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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.


Worten und Wercken/ auffrichtig und recht-
schaffen ist was der HErr thut/ Er handelt nicht
mit uns nach unsern Sünden/ und vergilt uns
nicht nach unser Missethat/ Psal. 130, 10. und
handelt doch auch nimmer wider seine Gerech-
tigkeit. Kanst du es nicht allezeit sehen wie des
HErrn Rath recht und gut sey/ so traue den-
noch deinen GOtt das zu/ daß Er auffrichtig
handelt in allen seinem Thun und Vorhaben/
Er vergisset seiner Güte nicht/ und thut auch
niemand unrecht. Kanstu es nicht sehen und er-
gründen/ urtheile nicht von GOtt nach deinem
Sinn/ sondern sage mit Paulo: O eine Tieffe
des Reichthums beyde der Weißheit und
Erkäntniß GOttes! wie gar unbegreifflich
sind seine Gerichte/ und unerforschlich seine
Wege! Denn wer hat des HErrn Sinn er-
kant.
Rom. 11, 32. Widerfähret dir etwas in
deinem Leben/ daß dir vorkommt als sey es nicht
wohlgethan/ so gedencke daran/ daß ein
Wort im Himmel gesprochen ist/ und nach dem
Wort muß es dir gehen/ und nicht anders. Was
aber der HErr redet/ ist rechtschaffen/ des
HErrn Wort ist warhafftig/ und was ER
thut/ ist rechtschaffen. Wenn dem frommen
König Hißkia durchs Wort des HErrn ange-
gekündiget wird ein groß Unglück/ das nach sei-

nem
B jv

Die andere Betrachtung.


Worten und Wercken/ auffrichtig und recht-
ſchaffen iſt was der HErr thut/ Er handelt nicht
mit uns nach unſern Sünden/ und vergilt uns
nicht nach unſer Miſſethat/ Pſal. 130, 10. und
handelt doch auch nimmer wider ſeine Gerech-
tigkeit. Kanſt du es nicht allezeit ſehen wie des
HErrn Rath recht und gut ſey/ ſo traue den-
noch deinen GOtt das zu/ daß Er auffrichtig
handelt in allen ſeinem Thun und Vorhaben/
Er vergiſſet ſeiner Güte nicht/ und thut auch
niemand unrecht. Kanſtu es nicht ſehen und er-
gründen/ urtheile nicht von GOtt nach deinem
Sinn/ ſondern ſage mit Paulo: O eine Tieffe
des Reichthums beyde der Weißheit und
Erkäntniß GOttes! wie gar unbegreifflich
ſind ſeine Gerichte/ und unerforſchlich ſeine
Wege! Denn wer hat des HErrn Sinn er-
kant.
Rom. 11, 32. Widerfähret dir etwas in
deinem Leben/ daß dir vorkommt als ſey es nicht
wohlgethan/ ſo gedencke daran/ daß ein
Wort im Himmel geſprochen iſt/ und nach dem
Wort muß es dir gehen/ und nicht anders. Was
aber der HErr redet/ iſt rechtſchaffen/ des
HErrn Wort iſt warhafftig/ und was ER
thut/ iſt rechtſchaffen. Wenn dem frommen
König Hißkia durchs Wort des HErrn ange-
gekündiget wird ein groß Unglück/ das nach ſei-

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B jv
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[23/0046] Die andere Betrachtung. Worten und Wercken/ auffrichtig und recht- ſchaffen iſt was der HErr thut/ Er handelt nicht mit uns nach unſern Sünden/ und vergilt uns nicht nach unſer Miſſethat/ Pſal. 130, 10. und handelt doch auch nimmer wider ſeine Gerech- tigkeit. Kanſt du es nicht allezeit ſehen wie des HErrn Rath recht und gut ſey/ ſo traue den- noch deinen GOtt das zu/ daß Er auffrichtig handelt in allen ſeinem Thun und Vorhaben/ Er vergiſſet ſeiner Güte nicht/ und thut auch niemand unrecht. Kanſtu es nicht ſehen und er- gründen/ urtheile nicht von GOtt nach deinem Sinn/ ſondern ſage mit Paulo: O eine Tieffe des Reichthums beyde der Weißheit und Erkäntniß GOttes! wie gar unbegreifflich ſind ſeine Gerichte/ und unerforſchlich ſeine Wege! Denn wer hat des HErrn Sinn er- kant. Rom. 11, 32. Widerfähret dir etwas in deinem Leben/ daß dir vorkommt als ſey es nicht wohlgethan/ ſo gedencke daran/ daß ein Wort im Himmel geſprochen iſt/ und nach dem Wort muß es dir gehen/ und nicht anders. Was aber der HErr redet/ iſt rechtſchaffen/ des HErrn Wort iſt warhafftig/ und was ER thut/ iſt rechtſchaffen. Wenn dem frommen König Hißkia durchs Wort des HErrn ange- gekündiget wird ein groß Unglück/ das nach ſei- nem B jv

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/46>, abgerufen am 22.11.2024.