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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 68. Psalm
Treue/ Tod und Aufferstehen/ Sieg und Tri-
umph/ Gerechtigkeit und Seligkeit. Wenn in
solcher Betrachtung der heilige Geist das Hertz
frölich macht/ das heist dem Namen Christi
lobsingen; Dabey mercket man die süsse Gegen-
wart deß freundlichen HErrn/ daß Er zu uns
eingekehret. Das ist nun die Art/ wie wir dem
Sieges-Fürsten Christo begegnen sollen/ wenn
Er auff seinem Triumph-Wagen in der Welt
herum fähret/ und das Reich einnehmen wil.
Wir müssen unserm Könige Bahn machen/
und ihn mit Freuden und Jubiliren auffneh-
men.

Daß wir solches thun/ hält uns der heilige
Geist etliche Ursachen für. Eine Ursach ist/ die
wir schon gehöret haben/ Er heist HErr; Dazu
setzet er noch weiter: der ein Vater ist der
Wäysen/und ein Richter der Witben/ Er
ist GOtt in seiner heiligen Wohnunge.
Ein
GOtt/ der den Einsamen das Haus voll
Kinder gibt/der die Gefangenen außführet
zu rechter Zeit/ und lässt die Abtrünnigen
bleiben in der Dürre.
v. 6. 7. Damit gibt uns
der heilige Geist dreyerley zu bedencken: 1. Die
hohe Majestät deß Königes. 2. Den Nutzen de-
rer/die ihn auffnehmen. 3. Den Schaden derer/
die sich ihm widersetzen.

Zur

über den 68. Pſalm
Treue/ Tod und Aufferſtehen/ Sieg und Tri-
umph/ Gerechtigkeit und Seligkeit. Wenn in
ſolcher Betrachtung der heilige Geiſt das Hertz
frölich macht/ das heiſt dem Namen Chriſti
lobſingen; Dabey mercket man die ſüſſe Gegen-
wart deß freundlichen HErrn/ daß Er zu uns
eingekehret. Das iſt nun die Art/ wie wir dem
Sieges-Fürſten Chriſto begegnen ſollen/ wenn
Er auff ſeinem Triumph-Wagen in der Welt
herum fähret/ und das Reich einnehmen wil.
Wir müſſen unſerm Könige Bahn machen/
und ihn mit Freuden und Jubiliren auffneh-
men.

Daß wir ſolches thun/ hält uns der heilige
Geiſt etliche Urſachen für. Eine Urſach iſt/ die
wir ſchon gehöret haben/ Er heiſt HErr; Dazu
ſetzet er noch weiter: der ein Vater iſt der
Wäyſen/und ein Richter der Witben/ Er
iſt GOtt in ſeiner heiligen Wohnunge.
Ein
GOtt/ der den Einſamen das Haus voll
Kinder gibt/der die Gefangenen außführet
zu rechter Zeit/ und läſſt die Abtrünnigen
bleiben in der Dürre.
v. 6. 7. Damit gibt uns
der heilige Geiſt dreyerley zu bedencken: 1. Die
hohe Majeſtät deß Königes. 2. Den Nutzen de-
rer/die ihn auffnehmen. 3. Den Schaden derer/
die ſich ihm widerſetzen.

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[288/0311] über den 68. Pſalm Treue/ Tod und Aufferſtehen/ Sieg und Tri- umph/ Gerechtigkeit und Seligkeit. Wenn in ſolcher Betrachtung der heilige Geiſt das Hertz frölich macht/ das heiſt dem Namen Chriſti lobſingen; Dabey mercket man die ſüſſe Gegen- wart deß freundlichen HErrn/ daß Er zu uns eingekehret. Das iſt nun die Art/ wie wir dem Sieges-Fürſten Chriſto begegnen ſollen/ wenn Er auff ſeinem Triumph-Wagen in der Welt herum fähret/ und das Reich einnehmen wil. Wir müſſen unſerm Könige Bahn machen/ und ihn mit Freuden und Jubiliren auffneh- men. Daß wir ſolches thun/ hält uns der heilige Geiſt etliche Urſachen für. Eine Urſach iſt/ die wir ſchon gehöret haben/ Er heiſt HErr; Dazu ſetzet er noch weiter: der ein Vater iſt der Wäyſen/und ein Richter der Witben/ Er iſt GOtt in ſeiner heiligen Wohnunge. Ein GOtt/ der den Einſamen das Haus voll Kinder gibt/der die Gefangenen außführet zu rechter Zeit/ und läſſt die Abtrünnigen bleiben in der Dürre. v. 6. 7. Damit gibt uns der heilige Geiſt dreyerley zu bedencken: 1. Die hohe Majeſtät deß Königes. 2. Den Nutzen de- rer/die ihn auffnehmen. 3. Den Schaden derer/ die ſich ihm widerſetzen. Zur

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/311>, abgerufen am 24.11.2024.