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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 34. Psalm


den HErrn/ und lasst uns mit einander sei-
nen Namen erhöhen.
David stellet sich auff
zum Sang-Meister und wil uns fürsingen.
Denn Gott preisen muß ein gemein Werck al-
ler Christen seyn/ kein Christ begehret nur allein
für sich den HErrn zu preisen. Jemehr der
Menschen seyn/ die mit einstimmen/ ie lieber
uns es seyn soll/ und wenn alle Welt auß einem
Geist mit uns GOtt preisen solte/ solts unsers
Hertzens Lust seyn. Es werden aber andere mit
angereitzet/ wie gesagt/ wenn sie hören/ was Gott
bey seinen Heiligen thue. Wenn ein David
von Gottes Macht und Güte predigt/ und ein
Elender es zu Hertzen fasset/ und sich auff Gott
verläst/ so fängt er auch an GOTT in seinem
Glauben zu preisen. Ein treffliches Lob Got-
tes ists/ wenn einer im Elende sitzet/ und im Hert-
zen sich deß göttlichen Beystandes tröstet/ und
spricht: Mein Gott/ du wirsts wohl machen/ sey
zu frieden meine Seele/ denn der HErr thut dir
Guts/ ich werde ihm noch dancken/ daß er so wol
an mir thut. Ps. 39. v. 11. Ps. 116. v. 8. Ps. 13. v. 7.

Erkenne lieber Christ/ wohin dein gantzes
Leben soll gerichtet werden/ womit Hertz und
Mund soll umgehen. Die Ehre Gottes soll uns
immer im Mund und Hertzen liegen/ daß dein
gantzes Leben ein Lob und Preiß GOttes sey/

das

über den 34. Pſalm


den HErrn/ und laſſt uns mit einander ſei-
nen Namen erhöhen.
David ſtellet ſich auff
zum Sang-Meiſter und wil uns fürſingen.
Denn Gott preiſen muß ein gemein Werck al-
ler Chriſten ſeyn/ kein Chriſt begehret nur allein
für ſich den HErrn zu preiſen. Jemehr der
Menſchen ſeyn/ die mit einſtimmen/ ie lieber
uns es ſeyn ſoll/ und wenn alle Welt auß einem
Geiſt mit uns GOtt preiſen ſolte/ ſolts unſers
Hertzens Luſt ſeyn. Es werden aber andere mit
angereitzet/ wie geſagt/ wenn ſie hören/ was Gott
bey ſeinen Heiligen thue. Wenn ein David
von Gottes Macht und Güte predigt/ und ein
Elender es zu Hertzen faſſet/ und ſich auff Gott
verläſt/ ſo fängt er auch an GOTT in ſeinem
Glauben zu preiſen. Ein treffliches Lob Got-
tes iſts/ wenn einer im Elende ſitzet/ und im Hert-
zen ſich deß göttlichen Beyſtandes tröſtet/ und
ſpricht: Mein Gott/ du wirſts wohl machen/ ſey
zu frieden meine Seele/ denn der HErr thut dir
Guts/ ich werde ihm noch dancken/ daß er ſo wol
an mir thut. Pſ. 39. v. 11. Pſ. 116. v. 8. Pſ. 13. v. 7.

Erkenne lieber Chriſt/ wohin dein gantzes
Leben ſoll gerichtet werden/ womit Hertz und
Mund ſoll umgehen. Die Ehre Gottes ſoll uns
immer im Mund und Hertzen liegen/ daß dein
gantzes Leben ein Lob und Preiß GOttes ſey/

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[108/0131] über den 34. Pſalm den HErrn/ und laſſt uns mit einander ſei- nen Namen erhöhen. David ſtellet ſich auff zum Sang-Meiſter und wil uns fürſingen. Denn Gott preiſen muß ein gemein Werck al- ler Chriſten ſeyn/ kein Chriſt begehret nur allein für ſich den HErrn zu preiſen. Jemehr der Menſchen ſeyn/ die mit einſtimmen/ ie lieber uns es ſeyn ſoll/ und wenn alle Welt auß einem Geiſt mit uns GOtt preiſen ſolte/ ſolts unſers Hertzens Luſt ſeyn. Es werden aber andere mit angereitzet/ wie geſagt/ wenn ſie hören/ was Gott bey ſeinen Heiligen thue. Wenn ein David von Gottes Macht und Güte predigt/ und ein Elender es zu Hertzen faſſet/ und ſich auff Gott verläſt/ ſo fängt er auch an GOTT in ſeinem Glauben zu preiſen. Ein treffliches Lob Got- tes iſts/ wenn einer im Elende ſitzet/ und im Hert- zen ſich deß göttlichen Beyſtandes tröſtet/ und ſpricht: Mein Gott/ du wirſts wohl machen/ ſey zu frieden meine Seele/ denn der HErr thut dir Guts/ ich werde ihm noch dancken/ daß er ſo wol an mir thut. Pſ. 39. v. 11. Pſ. 116. v. 8. Pſ. 13. v. 7. Erkenne lieber Chriſt/ wohin dein gantzes Leben ſoll gerichtet werden/ womit Hertz und Mund ſoll umgehen. Die Ehre Gottes ſoll uns immer im Mund und Hertzen liegen/ daß dein gantzes Leben ein Lob und Preiß GOttes ſey/ das

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/131>, abgerufen am 25.11.2024.