Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 84. Psalm Jerusalem zeuget Johannes/ Apoc. 21. v. 24:daß die Könige auff Erden ihre Herrligkeit in dieselbe bringen müssen/ wenn nun alle Könige der gantzen Welt ihre Herrligkeit zusammen bringen/ wirds nicht reichen gegen der Herrlig- keit/ die meine Seele in meinem GOtt hat/ es ist nicht einmahl ein Schatten davon. Ach Herr/ wer bin ich/ und du gibst mir Gnade und Ehre; Soll es nun so seyn/ trag nur immer hin Un- gunst und Schmach der Welt/ GOtt wird dir dafür geben Gnade und Ehre. Zum dritten: Er wird kein Gutes man- du
über den 84. Pſalm Jeruſalem zeuget Johannes/ Apoc. 21. v. 24:daß die Könige auff Erden ihre Herrligkeit in dieſelbe bringen müſſen/ wenn nun alle Könige der gantzen Welt ihre Herrligkeit zuſammen bringen/ wirds nicht reichen gegen der Herrlig- keit/ die meine Seele in meinem GOtt hat/ es iſt nicht einmahl ein Schatten davon. Ach Herr/ wer bin ich/ und du gibſt mir Gnade und Ehre; Soll es nun ſo ſeyn/ trag nur immer hin Un- gunſt und Schmach der Welt/ GOtt wird dir dafür geben Gnade und Ehre. Zum dritten: Er wird kein Gutes man- du
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über den 84. Pſalm
Jeruſalem zeuget Johannes/ Apoc. 21. v. 24:
daß die Könige auff Erden ihre Herrligkeit in
dieſelbe bringen müſſen/ wenn nun alle Könige
der gantzen Welt ihre Herrligkeit zuſammen
bringen/ wirds nicht reichen gegen der Herrlig-
keit/ die meine Seele in meinem GOtt hat/ es
iſt nicht einmahl ein Schatten davon. Ach Herr/
wer bin ich/ und du gibſt mir Gnade und Ehre;
Soll es nun ſo ſeyn/ trag nur immer hin Un-
gunſt und Schmach der Welt/ GOtt wird dir
dafür geben Gnade und Ehre.
Zum dritten: Er wird kein Gutes man-
geln laſſen den Frommen. Iſt eben das/ was
im 34. Pſalm/ v. 11. geſaget wird; Die den
HErrn ſuchen/ haben keinen Mangel an
irgend einem Gut. Diß gehet niemand an/
als den Frommen/ die den HErrn ſuchen/ die
haben keinen Mangel. Der HErr unſer
GOtt wird ihnen kein Gutes mangeln laſſen.
Es mangelt uns viel in der Welt/ bald mangelts
uns an Gunſt und Beforderung/ bald an Geld
und Nahrung/ bald an Leibes-Kräfften und
Geſundheiten; Doch ſaget der heilige Geiſt/
GOtt wird kein Gutes mangeln laſſen den
Frommen. Das muß wahr ſeyn/ denn die
ewige unbetriegliche Warheit hats geredet. Du
muſt aber glauben/ daß nicht alſofort gut ſey/ was
du
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