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Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.

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willen allen Menschen / wie sie vns beleidiget haben. Wiederumb auch begere vergebung lauterlich vmb Gottes willen / von allen Menschen / deren wir viel ohn zweyffel beleidiget haben / zum wenigsten mit bösen Exempeln / oder zu wenig wolthaten / wie wir schüldig gewesen sind / nach dem Gebot Brüderlicher Christlicher liebe. Auff daß die Seele nicht bleibe behafftet mit irgent einem handel auff Erden.

Zum Dritten / wenn so jederman vrlaub auff Erden gegeben ist / sol man sich denn alleine zu Gott richten / da der Weg des Sterbens sich auch hinkeret vnnd vns führet. Vnnd hie hebt sich an die enge Pforte / der schmale Steig zum Leben / des muß sich ein jglicher frölich erwegen / Denn er ist wol fast enge / er ist aber nicht lang.

Vnnd gehet hie zu / gleich wie ein Kind aus der kleinen Wonung seiner Mutter Leib / mit gefahr vnnd engsten geboren wird / in diesen weiten Himmel vnd

willen allen Menschen / wie sie vns beleidiget haben. Wiederumb auch begere vergebung lauterlich vmb Gottes willen / von allen Menschen / deren wir viel ohn zweyffel beleidiget haben / zum wenigsten mit bösen Exempeln / oder zu wenig wolthaten / wie wir schüldig gewesen sind / nach dem Gebot Brüderlicher Christlicher liebe. Auff daß die Seele nicht bleibe behafftet mit irgent einem handel auff Erden.

Zum Dritten / wenn so jederman vrlaub auff Erden gegeben ist / sol man sich denn alleine zu Gott richten / da der Weg des Sterbens sich auch hinkeret vnnd vns führet. Vnnd hie hebt sich an die enge Pforte / der schmale Steig zum Leben / des muß sich ein jglicher frölich erwegen / Denn er ist wol fast enge / er ist aber nicht lang.

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[0236] willen allen Menschen / wie sie vns beleidiget haben. Wiederumb auch begere vergebung lauterlich vmb Gottes willen / von allen Menschen / deren wir viel ohn zweyffel beleidiget haben / zum wenigsten mit bösen Exempeln / oder zu wenig wolthaten / wie wir schüldig gewesen sind / nach dem Gebot Brüderlicher Christlicher liebe. Auff daß die Seele nicht bleibe behafftet mit irgent einem handel auff Erden. Zum Dritten / wenn so jederman vrlaub auff Erden gegeben ist / sol man sich denn alleine zu Gott richten / da der Weg des Sterbens sich auch hinkeret vnnd vns führet. Vnnd hie hebt sich an die enge Pforte / der schmale Steig zum Leben / des muß sich ein jglicher frölich erwegen / Denn er ist wol fast enge / er ist aber nicht lang. Vnnd gehet hie zu / gleich wie ein Kind aus der kleinen Wonung seiner Mutter Leib / mit gefahr vnnd engsten geboren wird / in diesen weiten Himmel vnd

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Zitationshilfe: Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/236>, abgerufen am 18.05.2024.