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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 146. Psalm
und was kan ich doch anders gedencken/ der er-
hält und versorget alles was unter dem Himmel
ist/ solte der seines Kindes vergessen? Ich bin ge-
wiß/ daß auch diese Stunde er an mich gedenc-
ket. Du solt nicht meinen/ es möchte unserm
GOtt zu schwer fallen/ so er zu jeder Zeit an alles
gedencken solte/ was er gemacht hat: Was ist
schwerer an etwas gedencken oder etwas erhal-
ten? Solts dem schwer seyn an alles gedencken/
dem es keine Mühe ist/ alles erhalten? So
darffst du nicht sorgen/ daß für der grossen Men-
ge Er deiner vergesse/ sihe spricht CHristus: Es
seynd auch eure Haar auff dem Häupt al-
le gezehlet.
Matth. 10, 30. Ich bilde mir nicht
anders ein/ daß Gott also an mich gedencke/ als
wenn ichs allein wäre/ den Er zu versorgen
hätte/ und sonst keiner mehr/ und dem ist auch
gewißlich also: Ist eins.

Das ander Lob unsers GOttes ist ein Lob
der Wahrheit. Denn Er ist ein GOtt/ der
Glauben hält ewiglich. Was Er durch seine
Güte mir verheissen/ das wird Er durch seine
Warheit mir fäst halten. Seine Güte und
Warheit waltet über uns in Ewigkeit
/ Ps.
117, 2. Scheinets zwar/ daß die Verheissung
außbleibe/ so ist sie dennoch nicht verlohren. Er
hält Glauben ewiglich. Sehe ich es schon nicht/

wie

über den 146. Pſalm
und was kan ich doch anders gedencken/ der er-
hält und verſorget alles was unter dem Himmel
iſt/ ſolte der ſeines Kindes vergeſſen? Ich bin ge-
wiß/ daß auch dieſe Stunde er an mich gedenc-
ket. Du ſolt nicht meinen/ es möchte unſerm
GOtt zu ſchwer fallen/ ſo er zu jeder Zeit an alles
gedencken ſolte/ was er gemacht hat: Was iſt
ſchwerer an etwas gedencken oder etwas erhal-
ten? Solts dem ſchwer ſeyn an alles gedencken/
dem es keine Mühe iſt/ alles erhalten? So
darffſt du nicht ſorgen/ daß für der groſſen Men-
ge Er deiner vergeſſe/ ſihe ſpricht CHriſtus: Es
ſeynd auch eure Haar auff dem Häupt al-
le gezehlet.
Matth. 10, 30. Ich bilde mir nicht
anders ein/ daß Gott alſo an mich gedencke/ als
wenn ichs allein wäre/ den Er zu verſorgen
hätte/ und ſonſt keiner mehr/ und dem iſt auch
gewißlich alſo: Iſt eins.

Das ander Lob unſers GOttes iſt ein Lob
der Wahrheit. Denn Er iſt ein GOtt/ der
Glauben hält ewiglich. Was Er durch ſeine
Güte mir verheiſſen/ das wird Er durch ſeine
Warheit mir fäſt halten. Seine Güte und
Warheit waltet über uns in Ewigkeit
/ Pſ.
117, 2. Scheinets zwar/ daß die Verheiſſung
außbleibe/ ſo iſt ſie dennoch nicht verlohren. Er
hält Glauben ewiglich. Sehe ich es ſchon nicht/

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[840/0863] über den 146. Pſalm und was kan ich doch anders gedencken/ der er- hält und verſorget alles was unter dem Himmel iſt/ ſolte der ſeines Kindes vergeſſen? Ich bin ge- wiß/ daß auch dieſe Stunde er an mich gedenc- ket. Du ſolt nicht meinen/ es möchte unſerm GOtt zu ſchwer fallen/ ſo er zu jeder Zeit an alles gedencken ſolte/ was er gemacht hat: Was iſt ſchwerer an etwas gedencken oder etwas erhal- ten? Solts dem ſchwer ſeyn an alles gedencken/ dem es keine Mühe iſt/ alles erhalten? So darffſt du nicht ſorgen/ daß für der groſſen Men- ge Er deiner vergeſſe/ ſihe ſpricht CHriſtus: Es ſeynd auch eure Haar auff dem Häupt al- le gezehlet. Matth. 10, 30. Ich bilde mir nicht anders ein/ daß Gott alſo an mich gedencke/ als wenn ichs allein wäre/ den Er zu verſorgen hätte/ und ſonſt keiner mehr/ und dem iſt auch gewißlich alſo: Iſt eins. Das ander Lob unſers GOttes iſt ein Lob der Wahrheit. Denn Er iſt ein GOtt/ der Glauben hält ewiglich. Was Er durch ſeine Güte mir verheiſſen/ das wird Er durch ſeine Warheit mir fäſt halten. Seine Güte und Warheit waltet über uns in Ewigkeit/ Pſ. 117, 2. Scheinets zwar/ daß die Verheiſſung außbleibe/ ſo iſt ſie dennoch nicht verlohren. Er hält Glauben ewiglich. Sehe ich es ſchon nicht/ wie

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 840. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/863>, abgerufen am 23.11.2024.