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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.
ein/ meine Seele/ in deine Ruhe/ es ist alles über-
wunden/ der HErr thut dir Gutes. Drum
freue dich über deine Ruhe/ meine Seele; und
hüte dich/ daß du dich nicht wendest zur fremb-
den Ruhe. Weit von der Welt ist Ruhe/ weit
von GOtt ist Unruhe. In der Welt habt
ihr Angst/ in mir aber habt ihr Fried
/ spricht
Christus Johannis am 16. v. ult. Hüte dich für
der Welt/ sie ist um dich und in dir; Augen-Lust/
Fleisches-Lust/ hoffärtiges Leben/ das ist die un-
ruhige Welt/ davon soltu fliehen. In GOtt
bleibstu wie ein Baum am Wasser/ kommt schon
eine Hitz/ bleibstu doch grün/ kommt Trübsal/
kanst du doch getrost seyn.

Ach HErr GOtt/ wie reich tröstestu/
Die sich dir gantz ergeben!
In Todes-Angst schaffstu mir Ruh
Und führst hindurch zum Leben.
Ich bleib bey meiner Seligkeit/
Die mir in Jesu ist bereit/
An JEsu wil ich kleben.
1.
SO gib dich nun zur Ruh'/ O meine liebe Seele/
Der HErr der thut dir guts/ demselben dich
befehle/
Wann sichs ansehen läst/ daß du verlassen seyst/
So halte fest daran/ daß er ja gnädig heist.
2. Er
P p

Die andere Betrachtung.
ein/ meine Seele/ in deine Ruhe/ es iſt alles über-
wunden/ der HErr thut dir Gutes. Drum
freue dich über deine Ruhe/ meine Seele; und
hüte dich/ daß du dich nicht wendeſt zur fremb-
den Ruhe. Weit von der Welt iſt Ruhe/ weit
von GOtt iſt Unruhe. In der Welt habt
ihr Angſt/ in mir aber habt ihr Fried
/ ſpricht
Chriſtus Johannis am 16. v. ult. Hüte dich für
der Welt/ ſie iſt um dich und in dir; Augen-Luſt/
Fleiſches-Luſt/ hoffärtiges Leben/ das iſt die un-
ruhige Welt/ davon ſoltu fliehen. In GOtt
bleibſtu wie ein Baum am Waſſer/ kommt ſchon
eine Hitz/ bleibſtu doch grün/ kommt Trübſal/
kanſt du doch getroſt ſeyn.

Ach HErr GOtt/ wie reich tröſteſtu/
Die ſich dir gantz ergeben!
In Todes-Angſt ſchaffſtu mir Ruh
Und führſt hindurch zum Leben.
Ich bleib bey meiner Seligkeit/
Die mir in Jeſu iſt bereit/
An JEſu wil ich kleben.
1.
SO gib dich nun zur Ruh’/ O meine liebe Seele/
Der HErr der thut dir guts/ demſelben dich
befehle/
Wann ſichs anſehen läſt/ daß du verlaſſen ſeyſt/
So halte feſt daran/ daß er ja gnädig heiſt.
2. Er
P p
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[593/0616] Die andere Betrachtung. ein/ meine Seele/ in deine Ruhe/ es iſt alles über- wunden/ der HErr thut dir Gutes. Drum freue dich über deine Ruhe/ meine Seele; und hüte dich/ daß du dich nicht wendeſt zur fremb- den Ruhe. Weit von der Welt iſt Ruhe/ weit von GOtt iſt Unruhe. In der Welt habt ihr Angſt/ in mir aber habt ihr Fried/ ſpricht Chriſtus Johannis am 16. v. ult. Hüte dich für der Welt/ ſie iſt um dich und in dir; Augen-Luſt/ Fleiſches-Luſt/ hoffärtiges Leben/ das iſt die un- ruhige Welt/ davon ſoltu fliehen. In GOtt bleibſtu wie ein Baum am Waſſer/ kommt ſchon eine Hitz/ bleibſtu doch grün/ kommt Trübſal/ kanſt du doch getroſt ſeyn. Ach HErr GOtt/ wie reich tröſteſtu/ Die ſich dir gantz ergeben! In Todes-Angſt ſchaffſtu mir Ruh Und führſt hindurch zum Leben. Ich bleib bey meiner Seligkeit/ Die mir in Jeſu iſt bereit/ An JEſu wil ich kleben. 1. SO gib dich nun zur Ruh’/ O meine liebe Seele/ Der HErr der thut dir guts/ demſelben dich befehle/ Wann ſichs anſehen läſt/ daß du verlaſſen ſeyſt/ So halte feſt daran/ daß er ja gnädig heiſt. 2. Er P p

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/616>, abgerufen am 22.11.2024.