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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 34. Psalm


dessen hütet GOtt/ daß nicht ein Beinlein zer-
brochen werde. GOtt lässet wohl auff unsere
Beine hauen und schlagen/ aber er lässt sie nicht
zu malmen/ sondern erqvicket sie wieder/ wie
David bittet: Laß mich hören Freud und
Wonne/ daß die Gebeine frölich werden/ die
du zuschlagen hast.
Psal. 51. v. 10. Christi
Gebeine am Creutz wurden so verwahret/ daß
ihm keines zerbrochen ward; Doch klaget er im
22. Psalm v. 15. 16. 18. Alle meine Gebeine
haben sich zertrennet/ meine Kräffte sind
vertrocknet wie ein Scherbe/ ich möcht all
mein Gebein zehlen.
Darum laß auff deine
Gebeine klopffen und schlagen/ sie sollen nicht
fort zubrochen werden. Was deine äusserliche
Gebeine betreffen/ müssen auch dieselbe in Got-
tes Schutz wohl verwahret bleiben. Daniels
Feinde meinten nicht/ daß ein Gebein von ihm
solte überbleiben/ wenn er unter die Löwen ge-
worffen wäre. GOtt aber bewahret ihn also/
daß nicht ein Beinlein beschedigt ward. Und ob
unsere Gebeine durch den Tod zermalmet/ und im
Feuer zu Aschen gebrennt werden/ seynd sie doch
damit nicht verlohren. In der Aufferstehung
wird man erfahren/ wie wohl sie verwahret ge-
wesen. Der alle unsere Haar auff dem Häupt
gezehlet/ der verwahret auch unsere Gebeine.

Matth.

über den 34. Pſalm


deſſen hütet GOtt/ daß nicht ein Beinlein zer-
brochen werde. GOtt läſſet wohl auff unſere
Beine hauen und ſchlagen/ aber er läſſt ſie nicht
zu malmen/ ſondern erqvicket ſie wieder/ wie
David bittet: Laß mich hören Freud und
Wonne/ daß die Gebeine frölich werden/ die
du zuſchlagen haſt.
Pſal. 51. v. 10. Chriſti
Gebeine am Creutz wurden ſo verwahret/ daß
ihm keines zerbrochen ward; Doch klaget er im
22. Pſalm v. 15. 16. 18. Alle meine Gebeine
haben ſich zertrennet/ meine Kräffte ſind
vertrocknet wie ein Scherbe/ ich möcht all
mein Gebein zehlen.
Darum laß auff deine
Gebeine klopffen und ſchlagen/ ſie ſollen nicht
fort zubrochen werden. Was deine äuſſerliche
Gebeine betreffen/ müſſen auch dieſelbe in Got-
tes Schutz wohl verwahret bleiben. Daniels
Feinde meinten nicht/ daß ein Gebein von ihm
ſolte überbleiben/ wenn er unter die Löwen ge-
worffen wäre. GOtt aber bewahret ihn alſo/
daß nicht ein Beinlein beſchedigt ward. Und ob
unſere Gebeine durch den Tod zermalmet/ uñ im
Feuer zu Aſchen gebrennt werden/ ſeynd ſie doch
damit nicht verlohren. In der Aufferſtehung
wird man erfahren/ wie wohl ſie verwahret ge-
weſen. Der alle unſere Haar auff dem Häupt
gezehlet/ der verwahret auch unſere Gebeine.

Matth.
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[176/0199] über den 34. Pſalm deſſen hütet GOtt/ daß nicht ein Beinlein zer- brochen werde. GOtt läſſet wohl auff unſere Beine hauen und ſchlagen/ aber er läſſt ſie nicht zu malmen/ ſondern erqvicket ſie wieder/ wie David bittet: Laß mich hören Freud und Wonne/ daß die Gebeine frölich werden/ die du zuſchlagen haſt. Pſal. 51. v. 10. Chriſti Gebeine am Creutz wurden ſo verwahret/ daß ihm keines zerbrochen ward; Doch klaget er im 22. Pſalm v. 15. 16. 18. Alle meine Gebeine haben ſich zertrennet/ meine Kräffte ſind vertrocknet wie ein Scherbe/ ich möcht all mein Gebein zehlen. Darum laß auff deine Gebeine klopffen und ſchlagen/ ſie ſollen nicht fort zubrochen werden. Was deine äuſſerliche Gebeine betreffen/ müſſen auch dieſelbe in Got- tes Schutz wohl verwahret bleiben. Daniels Feinde meinten nicht/ daß ein Gebein von ihm ſolte überbleiben/ wenn er unter die Löwen ge- worffen wäre. GOtt aber bewahret ihn alſo/ daß nicht ein Beinlein beſchedigt ward. Und ob unſere Gebeine durch den Tod zermalmet/ uñ im Feuer zu Aſchen gebrennt werden/ ſeynd ſie doch damit nicht verlohren. In der Aufferſtehung wird man erfahren/ wie wohl ſie verwahret ge- weſen. Der alle unſere Haar auff dem Häupt gezehlet/ der verwahret auch unſere Gebeine. Matth.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/199>, abgerufen am 24.11.2024.