Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 84. Psalm gierde seyn/ daß du dich mögest halten zu demHause deß HErrn. Must du ja bey der Freude dieser Welt seyn/ so laß doch dein Gemüth bey GOtt seyn/ denn es kan doch keine Seele auff andere Weise recht frölich seyn. Ich gläu- be nicht/ daß es müglich sey/ daß eine Seele/ die die gnädige Beywohnung GOttes in ihrem Hause empfunden hat/ könne ruhig seyn/ wo sie nicht bey ihrem GOtt ist; Gewiß/ sie ist in kei- nem rechten Stande/ wenn sie ihren Gott nicht für Augen und in dem Hertzen hat/ und ihre Lust nicht in GOtt sucht. Eins bitte ich vom HErrn/ das hätte ich gerne/ daß ich möge bleiben im Hause deß HErrn mein Leben- lang/ Ps. 27, 4. Das wollest du mir nicht wei- gern/ mein König und mein GOtt/ Amen! 1. WEr wil dirs nun verdencken/ Daß du Verlangen trägst/ Dein Thun dahin zu lencken Damit du Gnade hegst? GOtt ist die Sonn' und Schild/ der dich erlenchten wil/ Er streitet auch vor dich/ wann seynd der Feinde viel. 2. GOtt gibt dir Gnad' und Ehre/ Er lässt dich darben nicht; Darum dich zu ihm kehre In guter Zuversicht. Wohl
über den 84. Pſalm gierde ſeyn/ daß du dich mögeſt halten zu demHauſe deß HErrn. Muſt du ja bey der Freude dieſer Welt ſeyn/ ſo laß doch dein Gemüth bey GOtt ſeyn/ denn es kan doch keine Seele auff andere Weiſe recht frölich ſeyn. Ich gläu- be nicht/ daß es müglich ſey/ daß eine Seele/ die die gnädige Beywohnung GOttes in ihrem Hauſe empfunden hat/ könne ruhig ſeyn/ wo ſie nicht bey ihrem GOtt iſt; Gewiß/ ſie iſt in kei- nem rechten Stande/ wenn ſie ihren Gott nicht für Augen und in dem Hertzen hat/ und ihre Luſt nicht in GOtt ſucht. Eins bitte ich vom HErrn/ das hätte ich gerne/ daß ich möge bleiben im Hauſe deß HErrn mein Leben- lang/ Pſ. 27, 4. Das wolleſt du mir nicht wei- gern/ mein König und mein GOtt/ Amen! 1. WEr wil dirs nun verdencken/ Daß du Verlangen trägſt/ Dein Thun dahin zu lencken Damit du Gnade hegſt? GOtt iſt die Sonn’ und Schild/ der dich erlenchten wil/ Er ſtreitet auch vor dich/ wann ſeynd der Feinde viel. 2. GOtt gibt dir Gnad’ und Ehre/ Er läſſt dich darben nicht; Darum dich zu ihm kehre In guter Zuverſicht. Wohl
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0515" n="492"/><fw place="top" type="header">über den 84. Pſalm</fw><lb/> gierde ſeyn/ daß du dich mögeſt halten zu dem<lb/> Hauſe deß HErrn. Muſt du ja bey der Freude<lb/> dieſer Welt ſeyn/ ſo laß doch dein Gemüth bey<lb/> GOtt ſeyn/ denn es kan doch keine Seele auff<lb/> andere Weiſe recht frölich ſeyn. Ich gläu-<lb/> be nicht/ daß es müglich ſey/ daß eine Seele/ die<lb/> die gnädige Beywohnung GOttes in ihrem<lb/> Hauſe empfunden hat/ könne ruhig ſeyn/ wo ſie<lb/> nicht bey ihrem GOtt iſt; Gewiß/ ſie iſt in kei-<lb/> nem rechten Stande/ wenn ſie ihren Gott nicht<lb/> für Augen und in dem Hertzen hat/ und ihre Luſt<lb/> nicht in GOtt ſucht. <hi rendition="#fr">Eins bitte ich vom<lb/> HErrn/ das hätte ich gerne/ daß ich möge<lb/> bleiben im Hauſe deß HErrn mein Leben-<lb/> lang</hi>/ <hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 27, 4. Das wolleſt du mir nicht wei-<lb/> gern/ mein König und mein GOtt/ Amen!</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>1.</l><lb/> <l><hi rendition="#in">W</hi>Er wil dirs nun verdencken/</l><lb/> <l>Daß du Verlangen trägſt/</l><lb/> <l>Dein Thun dahin zu lencken</l><lb/> <l>Damit du Gnade hegſt?</l><lb/> <l>GOtt iſt die Sonn’ und Schild/ der dich erlenchten</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">wil/</hi> </l><lb/> <l>Er ſtreitet auch vor dich/ wann ſeynd der Feinde viel.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>2. GOtt gibt dir Gnad’ und Ehre/</l><lb/> <l>Er läſſt dich darben nicht;</l><lb/> <l>Darum dich zu ihm kehre</l><lb/> <l>In guter Zuverſicht.</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wohl</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [492/0515]
über den 84. Pſalm
gierde ſeyn/ daß du dich mögeſt halten zu dem
Hauſe deß HErrn. Muſt du ja bey der Freude
dieſer Welt ſeyn/ ſo laß doch dein Gemüth bey
GOtt ſeyn/ denn es kan doch keine Seele auff
andere Weiſe recht frölich ſeyn. Ich gläu-
be nicht/ daß es müglich ſey/ daß eine Seele/ die
die gnädige Beywohnung GOttes in ihrem
Hauſe empfunden hat/ könne ruhig ſeyn/ wo ſie
nicht bey ihrem GOtt iſt; Gewiß/ ſie iſt in kei-
nem rechten Stande/ wenn ſie ihren Gott nicht
für Augen und in dem Hertzen hat/ und ihre Luſt
nicht in GOtt ſucht. Eins bitte ich vom
HErrn/ das hätte ich gerne/ daß ich möge
bleiben im Hauſe deß HErrn mein Leben-
lang/ Pſ. 27, 4. Das wolleſt du mir nicht wei-
gern/ mein König und mein GOtt/ Amen!
1.
WEr wil dirs nun verdencken/
Daß du Verlangen trägſt/
Dein Thun dahin zu lencken
Damit du Gnade hegſt?
GOtt iſt die Sonn’ und Schild/ der dich erlenchten
wil/
Er ſtreitet auch vor dich/ wann ſeynd der Feinde viel.
2. GOtt gibt dir Gnad’ und Ehre/
Er läſſt dich darben nicht;
Darum dich zu ihm kehre
In guter Zuverſicht.
Wohl
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |