Lütkemann, Joachim: Die Lust und Pracht einer Fürstlichen doch geistlichen Vermählung. Wolfenbüttel, 1652.stehet zu deiner Rechten in eitel köstlichem Golde. Des Königes Tochter ist gantz herrlich inwendig / sie ist mit gülden Stücken gekleidet / man führet sie in gestückten Kleidern zum Könige. Sie ist erfüllet mit dem Glantz Christi / durch und durch. Sie ist bekleidet mit dem Rock der Unschuld. Sie ist umbgeben mit den Ketten mannigfaltiger Tugend. Auff ihrem Haupt trägt sie die Krone eines reinen Gewissens. Ach wie viel ist an dem Schmuck der Braut zu besehen / wir müssen nur einhalten / denn bey dieser Fürstlichen Vermählung noch mehr zu besehen ist. Wenn wir den Zustand der Verliebten gesehen / können wir auch ferner ansehen die Lust und Frewde / so bey dieser Fürstlichen Hochzeit zu finden ist / nur daß wir vor etwas sagen / wie es mit ihrer Verlöbnis zugehe / und wie sie mit einander ehlich verbunden werden. Das GeheimnisEph. 5, 12. ist groß / Ich sage aber von Christo und der Gemeine / worin steckt das Geheimnis? Ein Mann wird verlassen Vater und Mutter / und seinen Weibe anhangen / und werden zwey ein Fleisch seyn. Hat nicht der Sohn Gottes müssen verlassen den Schoß seines himlischen Vaters / da er sich an einem Weibe verliebete? Hat er sich nicht müssen eussern seiner Herrligkeit? wer wil sagen / wie es sey zugangen / da Gott von Gott verlassen ist? das Geheimnis ist groß / was hat er damit gesuchet? Er suchet ein Weib. Was ists / daß er seinem Weibe anhanget. Ein Mann hänget sich an ein Weib durch ein Verbündnis / wann der Bräutigam saget: Ich nehme dich auff zu meiner Gemahlin / und verspreche dir hiemit meine Trewe; und die Braut gleichfals; Ich nehme dich auff zu meinen Gemahl / und verspreche dir meine Treue. Also verbindet sich auch Christus mit der Seelen / stehet zu deiner Rechten in eitel köstlichem Golde. Des Königes Tochter ist gantz herrlich inwendig / sie ist mit gülden Stücken gekleidet / man führet sie in gestückten Kleidern zum Könige. Sie ist erfüllet mit dem Glantz Christi / durch und durch. Sie ist bekleidet mit dem Rock der Unschuld. Sie ist umbgeben mit den Ketten mannigfaltiger Tugend. Auff ihrem Haupt trägt sie die Krone eines reinen Gewissens. Ach wie viel ist an dem Schmuck der Braut zu besehen / wir müssen nur einhalten / denn bey dieser Fürstlichen Vermählung noch mehr zu besehen ist. Wenn wir den Zustand der Verliebten gesehen / können wir auch ferner ansehen die Lust und Frewde / so bey dieser Fürstlichen Hochzeit zu finden ist / nur daß wir vor etwas sagen / wie es mit ihrer Verlöbnis zugehe / und wie sie mit einander ehlich verbunden werden. Das GeheimnisEph. 5, 12. ist groß / Ich sage aber von Christo und der Gemeine / worin steckt das Geheimnis? Ein Mañ wird verlassen Vater und Mutter / und seinẽ Weibe anhangen / und werden zwey ein Fleisch seyn. Hat nicht der Sohn Gottes müssen verlassen den Schoß seines himlischen Vaters / da er sich an einem Weibe verliebete? Hat er sich nicht müssen eussern seiner Herrligkeit? wer wil sagen / wie es sey zugangen / da Gott von Gott verlassen ist? das Geheimnis ist groß / was hat er damit gesuchet? Er suchet ein Weib. Was ists / daß er seinem Weibe anhanget. Ein Mann hänget sich an ein Weib durch ein Verbündnis / wann der Bräutigam saget: Ich nehme dich auff zu meiner Gemahlin / und verspreche dir hiemit meine Trewe; und die Braut gleichfals; Ich nehme dich auff zu meinen Gemahl / und verspreche dir meine Treue. Also verbindet sich auch Christus mit der Seelen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0009" n="7"/> stehet zu deiner Rechten in eitel köstlichem Golde. Des Königes Tochter ist gantz herrlich inwendig / sie ist mit gülden Stücken gekleidet / man führet sie in gestückten Kleidern zum Könige. Sie ist erfüllet mit dem Glantz Christi / durch und durch. Sie ist bekleidet mit dem Rock der Unschuld. Sie ist umbgeben mit den Ketten mannigfaltiger Tugend. Auff ihrem Haupt trägt sie die Krone eines reinen Gewissens. Ach wie viel ist an dem Schmuck der Braut zu besehen / wir müssen nur einhalten / denn bey dieser Fürstlichen Vermählung noch mehr zu besehen ist.