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Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.

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Da spricht Gott selbst die Absolutio / wie er das Kind selbst teuffet. Vnnd du wilt sagen / man dürffe des beichtens nicht. Denn ob du gleich dasselbe im Sacrament auch hörest / soltu es dennoch darumb nicht hinweg schlagen / sonderlich weil es dich (wie gesagt ist) alleine betrifft.

Darüber hastu auch noch ein vorteil / daß du in der Beicht alle deinen fehl sagen kanst / vnnd darüber rath holen. Vnnd wenn sonst keine andere Vrsach were / vnd Gott gleich nicht selbst da redet / wolt ichs dennoch vmb dieses Stücks willen nicht gerne emperen / daß ich hierinne meinem Bruder mein Hertz eröffnen kan / vnd klagen / was mir anligt. Denn es ist ein elend ding / wenn das Gewissen beschweret ist / vnnd in einer angst ligt / vnnd kein Raht noch Trost weis.

Darumb ist es auch ein edel tröstlich Werck / daß da zween zusamen kommen / vnd einer dem andern Rath / Hülffe vnd Trost gibt / vnd gehet fein Brüderlich vnd

Da spricht Gott selbst die Absolutio / wie er das Kind selbst teuffet. Vnnd du wilt sagen / man dürffe des beichtens nicht. Denn ob du gleich dasselbe im Sacrament auch hörest / soltu es dennoch darumb nicht hinweg schlagen / sonderlich weil es dich (wie gesagt ist) alleine betrifft.

Darüber hastu auch noch ein vorteil / daß du in der Beicht alle deinen fehl sagen kanst / vnnd darüber rath holen. Vnnd wenn sonst keine andere Vrsach were / vnd Gott gleich nicht selbst da redet / wolt ichs dennoch vmb dieses Stücks willen nicht gerne emperen / daß ich hierinne meinem Bruder mein Hertz eröffnen kan / vnd klagen / was mir anligt. Denn es ist ein elend ding / wenn das Gewissen beschweret ist / vnnd in einer angst ligt / vnnd kein Raht noch Trost weis.

Darumb ist es auch ein edel tröstlich Werck / daß da zween zusamen kommen / vnd einer dem andern Rath / Hülffe vnd Trost gibt / vnd gehet fein Brüderlich vnd

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[0199] Da spricht Gott selbst die Absolutio / wie er das Kind selbst teuffet. Vnnd du wilt sagen / man dürffe des beichtens nicht. Denn ob du gleich dasselbe im Sacrament auch hörest / soltu es dennoch darumb nicht hinweg schlagen / sonderlich weil es dich (wie gesagt ist) alleine betrifft. Darüber hastu auch noch ein vorteil / daß du in der Beicht alle deinen fehl sagen kanst / vnnd darüber rath holen. Vnnd wenn sonst keine andere Vrsach were / vnd Gott gleich nicht selbst da redet / wolt ichs dennoch vmb dieses Stücks willen nicht gerne emperen / daß ich hierinne meinem Bruder mein Hertz eröffnen kan / vnd klagen / was mir anligt. Denn es ist ein elend ding / wenn das Gewissen beschweret ist / vnnd in einer angst ligt / vnnd kein Raht noch Trost weis. Darumb ist es auch ein edel tröstlich Werck / daß da zween zusamen kommen / vnd einer dem andern Rath / Hülffe vnd Trost gibt / vnd gehet fein Brüderlich vnd

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Zitationshilfe: Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/199>, abgerufen am 18.05.2024.