> kommt dann von <hi rendition="#i">A</hi> nach <hi rendition="#i">D</hi>. Das findet nun auch<lb/> statt, wenn die beiden Umstände, welche die Bewegungen<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AB</hi></hi> und <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AC</hi></hi> in derselben Zeit bestimmen, aufeinander<lb/> keinen Einfluss haben. Es ist leicht ersichtlich, dass<lb/> man nach dem Parallelogramm nicht allein stattgehabte<lb/> Verschiebungen, sondern auch augenblicklich statthabende<lb/> Geschwindigkeiten und Beschleunigungen zusammen-<lb/> setzen kann.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#i">2. Die Leistungen von Huyghens.</hi> </head><lb/> <p>1. Huyghens ist in allen Stücken als ein ebenbürtiger<lb/> Nachfolger Galilei’s zu betrachten. War vielleicht auch<lb/> seine philosophische Begabung etwas geringer als jene<lb/> Galilei’s, so übertraf er denselben wieder durch<lb/> sein geometrisches Talent. Huyghens führte die von<lb/> Galilei begonnenen Untersuchungen nicht nur weiter,<lb/> sondern löste auch die ersten Aufgaben der <hi rendition="#g">Dynamik<lb/> mehrerer Massen</hi>, während sich Galilei durchweg nur<lb/> auf die Dynamik <hi rendition="#g">eines</hi> Körpers beschränkt hatte.</p><lb/> <p>Die Fülle der Leistungen von Huyghens zeigt sich<lb/> schon in seinem 1673 erschienenen „Horologium oscil-<lb/> latorium‟. Die wichtigsten darin zum ersten mal be-<lb/> handelten Themen sind: die Lehre vom Schwingungs-<lb/> mittelpunkt, die Erfindung und Construction der Pen-<lb/> deluhr, die Erfindung der Unruhe, die Bestimmung der<lb/> Schwerebeschleunigung <hi rendition="#i">g</hi> durch Pendelbeobachtungen,<lb/> ein Vorschlag betreffend die Verwendung der Länge des<lb/> Secundenpendels als Längeneinheit, die Sätze über die<lb/> Centrifugalkraft, die mechanischen und geometrischen<lb/> Eigenschaften der Cycloïde, die Lehre von den Evoluten<lb/> und dem Krümmungskreis.</p><lb/> <p>2. Was die Form der Darstellung betrifft, so ist zu<lb/> bemerken, dass Huyghens mit Galilei die erhabene und<lb/> unübertreffliche vollkommene Aufrichtigkeit theilt. Er<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0155]
Die Entwickelung der Principien der Dynamik.
wegen (Fig. 101), während der Raum, in welchem diese Be-
wegung stattfindet, sich nach AC verschiebt. Der Körper
kommt dann von A nach D. Das findet nun auch
statt, wenn die beiden Umstände, welche die Bewegungen
AB und AC in derselben Zeit bestimmen, aufeinander
keinen Einfluss haben. Es ist leicht ersichtlich, dass
man nach dem Parallelogramm nicht allein stattgehabte
Verschiebungen, sondern auch augenblicklich statthabende
Geschwindigkeiten und Beschleunigungen zusammen-
setzen kann.
2. Die Leistungen von Huyghens.
1. Huyghens ist in allen Stücken als ein ebenbürtiger
Nachfolger Galilei’s zu betrachten. War vielleicht auch
seine philosophische Begabung etwas geringer als jene
Galilei’s, so übertraf er denselben wieder durch
sein geometrisches Talent. Huyghens führte die von
Galilei begonnenen Untersuchungen nicht nur weiter,
sondern löste auch die ersten Aufgaben der Dynamik
mehrerer Massen, während sich Galilei durchweg nur
auf die Dynamik eines Körpers beschränkt hatte.
Die Fülle der Leistungen von Huyghens zeigt sich
schon in seinem 1673 erschienenen „Horologium oscil-
latorium‟. Die wichtigsten darin zum ersten mal be-
handelten Themen sind: die Lehre vom Schwingungs-
mittelpunkt, die Erfindung und Construction der Pen-
deluhr, die Erfindung der Unruhe, die Bestimmung der
Schwerebeschleunigung g durch Pendelbeobachtungen,
ein Vorschlag betreffend die Verwendung der Länge des
Secundenpendels als Längeneinheit, die Sätze über die
Centrifugalkraft, die mechanischen und geometrischen
Eigenschaften der Cycloïde, die Lehre von den Evoluten
und dem Krümmungskreis.
2. Was die Form der Darstellung betrifft, so ist zu
bemerken, dass Huyghens mit Galilei die erhabene und
unübertreffliche vollkommene Aufrichtigkeit theilt. Er
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