Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 68. Psalm Weiter hat ihm GOtt einen besondern Tempelerbauet/da Gottes Sohn Mensch geworden/ denn Christi Fleisch der rechte Tempel Gottes ist. Endlich ist auch für ein heiliger Tempel Gottes zu halten die gläubige Seele: In diesem Heiligthum läst sich Gott finden/und offenbahret Er sich nach seiner unendlichen Herrligkeit. In der Stiffs-Hütten im Jüdischen Tempel offen- bahrte sich GOtt auch durch sichtbahre Zeichen/ als ein heiliger GOtt/ der mitten unter seinem Volck seine Wohnung habe. In der Mensch- heit Christi hat man auch gesehen den Glantz göttlicher Herrligkeit/und auch in unserm Hert- zen fühlen wir offt viel/ daß wir wohl mercken können/ wer in uns wohne und arbeite. So ist nun hie keine geringe Person/ die um- Besehe nun auch den Nutz/den wir davon ha- auff-
über den 68. Pſalm Weiter hat ihm GOtt einen beſondern Tempelerbauet/da Gottes Sohn Menſch geworden/ denn Chriſti Fleiſch der rechte Tempel Gottes iſt. Endlich iſt auch für ein heiliger Tempel Gottes zu halten die gläubige Seele: In dieſem Heiligthum läſt ſich Gott finden/und offenbahret Er ſich nach ſeiner unendlichen Herrligkeit. In der Stiffs-Hütten im Jüdiſchen Tempel offen- bahrte ſich GOtt auch durch ſichtbahre Zeichen/ als ein heiliger GOtt/ der mitten unter ſeinem Volck ſeine Wohnung habe. In der Menſch- heit Chriſti hat man auch geſehen den Glantz göttlicher Herrligkeit/und auch in unſerm Hert- zen fühlen wir offt viel/ daß wir wohl mercken können/ wer in uns wohne und arbeite. So iſt nun hie keine geringe Perſon/ die um- Beſehe nun auch den Nutz/den wir davon ha- auff-
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über den 68. Pſalm
Weiter hat ihm GOtt einen beſondern Tempel
erbauet/da Gottes Sohn Menſch geworden/
denn Chriſti Fleiſch der rechte Tempel Gottes
iſt. Endlich iſt auch für ein heiliger Tempel
Gottes zu halten die gläubige Seele: In dieſem
Heiligthum läſt ſich Gott finden/und offenbahret
Er ſich nach ſeiner unendlichen Herrligkeit. In
der Stiffs-Hütten im Jüdiſchen Tempel offen-
bahrte ſich GOtt auch durch ſichtbahre Zeichen/
als ein heiliger GOtt/ der mitten unter ſeinem
Volck ſeine Wohnung habe. In der Menſch-
heit Chriſti hat man auch geſehen den Glantz
göttlicher Herrligkeit/und auch in unſerm Hert-
zen fühlen wir offt viel/ daß wir wohl mercken
können/ wer in uns wohne und arbeite.
So iſt nun hie keine geringe Perſon/ die um-
her fähret/Er iſt der groſſe GOtt/ und ein heili-
ger GOtt/ der nirgends zu finden/ als in einer
heiligen Wohnung. Solten wir einem ſol-
chen groſſen HErrn nicht Raum geben? Solten
wir uns über dieſe groſſe Ehr nicht freuen/ daß
GOtt bey uns wohnen wil? Solten wir nicht
alles auß dem Wegeräumen/was die Heiligkeit
Gottes nicht leiden kan/ auff daß wir GOttes
Heiligthum würden?
Beſehe nun auch den Nutz/den wir davon ha-
ben/ſo wir dieſen Triumph-Fürſten mit freuden
auff-
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