Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

Die dritte Betrachtung.
das/ was Gottes ist? Wie köstlich ist der Glaub
für GOtt/ der im Feuer und Wasser leuchtet!
Wenn das Silber eine Zunge hätte/ würde es
dem Danck sagen/ der es geläutert hat. Solt
mir denn zu widern seyn/ daß Gott ein lauters
Silber auß mir machen wil? Es tröstet mich
endlich die Hoffnung der Erqvickung/ habe ich
müssen trauren/ werde ich auch rechtschaffen ge-
tröstet werden. Drum/ liebe Seele/ solls so seyn/
laß dich durch Feuer und Wasser ziehen; Wenn
du wohl geläutert bist/ wird der HErr dich auß-
führen/ und recht wohl erqvicken.

1.
OMensch/ komm her zu schauen
Was GOtt an uns gewagt/
Den Jungen und den Grauen
Wird Leben zugesagt.
2. Er setzet uns zum Segen/
Er leitet unsern Fuß/
Er wil uns also pflegen/
Daß uns nichts mangeln muß.
3. Uns in Versuch zu führen
Durchläutert Er uns fein/
Dadurch wil Er uns zieren/
Macht uns wie Silber/ rein.
4. Wann
P iij

Die dritte Betrachtung.
das/ was Gottes iſt? Wie köſtlich iſt der Glaub
für GOtt/ der im Feuer und Waſſer leuchtet!
Wenn das Silber eine Zunge hätte/ würde es
dem Danck ſagen/ der es geläutert hat. Solt
mir denn zu widern ſeyn/ daß Gott ein lauters
Silber auß mir machen wil? Es tröſtet mich
endlich die Hoffnung der Erqvickung/ habe ich
müſſen trauren/ werde ich auch rechtſchaffen ge-
tröſtet werden. Drum/ liebe Seele/ ſolls ſo ſeyn/
laß dich durch Feuer und Waſſer ziehen; Wenn
du wohl geläutert biſt/ wird der HErr dich auß-
führen/ und recht wohl erqvicken.

1.
OMenſch/ komm her zu ſchauen
Was GOtt an uns gewagt/
Den Jungen und den Grauen
Wird Leben zugeſagt.
2. Er ſetzet uns zum Segen/
Er leitet unſern Fuß/
Er wil uns alſo pflegen/
Daß uns nichts mangeln muß.
3. Uns in Verſuch zu führen
Durchläutert Er uns fein/
Dadurch wil Er uns zieren/
Macht uns wie Silber/ rein.
4. Wann
P iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0252" n="229"/><fw place="top" type="header">Die dritte Betrachtung.</fw><lb/>
das/ was Gottes i&#x017F;t? Wie kö&#x017F;tlich i&#x017F;t der Glaub<lb/>
für GOtt/ der im Feuer und Wa&#x017F;&#x017F;er leuchtet!<lb/>
Wenn das Silber eine Zunge hätte/ würde es<lb/>
dem Danck &#x017F;agen/ der es geläutert hat. Solt<lb/>
mir denn zu widern &#x017F;eyn/ daß Gott ein lauters<lb/>
Silber auß mir machen wil? Es trö&#x017F;tet mich<lb/>
endlich die Hoffnung der Erqvickung/ habe ich<lb/>&#x017F;&#x017F;en trauren/ werde ich auch recht&#x017F;chaffen ge-<lb/>
trö&#x017F;tet werden. Drum/ liebe Seele/ &#x017F;olls &#x017F;o &#x017F;eyn/<lb/>
laß dich durch Feuer und Wa&#x017F;&#x017F;er ziehen; Wenn<lb/>
du wohl geläutert bi&#x017F;t/ wird der HErr dich auß-<lb/>
führen/ und recht wohl erqvicken.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>1.</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#in">O</hi> <hi rendition="#fr">Men&#x017F;ch/ komm her zu &#x017F;chauen</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Was GOtt an uns gewagt/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Den Jungen und den Grauen</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Wird Leben zuge&#x017F;agt.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>2. <hi rendition="#fr">Er &#x017F;etzet uns zum Segen/</hi></l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Er leitet un&#x017F;ern Fuß/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Er wil uns al&#x017F;o pflegen/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Daß uns nichts mangeln muß.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>3. <hi rendition="#fr">Uns in Ver&#x017F;uch zu führen</hi></l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Durchläutert Er uns fein/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Dadurch wil Er uns zieren/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Macht uns wie Silber/ rein.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">P iij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">4. <hi rendition="#fr">Wann</hi></fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[229/0252] Die dritte Betrachtung. das/ was Gottes iſt? Wie köſtlich iſt der Glaub für GOtt/ der im Feuer und Waſſer leuchtet! Wenn das Silber eine Zunge hätte/ würde es dem Danck ſagen/ der es geläutert hat. Solt mir denn zu widern ſeyn/ daß Gott ein lauters Silber auß mir machen wil? Es tröſtet mich endlich die Hoffnung der Erqvickung/ habe ich müſſen trauren/ werde ich auch rechtſchaffen ge- tröſtet werden. Drum/ liebe Seele/ ſolls ſo ſeyn/ laß dich durch Feuer und Waſſer ziehen; Wenn du wohl geläutert biſt/ wird der HErr dich auß- führen/ und recht wohl erqvicken. 1. OMenſch/ komm her zu ſchauen Was GOtt an uns gewagt/ Den Jungen und den Grauen Wird Leben zugeſagt. 2. Er ſetzet uns zum Segen/ Er leitet unſern Fuß/ Er wil uns alſo pflegen/ Daß uns nichts mangeln muß. 3. Uns in Verſuch zu führen Durchläutert Er uns fein/ Dadurch wil Er uns zieren/ Macht uns wie Silber/ rein. 4. Wann P iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/252
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/252>, abgerufen am 23.11.2024.