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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 116. Psalm
ist unsere Seeele nahe bey der Höllen. Was
thut aber unser GOtt? Er reisset unsern Fuß
vom Gleiten/ er behütet uns für schwerem Fall/
und wenn wir schon in Leibes oder Seelen-Ge-
fahr gerathen seynd/ behütet er uns/ daß wir
nicht gar in die Grube deß Verderbens sincken/
und umkommen. In den hohen Anfechtungen
weicht er nicht von uns/ und verschafft/ daß die-
selbige uns nicht zum Verderben gereichen.
Hievon haben wir außerlesene schöne Sprüche
in den Psalmen hin und wieder. Im 18. Psalm
v. 33. 34: GOtt rüstet mich mit Krafft/ und
macht meine Wege ohne Wandel. Er macht
meine Füsse gleich den Hirschen/ und stellet
mich auff meine Höhe.
Wenn die beängstig-
te Seele zu GOtt ruffet im 32. Psalm v. 7. 8:
Du bist mein Schirm/ du woltest mich für
Angst behüten/ daß ich errettet gantz frölich
rühmen könne;
antwortet der HErr gantz
freundlich: Ich wil dich unterweisen und dir
den besten Weg zeigen/ den du wandeln solt.
Ich wil dich mit meinen Augen leiten. Im
37. Psalm v. 24: Fället er/ so wird er nicht
weggeworffen/ denn der HErr erhält ihn
bey der Hand.
Im 62. Psalm v. 3: GOtt
ist mein Hort/ meine Hülffe/ mein Schutz/
daß mich kein Fall stürtzen wird/ wie groß er

ist

über den 116. Pſalm
iſt unſere Seeele nahe bey der Höllen. Was
thut aber unſer GOtt? Er reiſſet unſern Fuß
vom Gleiten/ er behütet uns für ſchwerem Fall/
und wenn wir ſchon in Leibes oder Seelen-Ge-
fahr gerathen ſeynd/ behütet er uns/ daß wir
nicht gar in die Grube deß Verderbens ſincken/
und umkommen. In den hohen Anfechtungen
weicht er nicht von uns/ und verſchafft/ daß die-
ſelbige uns nicht zum Verderben gereichen.
Hievon haben wir außerleſene ſchöne Sprüche
in den Pſalmen hin und wieder. Im 18. Pſalm
v. 33. 34: GOtt rüſtet mich mit Krafft/ und
macht meine Wege ohne Wandel. Er macht
meine Füſſe gleich den Hirſchen/ und ſtellet
mich auff meine Höhe.
Wenn die beängſtig-
te Seele zu GOtt ruffet im 32. Pſalm v. 7. 8:
Du biſt mein Schirm/ du wolteſt mich für
Angſt behüten/ daß ich errettet gantz frölich
rühmen könne;
antwortet der HErr gantz
freundlich: Ich wil dich unterweiſen und dir
den beſten Weg zeigen/ den du wandeln ſolt.
Ich wil dich mit meinen Augen leiten. Im
37. Pſalm v. 24: Fället er/ ſo wird er nicht
weggeworffen/ denn der HErr erhält ihn
bey der Hand.
Im 62. Pſalm v. 3: GOtt
iſt mein Hort/ meine Hülffe/ mein Schutz/
daß mich kein Fall ſtürtzen wird/ wie groß er

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[582/0605] über den 116. Pſalm iſt unſere Seeele nahe bey der Höllen. Was thut aber unſer GOtt? Er reiſſet unſern Fuß vom Gleiten/ er behütet uns für ſchwerem Fall/ und wenn wir ſchon in Leibes oder Seelen-Ge- fahr gerathen ſeynd/ behütet er uns/ daß wir nicht gar in die Grube deß Verderbens ſincken/ und umkommen. In den hohen Anfechtungen weicht er nicht von uns/ und verſchafft/ daß die- ſelbige uns nicht zum Verderben gereichen. Hievon haben wir außerleſene ſchöne Sprüche in den Pſalmen hin und wieder. Im 18. Pſalm v. 33. 34: GOtt rüſtet mich mit Krafft/ und macht meine Wege ohne Wandel. Er macht meine Füſſe gleich den Hirſchen/ und ſtellet mich auff meine Höhe. Wenn die beängſtig- te Seele zu GOtt ruffet im 32. Pſalm v. 7. 8: Du biſt mein Schirm/ du wolteſt mich für Angſt behüten/ daß ich errettet gantz frölich rühmen könne; antwortet der HErr gantz freundlich: Ich wil dich unterweiſen und dir den beſten Weg zeigen/ den du wandeln ſolt. Ich wil dich mit meinen Augen leiten. Im 37. Pſalm v. 24: Fället er/ ſo wird er nicht weggeworffen/ denn der HErr erhält ihn bey der Hand. Im 62. Pſalm v. 3: GOtt iſt mein Hort/ meine Hülffe/ mein Schutz/ daß mich kein Fall ſtürtzen wird/ wie groß er iſt

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/605>, abgerufen am 22.11.2024.