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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die vierdte Betrachtung.


Bey dem Palmbaum ist noch absonderlich
zu mercken/ daß er keinen Mist um sich leiden
soll/ aber gerne an saltzigten Orten stehe. Ei-
nem Gläubigen ist nichts schädlichers als der
Sünden-Koth. 2. Corinth. v. 1: Lasset uns
von aller Befleckung deß Fleisches und deß
Geistes reinigen/ und fortfahren mit
der Heiligung in der Furcht GOttes.
Da-
mit aber solches geschehe/ muß der Baum GOt-
tes stehen auff dem Saltz-Boden/ davon der
HErr redet beym Marco am 9. v. 49: Es muß
alles mit Feuer gesaltzet werden/ und alles
Opffer wird mit Saltz gesaltzet. Habt
Saltz bey euch.
Das Saltz der Christen ist
das Wort Christi und die feurige Krafft deß
Geistes im Wort. Wenn das Wort verfälschet/
und ihm seine beissende Krafft genommen wird/
so wird unser Fleisch stinckend/ und wachsen
Maden darinnen/ wenn aber GOttes Wort
so gehandelt wird/ daß es brenne und beisse/
durch Marck und Beine dringe/ so verzehrts
den alten Sünden-Lust in uns/ als denn seynd
wir auch ein gereinigtes GOtt wohlgefälliges
Opffer. Zun Coloss. am 4. c. v. 6. spricht Pau-
lus: Eure Rede sey allezeit lieblich/ und
mit Saltz gewürtzet.
Wenn wir das Saltz
göttlicher Weißheit in uns haben/ welches den

fau-
M m v
Die vierdte Betrachtung.


Bey dem Palmbaum iſt noch abſonderlich
zu mercken/ daß er keinen Miſt um ſich leiden
ſoll/ aber gerne an ſaltzigten Orten ſtehe. Ei-
nem Gläubigen iſt nichts ſchädlichers als der
Sünden-Koth. 2. Corinth. v. 1: Laſſet uns
von aller Befleckung deß Fleiſches und deß
Geiſtes reinigen/ und fortfahren mit
der Heiligung in der Furcht GOttes.
Da-
mit aber ſolches geſchehe/ muß der Baum GOt-
tes ſtehen auff dem Saltz-Boden/ davon der
HErr redet beym Marco am 9. v. 49: Es muß
alles mit Feuer geſaltzet werden/ und alles
Opffer wird mit Saltz geſaltzet. Habt
Saltz bey euch.
Das Saltz der Chriſten iſt
das Wort Chriſti und die feurige Krafft deß
Geiſtes im Wort. Wenn das Wort verfälſchet/
und ihm ſeine beiſſende Krafft genommen wird/
ſo wird unſer Fleiſch ſtinckend/ und wachſen
Maden darinnen/ wenn aber GOttes Wort
ſo gehandelt wird/ daß es brenne und beiſſe/
durch Marck und Beine dringe/ ſo verzehrts
den alten Sünden-Luſt in uns/ als denn ſeynd
wir auch ein gereinigtes GOtt wohlgefälliges
Opffer. Zun Coloſſ. am 4. c. v. 6. ſpricht Pau-
lus: Eure Rede ſey allezeit lieblich/ und
mit Saltz gewürtzet.
Wenn wir das Saltz
göttlicher Weißheit in uns haben/ welches den

fau-
M m v
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[553/0576] Die vierdte Betrachtung. Bey dem Palmbaum iſt noch abſonderlich zu mercken/ daß er keinen Miſt um ſich leiden ſoll/ aber gerne an ſaltzigten Orten ſtehe. Ei- nem Gläubigen iſt nichts ſchädlichers als der Sünden-Koth. 2. Corinth. v. 1: Laſſet uns von aller Befleckung deß Fleiſches und deß Geiſtes reinigen/ und fortfahren mit der Heiligung in der Furcht GOttes. Da- mit aber ſolches geſchehe/ muß der Baum GOt- tes ſtehen auff dem Saltz-Boden/ davon der HErr redet beym Marco am 9. v. 49: Es muß alles mit Feuer geſaltzet werden/ und alles Opffer wird mit Saltz geſaltzet. Habt Saltz bey euch. Das Saltz der Chriſten iſt das Wort Chriſti und die feurige Krafft deß Geiſtes im Wort. Wenn das Wort verfälſchet/ und ihm ſeine beiſſende Krafft genommen wird/ ſo wird unſer Fleiſch ſtinckend/ und wachſen Maden darinnen/ wenn aber GOttes Wort ſo gehandelt wird/ daß es brenne und beiſſe/ durch Marck und Beine dringe/ ſo verzehrts den alten Sünden-Luſt in uns/ als denn ſeynd wir auch ein gereinigtes GOtt wohlgefälliges Opffer. Zun Coloſſ. am 4. c. v. 6. ſpricht Pau- lus: Eure Rede ſey allezeit lieblich/ und mit Saltz gewürtzet. Wenn wir das Saltz göttlicher Weißheit in uns haben/ welches den fau- M m v

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/576>, abgerufen am 22.11.2024.