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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 92. Psalm


ben ein freudiges Gemüth/ frisch und starck in
GOTT.

Ein Ceder hat in sich einen köstlichen Bal-
sam/ der gibt einen schönen Geruch/ und lässet
nicht faulen. Daher wird das Cedern-Holtz
so dick und fäst/ daß es nicht faule oder vom
Wurm sich stechen lasse. Der Gerechte im Hau-
se deß Herrn hat in sich den köstlichen Balsnm
den heiligen Geist/ derselbe gibt von sich den süs-
sen Geruch deß Glaubens/ der Andacht und deß
Gebets. Derselbige lebendige Balsam bewah-
ret auch für dem fressenden Wurm/ bringet
Trost/ auch Stärcke wider die Sünde/ und läst
uns nicht verfaulen. Und also grünen wir nicht
allein im Hause deß Herrn wie ein Palmbaum/
sondern wachsen auch am Geist/ und werden
starck/ wie ein Ceder.

Es setzet aber der heilige Geist in unserm
Psalm noch mehr auff/ das uns die grünende Art
der Pflantzen GOttes im Hause deß HErrn
andeute/ denn zum dritten wird gesaget: Wenn
sie gleich alt werden/ werden sie dennoch blü-
hen/ fruchtbar und frisch seyn.
Es ist viel/
daß den Palmenbäumen und Cedern/ die im
Hause deß HErrn gepflantzet seyn/ kein Hitz
noch Kälte schadet/ noch mehr ists/ daß ih-
nen auch kein Alter schadet; Sie bleiben auch

im

über den 92. Pſalm


ben ein freudiges Gemüth/ friſch und ſtarck in
GOTT.

Ein Ceder hat in ſich einen köſtlichen Bal-
ſam/ der gibt einen ſchönen Geruch/ und läſſet
nicht faulen. Daher wird das Cedern-Holtz
ſo dick und fäſt/ daß es nicht faule oder vom
Wurm ſich ſtechen laſſe. Der Gerechte im Hau-
ſe deß Herrn hat in ſich den köſtlichen Balſnm
den heiligen Geiſt/ derſelbe gibt von ſich den ſüſ-
ſen Geruch deß Glaubens/ der Andacht und deß
Gebets. Derſelbige lebendige Balſam bewah-
ret auch für dem freſſenden Wurm/ bringet
Troſt/ auch Stärcke wider die Sünde/ und läſt
uns nicht verfaulen. Und alſo grünen wir nicht
allein im Hauſe deß Herrn wie ein Palmbaum/
ſondern wachſen auch am Geiſt/ und werden
ſtarck/ wie ein Ceder.

Es ſetzet aber der heilige Geiſt in unſerm
Pſalm noch mehr auff/ das uns die grünende Art
der Pflantzen GOttes im Hauſe deß HErrn
andeute/ denn zum dritten wird geſaget: Wenn
ſie gleich alt werden/ werden ſie dennoch blü-
hen/ fruchtbar und friſch ſeyn.
Es iſt viel/
daß den Palmenbäumen und Cedern/ die im
Hauſe deß HErrn gepflantzet ſeyn/ kein Hitz
noch Kälte ſchadet/ noch mehr iſts/ daß ih-
nen auch kein Alter ſchadet; Sie bleiben auch

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[556/0579] über den 92. Pſalm ben ein freudiges Gemüth/ friſch und ſtarck in GOTT. Ein Ceder hat in ſich einen köſtlichen Bal- ſam/ der gibt einen ſchönen Geruch/ und läſſet nicht faulen. Daher wird das Cedern-Holtz ſo dick und fäſt/ daß es nicht faule oder vom Wurm ſich ſtechen laſſe. Der Gerechte im Hau- ſe deß Herrn hat in ſich den köſtlichen Balſnm den heiligen Geiſt/ derſelbe gibt von ſich den ſüſ- ſen Geruch deß Glaubens/ der Andacht und deß Gebets. Derſelbige lebendige Balſam bewah- ret auch für dem freſſenden Wurm/ bringet Troſt/ auch Stärcke wider die Sünde/ und läſt uns nicht verfaulen. Und alſo grünen wir nicht allein im Hauſe deß Herrn wie ein Palmbaum/ ſondern wachſen auch am Geiſt/ und werden ſtarck/ wie ein Ceder. Es ſetzet aber der heilige Geiſt in unſerm Pſalm noch mehr auff/ das uns die grünende Art der Pflantzen GOttes im Hauſe deß HErrn andeute/ denn zum dritten wird geſaget: Wenn ſie gleich alt werden/ werden ſie dennoch blü- hen/ fruchtbar und friſch ſeyn. Es iſt viel/ daß den Palmenbäumen und Cedern/ die im Hauſe deß HErrn gepflantzet ſeyn/ kein Hitz noch Kälte ſchadet/ noch mehr iſts/ daß ih- nen auch kein Alter ſchadet; Sie bleiben auch im

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/579>, abgerufen am 22.11.2024.