Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 116. Psalm solchen Seelen-Angst/ darinn mir nicht anderszu Muthe ist/ als gehöre ich nicht unter den Hauf- fen derer/ die Gott wil selig machen/ und kan den Trost der Gnaden in mir nicht finden. Ich höre hie 2. was die gläubige Seele Ich höre hie 3. was die Seele erfahre/ wenn gnä-
über den 116. Pſalm ſolchen Seelen-Angſt/ darinn mir nicht anderszu Muthe iſt/ als gehöre ich nicht unter den Hauf- fen derer/ die Gott wil ſelig machen/ und kan den Troſt der Gnaden in mir nicht finden. Ich höre hie 2. was die gläubige Seele Ich höre hie 3. was die Seele erfahre/ wenn gnä-
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über den 116. Pſalm
ſolchen Seelen-Angſt/ darinn mir nicht anders
zu Muthe iſt/ als gehöre ich nicht unter den Hauf-
fen derer/ die Gott wil ſelig machen/ und kan den
Troſt der Gnaden in mir nicht finden.
Ich höre hie 2. was die gläubige Seele
in ihrer Angſt mache. Ich rieff an den Na-
men deß HErrn/ O HErr/ errette meine
Seele. Einem gläubigen Chriſten iſts aller-
meiſt um die Seele zu thun/ daß die wohl ver-
wahret werde. Sie wird aber nicht beſſer ver-
wahret/ als in die Hände deſſen/ der ſie erſchaf-
fen und erlöſet hat; Drum ruffet er: O HErr/
errette meine Seele: Ziehe ſie auß dieſer Angſt/
daß ſie darinne nicht umkomme. Dieſes iſt der
beſte Rath in aller Seelen-Angſt/ daß man nur
ſchlecht die Seele GOtt befehle/ und gedultig
außharre.
Ich höre hie 3. was die Seele erfahre/ wenn
ſie in ihrer Angſt zu GOtt läuffet. Der Herr
iſt gnädig und gerecht/ und unſer GOtt
iſt barmhertzig/ der HErr behütet die Ein-
fältigen/ und wenn ich unterlieget/ ſo hilfft
er mir. Daß GOtt gnädig/ gerecht und
barmhertzig/ weiß iederman zu ſagen/ aber ie-
dermann erfährts nicht/ iedermann glaubts
nicht. Die Gerechten erfahren es an ihnen
ſelbſt in der That und Warheit. Weil GOtt
gnä-
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