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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.
wird ein Gericht halten. Wer Gewalt und Fre-
vel übet/ wird sich wiederum für Gewalt fürch-
ten müssen. Im 37. Psalm v. 12. 13. stehet ge-
schrieben; Der Gottlose dräuet dem Ge-
rechten/ und beisset seine Zähne zusammen
über ihn/ aber der HErr lachet sein/ denn Er
sihet/ daß sein Tag kömmt.

Zum andern: Der HErr speiset die hun-
gerigen.
Hunger empfindet man auff zweyerley
Weise. Einmahl im Bauche/ hernach auch
im Gemüthe. Unser GOtt ist ein HErr/ der
auff beyden Seiten uns wohl versorgen kan.
Gerathen wir in kümmerliche theure Zeiten/ so
haben wir hie die Verheissung/ der HErr spei-
set die Hungerigen.
Also stehet von den Ge-
rechten im 37. Psalm. v 19: Sie werden nicht
zu schanden in der bösen Zeit/ und in der
Theurung werden sie gnug haben.
Haben
sie schon nicht überflüssig/ so sollen sie doch gnug
haben/ denn der HErr ernehret sie in der
Theurung
/ wie geschrieben stehet im 33. Ps. v.
19/ Darum werde nicht kleinmüthig in Armut
und kümmerlicher Zeit/ viel weniger greiff zu un-
gebührlichen Mitteln/ sondern halte dich zu dei-
nem GOtt/ dessen Art ist/ daß Er die Hungeri-
gen|speise. Der so viel hundert tausend Men-
schen speiset/ so eine grosse Menge wilder Thier

in

Die andere Betrachtung.
wird ein Gericht halten. Wer Gewalt und Fre-
vel übet/ wird ſich wiederum für Gewalt fürch-
ten müſſen. Im 37. Pſalm v. 12. 13. ſtehet ge-
ſchrieben; Der Gottloſe dräuet dem Ge-
rechten/ und beiſſet ſeine Zähne zuſammen
über ihn/ aber der HErr lachet ſein/ denn Er
ſihet/ daß ſein Tag kömmt.

Zum andern: Der HErr ſpeiſet die hun-
gerigen.
Hunger empfindet man auff zweyerley
Weiſe. Einmahl im Bauche/ hernach auch
im Gemüthe. Unſer GOtt iſt ein HErr/ der
auff beyden Seiten uns wohl verſorgen kan.
Gerathen wir in kümmerliche theure Zeiten/ ſo
haben wir hie die Verheiſſung/ der HErr ſpei-
ſet die Hungerigen.
Alſo ſtehet von den Ge-
rechten im 37. Pſalm. v 19: Sie werden nicht
zu ſchanden in der böſen Zeit/ und in der
Theurung werden ſie gnug haben.
Haben
ſie ſchon nicht überflüſſig/ ſo ſollen ſie doch gnug
haben/ denn der HErr ernehret ſie in der
Theurung
/ wie geſchrieben ſtehet im 33. Pſ. v.
19/ Darum werde nicht kleinmüthig in Armut
und kümmerlicher Zeit/ viel weniger greiff zu un-
gebührlichen Mitteln/ ſondern halte dich zu dei-
nem GOtt/ deſſen Art iſt/ daß Er die Hungeri-
gen|ſpeiſe. Der ſo viel hundert tauſend Men-
ſchen ſpeiſet/ ſo eine groſſe Menge wilder Thier

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[843/0866] Die andere Betrachtung. wird ein Gericht halten. Wer Gewalt und Fre- vel übet/ wird ſich wiederum für Gewalt fürch- ten müſſen. Im 37. Pſalm v. 12. 13. ſtehet ge- ſchrieben; Der Gottloſe dräuet dem Ge- rechten/ und beiſſet ſeine Zähne zuſammen über ihn/ aber der HErr lachet ſein/ denn Er ſihet/ daß ſein Tag kömmt. Zum andern: Der HErr ſpeiſet die hun- gerigen. Hunger empfindet man auff zweyerley Weiſe. Einmahl im Bauche/ hernach auch im Gemüthe. Unſer GOtt iſt ein HErr/ der auff beyden Seiten uns wohl verſorgen kan. Gerathen wir in kümmerliche theure Zeiten/ ſo haben wir hie die Verheiſſung/ der HErr ſpei- ſet die Hungerigen. Alſo ſtehet von den Ge- rechten im 37. Pſalm. v 19: Sie werden nicht zu ſchanden in der böſen Zeit/ und in der Theurung werden ſie gnug haben. Haben ſie ſchon nicht überflüſſig/ ſo ſollen ſie doch gnug haben/ denn der HErr ernehret ſie in der Theurung/ wie geſchrieben ſtehet im 33. Pſ. v. 19/ Darum werde nicht kleinmüthig in Armut und kümmerlicher Zeit/ viel weniger greiff zu un- gebührlichen Mitteln/ ſondern halte dich zu dei- nem GOtt/ deſſen Art iſt/ daß Er die Hungeri- gen|ſpeiſe. Der ſo viel hundert tauſend Men- ſchen ſpeiſet/ ſo eine groſſe Menge wilder Thier in

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 843. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/866>, abgerufen am 23.11.2024.