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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 33. Psalm


Zum andern wird hie deß Seytenklanges ge-
dacht: Dancket dem HErrn mit Harffen/
und lobsinget ihm auff dem Psalter von ze-
hen Seyten/ machts gut auff Seytenspiel
mit Schalle.
In den Feyertagen altes Te-
staments hat man den Gottesdienst gezieret mit
Seytenspiel und Pfeiffen-schall/ das behält man
nicht unbillig auch noch heute. Doch muß man
bekennen/ daß in dem äusserlichen Schall das
rechte Lob GOttes nicht bestehe/ darum auch
GOtt durch seinen Propheten gesaget hat: A-
mos.
5. 23. Thue nur weg von mir das Ge-
plerr deiner Lieder/ denn ich mag deines
Psalter-Spiels nicht hören.
GOtt wil an-
gebetet und gelobet seyn im Geist und in der
Warheit. Joh. 4. 24. Ist derwegen kein Zweif-
fel/ es fodere GOttes Geist durch das Seyten-
spiel und Psalter-Schall allhier das innerliche
Lobopffer/ und die Freude deß Gemüthes/ indem
die gläubige Seele GOtt in sich empfindet/ auch
gegen andere preiset und lobet. Dazu auch
Paulus uns anreitzet/ wenn er spricht: Singet
und spielet dem HErrn in euren Hertzen.

Eph. 5. 19. Col. 3. 16.

Was bedeuts aber/ daß insonderheit ge-
dacht wird eines Psalters von zehen Seyten?
Die zehende Zahl ist eine vollkommene und die

höchste
über den 33. Pſalm


Zum andern wird hie deß Seytenklanges ge-
dacht: Dancket dem HErrn mit Harffen/
und lobſinget ihm auff dem Pſalter von ze-
hen Seyten/ machts gut auff Seytenſpiel
mit Schalle.
In den Feyertagen altes Te-
ſtaments hat man den Gottesdienſt gezieret mit
Seytenſpiel und Pfeiffen-ſchall/ das behält man
nicht unbillig auch noch heute. Doch muß man
bekennen/ daß in dem äuſſerlichen Schall das
rechte Lob GOttes nicht beſtehe/ darum auch
GOtt durch ſeinen Propheten geſaget hat: A-
moſ.
5. 23. Thue nur weg von mir das Ge-
plerr deiner Lieder/ denn ich mag deines
Pſalter-Spiels nicht hören.
GOtt wil an-
gebetet und gelobet ſeyn im Geiſt und in der
Warheit. Joh. 4. 24. Iſt derwegen kein Zweif-
fel/ es fodere GOttes Geiſt durch das Seyten-
ſpiel und Pſalter-Schall allhier das innerliche
Lobopffer/ und die Freude deß Gemüthes/ indem
die gläubige Seele GOtt in ſich empfindet/ auch
gegen andere preiſet und lobet. Dazu auch
Paulus uns anreitzet/ wenn er ſpricht: Singet
und ſpielet dem HErrn in euren Hertzen.

Eph. 5. 19. Col. 3. 16.

Was bedeuts aber/ daß inſonderheit ge-
dacht wird eines Pſalters von zehen Seyten?
Die zehende Zahl iſt eine vollkommene und die

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[6/0029] über den 33. Pſalm Zum andern wird hie deß Seytenklanges ge- dacht: Dancket dem HErrn mit Harffen/ und lobſinget ihm auff dem Pſalter von ze- hen Seyten/ machts gut auff Seytenſpiel mit Schalle. In den Feyertagen altes Te- ſtaments hat man den Gottesdienſt gezieret mit Seytenſpiel und Pfeiffen-ſchall/ das behält man nicht unbillig auch noch heute. Doch muß man bekennen/ daß in dem äuſſerlichen Schall das rechte Lob GOttes nicht beſtehe/ darum auch GOtt durch ſeinen Propheten geſaget hat: A- moſ. 5. 23. Thue nur weg von mir das Ge- plerr deiner Lieder/ denn ich mag deines Pſalter-Spiels nicht hören. GOtt wil an- gebetet und gelobet ſeyn im Geiſt und in der Warheit. Joh. 4. 24. Iſt derwegen kein Zweif- fel/ es fodere GOttes Geiſt durch das Seyten- ſpiel und Pſalter-Schall allhier das innerliche Lobopffer/ und die Freude deß Gemüthes/ indem die gläubige Seele GOtt in ſich empfindet/ auch gegen andere preiſet und lobet. Dazu auch Paulus uns anreitzet/ wenn er ſpricht: Singet und ſpielet dem HErrn in euren Hertzen. Eph. 5. 19. Col. 3. 16. Was bedeuts aber/ daß inſonderheit ge- dacht wird eines Pſalters von zehen Seyten? Die zehende Zahl iſt eine vollkommene und die höchſte

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/29>, abgerufen am 23.11.2024.