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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die erste Betrachtung.


de/ ja was du deinem besten und vertrautsten
Freunde in dieser Welt nicht dürffest vertrau-
en/ das darffst du deinem treuen Heyland Chri-
sto JEsu vertrauen/ und Ihm entdecken alles
was in deinem Hertzen ist.

Weiter nimm wahr/ was das für Hertzen
seyn/ die GOtt mit frölichem Munde preisen
können: Freuet euch deß HErrn ihr Gerech-
ten/ die Frommen/ die Auffrichtigen sollen
Ihn schon preisen. Gerechte und Fromme
seyn/ die GOtt fürchten und auff seine Güte
trauen; Die durch Christum JEsum gerecht-
fertiget/ sich eines guten Wandels befleissigen/
sich mit auffrichtigem Gemüthe hüten/ daß sie
von GOttes Wegen nicht weichen/ weder zur
Rechten noch zur Lincken. Solchen Leuten
stehets fein an/ sich über GOtt freuen/ und den
HErrn preisen. Warum aber nicht den Gott-
losen? Sihe die Gottlosen können GOtt nicht
preisen/ sie können keine Lust an GOtt haben/
denn weil sie mit ihrem Sinn und Muth der
Erden anhangen/ empfinden sie keinen Schmack
von der Güte GOttes. Zu dem so gefält der
Gottlosen Lob GOtt eben so wohl als ihr Ge-
bet. Der HErr hat keinen Gefallen daran;
Es ist das Lob GOttes nicht köstlich in dem
Munde deß Gottlosen/ wie Syrach eigent-

lich
A ij

Die erſte Betrachtung.


de/ ja was du deinem beſten und vertrautſten
Freunde in dieſer Welt nicht dürffeſt vertrau-
en/ das darffſt du deinem treuen Heyland Chri-
ſto JEſu vertrauen/ und Ihm entdecken alles
was in deinem Hertzen iſt.

Weiter nimm wahr/ was das für Hertzen
ſeyn/ die GOtt mit frölichem Munde preiſen
können: Freuet euch deß HErrn ihr Gerech-
ten/ die Frommen/ die Auffrichtigen ſollen
Ihn ſchon preiſen. Gerechte und Fromme
ſeyn/ die GOtt fürchten und auff ſeine Güte
trauen; Die durch Chriſtum JEſum gerecht-
fertiget/ ſich eines guten Wandels befleiſſigen/
ſich mit auffrichtigem Gemüthe hüten/ daß ſie
von GOttes Wegen nicht weichen/ weder zur
Rechten noch zur Lincken. Solchen Leuten
ſtehets fein an/ ſich über GOtt freuen/ und den
HErrn preiſen. Warum aber nicht den Gott-
loſen? Sihe die Gottloſen können GOtt nicht
preiſen/ ſie können keine Luſt an GOtt haben/
denn weil ſie mit ihrem Sinn und Muth der
Erden anhangen/ empfinden ſie keinen Schmack
von der Güte GOttes. Zu dem ſo gefält der
Gottloſen Lob GOtt eben ſo wohl als ihr Ge-
bet. Der HErr hat keinen Gefallen daran;
Es iſt das Lob GOttes nicht köſtlich in dem
Munde deß Gottloſen/ wie Syrach eigent-

lich
A ij
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[3/0026] Die erſte Betrachtung. de/ ja was du deinem beſten und vertrautſten Freunde in dieſer Welt nicht dürffeſt vertrau- en/ das darffſt du deinem treuen Heyland Chri- ſto JEſu vertrauen/ und Ihm entdecken alles was in deinem Hertzen iſt. Weiter nimm wahr/ was das für Hertzen ſeyn/ die GOtt mit frölichem Munde preiſen können: Freuet euch deß HErrn ihr Gerech- ten/ die Frommen/ die Auffrichtigen ſollen Ihn ſchon preiſen. Gerechte und Fromme ſeyn/ die GOtt fürchten und auff ſeine Güte trauen; Die durch Chriſtum JEſum gerecht- fertiget/ ſich eines guten Wandels befleiſſigen/ ſich mit auffrichtigem Gemüthe hüten/ daß ſie von GOttes Wegen nicht weichen/ weder zur Rechten noch zur Lincken. Solchen Leuten ſtehets fein an/ ſich über GOtt freuen/ und den HErrn preiſen. Warum aber nicht den Gott- loſen? Sihe die Gottloſen können GOtt nicht preiſen/ ſie können keine Luſt an GOtt haben/ denn weil ſie mit ihrem Sinn und Muth der Erden anhangen/ empfinden ſie keinen Schmack von der Güte GOttes. Zu dem ſo gefält der Gottloſen Lob GOtt eben ſo wohl als ihr Ge- bet. Der HErr hat keinen Gefallen daran; Es iſt das Lob GOttes nicht köſtlich in dem Munde deß Gottloſen/ wie Syrach eigent- lich A ij

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/26>, abgerufen am 22.11.2024.