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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die erste Betrachtung.
Furcht wandeln wollen/ dennoch wollen den Na-
men haben/ daß sie GOtt fürchten.

Es werden dennoch auch viele seyn an allen
Orten/ die Gottes Werck zu Hertzen nehmen/
und dadurch GOtt hertzlich zu lieben und zu lo-
ben bewogen werden: Drum weissaget noch-
mahl der heilige Geist von den Gläubigen/ die
Gottes Werck in allen Landen preisen werden:
Alle Land bete dich an/ und lobsinge dir/ lob-
singe deinem Namen.
Es siehet und verkün-
diget der heilige Geist zuvor/ daß auch auß den
Heyden in aller Welt viel die Wunder Gottes
erkennen und preisen werden/ welches denn/
GOtt lob/ auch erfüllet ist. Wollen ja nicht al-
le allenthalben/ werden sich dennoch allezeit etli-
che finden/ die Gottes herrliche Wunder recht
werden ansehen/ die werden ihn auch deßwegen
anbeten/ und mit auffrichtigem Hertzen ihm lob-
singen.

So gebe nun GOtt/ meine Seele/ daß du all-
zeit unter diesem Häufflein seyst. Wie ein seli-
ges Häufflein ist das/ das in Gott jauchtzen kan.
Da ist Gott nicht fern/ da hat Er seinen Him-
mel/ wie er denn im 22. Psalm v. 4. diesen Na-
men führet; daß Er wohne unter dem Lob
Israel.
Es ist keine geringe Gnade/ wenn ich
dem HErrn in meinem Hertzen spielen kan.

Spie-
N ij

Die erſte Betrachtung.
Furcht wandeln wollen/ dennoch wollen den Na-
men haben/ daß ſie GOtt fürchten.

Es werden dennoch auch viele ſeyn an allen
Orten/ die Gottes Werck zu Hertzen nehmen/
und dadurch GOtt hertzlich zu lieben und zu lo-
ben bewogen werden: Drum weiſſaget noch-
mahl der heilige Geiſt von den Gläubigen/ die
Gottes Werck in allen Landen preiſen werden:
Alle Land bete dich an/ und lobſinge dir/ lob-
ſinge deinem Namen.
Es ſiehet und verkün-
diget der heilige Geiſt zuvor/ daß auch auß den
Heyden in aller Welt viel die Wunder Gottes
erkennen und preiſen werden/ welches denn/
GOtt lob/ auch erfüllet iſt. Wollen ja nicht al-
le allenthalben/ werden ſich dennoch allezeit etli-
che finden/ die Gottes herrliche Wunder recht
werden anſehen/ die werden ihn auch deßwegen
anbeten/ und mit auffrichtigem Hertzen ihm lob-
ſingen.

So gebe nun GOtt/ meine Seele/ daß du all-
zeit unter dieſem Häufflein ſeyſt. Wie ein ſeli-
ges Häufflein iſt das/ das in Gott jauchtzen kan.
Da iſt Gott nicht fern/ da hat Er ſeinen Him-
mel/ wie er denn im 22. Pſalm v. 4. dieſen Na-
men führet; daß Er wohne unter dem Lob
Iſrael.
Es iſt keine geringe Gnade/ wenn ich
dem HErrn in meinem Hertzen ſpielen kan.

Spie-
N ij
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[195/0218] Die erſte Betrachtung. Furcht wandeln wollen/ dennoch wollen den Na- men haben/ daß ſie GOtt fürchten. Es werden dennoch auch viele ſeyn an allen Orten/ die Gottes Werck zu Hertzen nehmen/ und dadurch GOtt hertzlich zu lieben und zu lo- ben bewogen werden: Drum weiſſaget noch- mahl der heilige Geiſt von den Gläubigen/ die Gottes Werck in allen Landen preiſen werden: Alle Land bete dich an/ und lobſinge dir/ lob- ſinge deinem Namen. Es ſiehet und verkün- diget der heilige Geiſt zuvor/ daß auch auß den Heyden in aller Welt viel die Wunder Gottes erkennen und preiſen werden/ welches denn/ GOtt lob/ auch erfüllet iſt. Wollen ja nicht al- le allenthalben/ werden ſich dennoch allezeit etli- che finden/ die Gottes herrliche Wunder recht werden anſehen/ die werden ihn auch deßwegen anbeten/ und mit auffrichtigem Hertzen ihm lob- ſingen. So gebe nun GOtt/ meine Seele/ daß du all- zeit unter dieſem Häufflein ſeyſt. Wie ein ſeli- ges Häufflein iſt das/ das in Gott jauchtzen kan. Da iſt Gott nicht fern/ da hat Er ſeinen Him- mel/ wie er denn im 22. Pſalm v. 4. dieſen Na- men führet; daß Er wohne unter dem Lob Iſrael. Es iſt keine geringe Gnade/ wenn ich dem HErrn in meinem Hertzen ſpielen kan. Spie- N ij

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/218>, abgerufen am 24.11.2024.