</p> <p>Wenn wir den Zustand der Verliebten gesehen / können wir auch ferner ansehen die Lust und Frewde / so bey dieser Fürstlichen Hochzeit zu finden ist / nur daß wir vor etwas sagen / wie es mit ihrer Verlöbnis zugehe / und wie sie mit einander ehlich verbunden werden. Das Geheimnis<note place="right">Eph. 5, 12.</note> ist groß / Ich sage aber von Christo und der Gemeine / worin steckt das Geheimnis? Ein Mañ wird verlassen Vater und Mutter / und seinẽ Weibe anhangen / und werden zwey ein Fleisch seyn. Hat nicht der Sohn Gottes müssen verlassen den Schoß seines himlischen Vaters / da er sich an einem Weibe verliebete? Hat er sich nicht müssen eussern seiner Herrligkeit? wer wil sagen / wie es sey zugangen / da Gott von Gott verlassen ist? das Geheimnis ist groß / was hat er damit gesuchet? Er suchet ein Weib. Was ists / daß er seinem Weibe anhanget. Ein Mann hänget sich an ein Weib durch ein Verbündnis / wann der Bräutigam saget: Ich nehme dich auff zu meiner Gemahlin / und verspreche dir hiemit meine Trewe; und die Braut gleichfals; Ich nehme dich auff zu meinen Gemahl / und verspreche dir meine Treue. Also verbindet sich auch Christus mit der Seelen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0009]
stehet zu deiner Rechten in eitel köstlichem Golde. Des Königes Tochter ist gantz herrlich inwendig / sie ist mit gülden Stücken gekleidet / man führet sie in gestückten Kleidern zum Könige. Sie ist erfüllet mit dem Glantz Christi / durch und durch. Sie ist bekleidet mit dem Rock der Unschuld. Sie ist umbgeben mit den Ketten mannigfaltiger Tugend. Auff ihrem Haupt trägt sie die Krone eines reinen Gewissens. Ach wie viel ist an dem Schmuck der Braut zu besehen / wir müssen nur einhalten / denn bey dieser Fürstlichen Vermählung noch mehr zu besehen ist.
Wenn wir den Zustand der Verliebten gesehen / können wir auch ferner ansehen die Lust und Frewde / so bey dieser Fürstlichen Hochzeit zu finden ist / nur daß wir vor etwas sagen / wie es mit ihrer Verlöbnis zugehe / und wie sie mit einander ehlich verbunden werden. Das Geheimnis ist groß / Ich sage aber von Christo und der Gemeine / worin steckt das Geheimnis? Ein Mañ wird verlassen Vater und Mutter / und seinẽ Weibe anhangen / und werden zwey ein Fleisch seyn. Hat nicht der Sohn Gottes müssen verlassen den Schoß seines himlischen Vaters / da er sich an einem Weibe verliebete? Hat er sich nicht müssen eussern seiner Herrligkeit? wer wil sagen / wie es sey zugangen / da Gott von Gott verlassen ist? das Geheimnis ist groß / was hat er damit gesuchet? Er suchet ein Weib. Was ists / daß er seinem Weibe anhanget. Ein Mann hänget sich an ein Weib durch ein Verbündnis / wann der Bräutigam saget: Ich nehme dich auff zu meiner Gemahlin / und verspreche dir hiemit meine Trewe; und die Braut gleichfals; Ich nehme dich auff zu meinen Gemahl / und verspreche dir meine Treue. Also verbindet sich auch Christus mit der Seelen /
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Die Lust und Pracht einer Fürstlichen doch geistlichen Vermählung. Wolfenbüttel, 1652, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_vermaehlung_1652/9>, abgerufen am 16.02.2025. |