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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 138. Psalm


es geschicht. Im Himmel aber werden wirs er-
fahren/ wie alle unsere Trübsal zu unserm Heil
gerichtet gewesen/ und was für Schaden drauß
entstanden wäre/ so wir dieses oder jenes Creutz
nicht getragen hätten. Sihe/ das ist das Werck
der Güte und Treue Gottes mitten in der Angst.
Er sihet nicht alleine auff das Niedrige/ sondern
er erqvicket mich auch/ und hilffet mir mit seiner
Rechten. Ja wenn man recht reden wil/ erqvicket
Gott nicht/ er hilffet auch nicht/ ohne allein/ wenn
ich mitten in der Angst wandele. Wenn ich von
keiner Angst weiß/ so darff mich Gott auch nicht
stärcken. In der Angst erfahre ich/ wie Gott er-
qvicke und helffe. Wenn ich mitten in der
Angst wandele/ so erqvickestu mich/ und
hilffest mir mit deiner Rechten.

Hingegen aber streckestu deine Hand über
den Zorn meiner Feinde. Geschichts/ daß von
Menschen mir eine Angst bereitet wird/ daß
Menschen-Kinder sich wider mich setzen/ und
mir Leid thun/ darff ich nicht wider sie zürnen.
Der HErr strecket seine Hand auß über den
Zorn meiner Feinde/ und wie im 3. Psalm v. 8.
geredet wird: Er schläget alle meine Feinde
auff den Backen/ und zerschmettert der
Gottlosen Zähne.
Die Feinde werden offt so
toll in ihrem Zorn/ daß sie nicht können ruhen/
biß daß sie ihr böses Fürnehmen außgeführet ha-

ben.

über den 138. Pſalm


es geſchicht. Im Himmel aber werden wirs er-
fahren/ wie alle unſere Trübſal zu unſerm Heil
gerichtet geweſen/ und was für Schaden drauß
entſtanden wäre/ ſo wir dieſes oder jenes Creutz
nicht getragen hätten. Sihe/ das iſt das Werck
der Güte und Treue Gottes mitten in der Angſt.
Er ſihet nicht alleine auff das Niedrige/ ſondern
er erqvicket mich auch/ und hilffet mir mit ſeiner
Rechten. Ja wenn man recht reden wil/ erqvicket
Gott nicht/ er hilffet auch nicht/ ohne allein/ weñ
ich mitten in der Angſt wandele. Wenn ich von
keiner Angſt weiß/ ſo darff mich Gott auch nicht
ſtärcken. In der Angſt erfahre ich/ wie Gott er-
qvicke und helffe. Wenn ich mitten in der
Angſt wandele/ ſo erqvickeſtu mich/ und
hilffeſt mir mit deiner Rechten.

Hingegen aber ſtreckeſtu deine Hand über
den Zorn meiner Feinde. Geſchichts/ daß von
Menſchen mir eine Angſt bereitet wird/ daß
Menſchen-Kinder ſich wider mich ſetzen/ und
mir Leid thun/ darff ich nicht wider ſie zürnen.
Der HErr ſtrecket ſeine Hand auß über den
Zorn meiner Feinde/ und wie im 3. Pſalm v. 8.
geredet wird: Er ſchläget alle meine Feinde
auff den Backen/ und zerſchmettert der
Gottloſen Zähne.
Die Feinde werden offt ſo
toll in ihrem Zorn/ daß ſie nicht können ruhen/
biß daß ſie ihr böſes Fürnehmen außgeführet ha-

ben.
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[798/0821] über den 138. Pſalm es geſchicht. Im Himmel aber werden wirs er- fahren/ wie alle unſere Trübſal zu unſerm Heil gerichtet geweſen/ und was für Schaden drauß entſtanden wäre/ ſo wir dieſes oder jenes Creutz nicht getragen hätten. Sihe/ das iſt das Werck der Güte und Treue Gottes mitten in der Angſt. Er ſihet nicht alleine auff das Niedrige/ ſondern er erqvicket mich auch/ und hilffet mir mit ſeiner Rechten. Ja wenn man recht reden wil/ erqvicket Gott nicht/ er hilffet auch nicht/ ohne allein/ weñ ich mitten in der Angſt wandele. Wenn ich von keiner Angſt weiß/ ſo darff mich Gott auch nicht ſtärcken. In der Angſt erfahre ich/ wie Gott er- qvicke und helffe. Wenn ich mitten in der Angſt wandele/ ſo erqvickeſtu mich/ und hilffeſt mir mit deiner Rechten. Hingegen aber ſtreckeſtu deine Hand über den Zorn meiner Feinde. Geſchichts/ daß von Menſchen mir eine Angſt bereitet wird/ daß Menſchen-Kinder ſich wider mich ſetzen/ und mir Leid thun/ darff ich nicht wider ſie zürnen. Der HErr ſtrecket ſeine Hand auß über den Zorn meiner Feinde/ und wie im 3. Pſalm v. 8. geredet wird: Er ſchläget alle meine Feinde auff den Backen/ und zerſchmettert der Gottloſen Zähne. Die Feinde werden offt ſo toll in ihrem Zorn/ daß ſie nicht können ruhen/ biß daß ſie ihr böſes Fürnehmen außgeführet ha- ben.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 798. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/821>, abgerufen am 23.11.2024.