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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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Wer sich nun des Rechtens zu Zion mit freuen wil / der muß sich auch auff Zions Art halten. Sol GOtt unser GOtt seyn in Warheit und Gerechtigkeit / so müssen wir auch fur Gott wandeln in Warheit und Gerechtigkeit / wie Salomon von seinem Vater David zeuget: im 1. Buch der Könige am 3. Cap. Du hast an meinem Vater David deinem Knechte / grosse 1. Reg. 3, 6. Barmhertzigkeit gethan / wie er denn für dir gewandelt hat in Warheit und Gerechtigkeit.

Trachtet meine Lieben nach zweyerley; Zu erst / daß jhr habet ein gut Gewissen. Zum 2. daß jhr euch getröstet eines gnädigen Gottes. Solte ich von diesem Orte nicht mehr zu euch reden / und solte diß meine letzte Predigt seyn / so lasse ich euch das zuletzt. Trachtet darnach / daß jhr habet allezeit ein gut Gewissen / und einen gnädigen GOtt. Zuerst trachtet nach einem guten Gewissen / und führet einen solchen Wandel / daß euch euer Gewissen nicht verdamme. Trachtet nach dem Guten und meidet das Böse. Und so jhr etwan von einem Fehl übereylet würdet / so kennet jhr euren Schatz / nemblich das Blut JESU CHristi / daß euer Gewissen reiniget von allen Sünden. Kommt denn ein Ungluck / So sag ich zum 2. daß jhr euch getröstet eines gnädigen Gottes. Pochet darauf daß GOtt bey euch ist / und euch zuspricht: Siehe ich bin dein GOtt in Warheit und in Gerechtigkeit. Maria war ein armes Mägdlein / dennoch spricht der Engel des HErrn zu jhr: Fürchte dich nicht Luc. 1, 30. Maria / du Hast Gnade bey GOtt funden; Das nehmen wir auch an / und machen darauß diese Regul: Wer einen gnädigen Gott hat / der darf sich nicht fürchten. Mustu leyden / so sey still / und hoffe und poche auf deinen GOtt / darauf wird Hülffe folgen / daß du jhm dancken wirst. IHm sey Ehre in Ewigkeit / Amen!

Wer sich nun des Rechtens zu Zion mit freuen wil / der muß sich auch auff Zions Art halten. Sol GOtt unser GOtt seyn in Warheit und Gerechtigkeit / so müssen wir auch fůr Gott wandeln in Warheit und Gerechtigkeit / wie Salomon von seinem Vater David zeuget: im 1. Buch der Könige am 3. Cap. Du hast an meinem Vater David deinem Knechte / grosse 1. Reg. 3, 6. Barmhertzigkeit gethan / wie er denn für dir gewandelt hat in Warheit und Gerechtigkeit.

Trachtet meine Lieben nach zweyerley; Zu erst / daß jhr habet ein gut Gewissen. Zum 2. daß jhr euch getröstet eines gnädigen Gottes. Solte ich von diesem Orte nicht mehr zu euch reden / und solte diß meine letzte Predigt seyn / so lasse ich euch das zuletzt. Trachtet darnach / daß jhr habet allezeit ein gut Gewissen / und einen gnädigen GOtt. Zuerst trachtet nach einem guten Gewissen / und führet einen solchen Wandel / daß euch euer Gewissen nicht verdamme. Trachtet nach dem Guten und meidet das Böse. Und so jhr etwan von einem Fehl übereylet würdet / so kennet jhr euren Schatz / nemblich das Blut JESU CHristi / daß euer Gewissen reiniget von allen Sünden. Kom̃t denn ein Unglůck / So sag ich zum 2. daß jhr euch getröstet eines gnädigen Gottes. Pochet darauf daß GOtt bey euch ist / und euch zuspricht: Siehe ich bin dein GOtt in Warheit und in Gerechtigkeit. Maria war ein armes Mägdlein / dennoch spricht der Engel des HErrn zu jhr: Fürchte dich nicht Luc. 1, 30. Maria / du Hast Gnade bey GOtt funden; Das nehmen wir auch an / und machen darauß diese Regul: Wer einen gnädigen Gott hat / der darf sich nicht fürchten. Mustu leyden / so sey still / und hoffe und poche auf deinen GOtt / darauf wird Hülffe folgen / daß du jhm dancken wirst. IHm sey Ehre in Ewigkeit / Amen!

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[17/0047] Wer sich nun des Rechtens zu Zion mit freuen wil / der muß sich auch auff Zions Art halten. Sol GOtt unser GOtt seyn in Warheit und Gerechtigkeit / so müssen wir auch fůr Gott wandeln in Warheit und Gerechtigkeit / wie Salomon von seinem Vater David zeuget: im 1. Buch der Könige am 3. Cap. Du hast an meinem Vater David deinem Knechte / grosse Barmhertzigkeit gethan / wie er denn für dir gewandelt hat in Warheit und Gerechtigkeit. 1. Reg. 3, 6. Trachtet meine Lieben nach zweyerley; Zu erst / daß jhr habet ein gut Gewissen. Zum 2. daß jhr euch getröstet eines gnädigen Gottes. Solte ich von diesem Orte nicht mehr zu euch reden / und solte diß meine letzte Predigt seyn / so lasse ich euch das zuletzt. Trachtet darnach / daß jhr habet allezeit ein gut Gewissen / und einen gnädigen GOtt. Zuerst trachtet nach einem guten Gewissen / und führet einen solchen Wandel / daß euch euer Gewissen nicht verdamme. Trachtet nach dem Guten und meidet das Böse. Und so jhr etwan von einem Fehl übereylet würdet / so kennet jhr euren Schatz / nemblich das Blut JESU CHristi / daß euer Gewissen reiniget von allen Sünden. Kom̃t denn ein Unglůck / So sag ich zum 2. daß jhr euch getröstet eines gnädigen Gottes. Pochet darauf daß GOtt bey euch ist / und euch zuspricht: Siehe ich bin dein GOtt in Warheit und in Gerechtigkeit. Maria war ein armes Mägdlein / dennoch spricht der Engel des HErrn zu jhr: Fürchte dich nicht Maria / du Hast Gnade bey GOtt funden; Das nehmen wir auch an / und machen darauß diese Regul: Wer einen gnädigen Gott hat / der darf sich nicht fürchten. Mustu leyden / so sey still / und hoffe und poche auf deinen GOtt / darauf wird Hülffe folgen / daß du jhm dancken wirst. IHm sey Ehre in Ewigkeit / Amen! Luc. 1, 30.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/47>, abgerufen am 19.04.2024.