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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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alle seine Gedancken darauff wendet / wie Er mir möge wol thun? Ob schon David in mancherley Gefahr gerahten / muß er doch bekennen im 59. Psalm: GOTT erzeiget mir Ps. 59, 11. reichlich seine Güte. Wil die Welt mir böses thun / thut mir Gott desto mehr gutes. Wenn ein Goldklumppen vom Meister ins Feuer geworffen wird / daß ein schön Bilde daraus gemachet werde / hat es sich nicht zu beklagen. Gottes Vorhaben ist / uns recht wol zu thun / und etwas herrliches aus uns zu machen. Darauff wendet Er seine Gedancken. Die Art und weise uns dahin zu bringen / ist jhm als dem Meister zum besten bekand. Wir sollen jhm das zutrawen / Er thue uns allezeit gutes.

Es ist der Segen Gottes nicht einerley. Er segnet an Leib: Er segnet an der Seelen. Ein leiblicher Segen ists / wenn der Weinstock seine Früchte / das Land sein Gewächse / und v. 12. der Himmel seinen Thau bringet / und die im Lande wohnen / solches alles im Friede besitzen. Ein geistlicher Segen ists / wenn Er die Einwohner in Zion vermehret / wenn einer den andernaufmuntert / und saget: Lasset uns gehen zu bitten für v. 20. & seqq. dem HErrn / und zu suchen den HErren Zebaoth. Komme mit / ich wil auch gehen. Wenn die / so vorhin Heydnische Hertzen haben / das Heyl Zion sehen / und die wunderliche Regierung Gottes gegen denen die jhm vertrauen erkennen / kommen sie mit Haufen zu suchen den HERRN Zebaoth / der zu Zion wohnet / und sprechen: Wir wollen mit euch gehen / denn wir hören / daß GOTT mit euch ist. Drückt uns nun Gott schon ein wenig / so vermehret Er doch damit den geistlichen Segen / wenn Er uns wieder hilfft nach seiner wunderlichen Güte / und stärcket uns und viel andere im Glauben / GOTT fester anzuhangen. Dadurch wird Zion herrlich. In summa GOtt erzeiget uns

alle seine Gedancken darauff wendet / wie Er mir möge wol thun? Ob schon David in mancherley Gefahr gerahten / muß er doch bekennen im 59. Psalm: GOTT erzeiget mir Ps. 59, 11. reichlich seine Güte. Wil die Welt mir böses thun / thut mir Gott desto mehr gutes. Wenn ein Goldklumppen vom Meister ins Feuer geworffen wird / daß ein schön Bilde daraus gemachet werde / hat es sich nicht zu beklagen. Gottes Vorhaben ist / uns recht wol zu thun / und etwas herrliches aus uns zu machen. Darauff wendet Er seine Gedancken. Die Art und weise uns dahin zu bringen / ist jhm als dem Meister zum besten bekand. Wir sollen jhm das zutrawen / Er thue uns allezeit gutes.

Es ist der Segen Gottes nicht einerley. Er segnet an Leib: Er segnet an der Seelen. Ein leiblicher Segen ists / wenn der Weinstock seine Früchte / das Land sein Gewächse / und v. 12. der Himmel seinen Thau bringet / und die im Lande wohnen / solches alles im Friede besitzen. Ein geistlicher Segen ists / wenn Er die Einwohner in Zion vermehret / wenn einer den andernaufmuntert / und saget: Lasset uns gehẽ zu bittẽ für v. 20. & seqq. dem HErrn / uñ zu suchen den HErrẽ Zebaoth. Kom̃e mit / ich wil auch gehen. Wenn die / so vorhin Heydnische Hertzen habẽ / das Heyl Zion sehen / und die wunderliche Regierung Gottes gegen denen die jhm vertrauen erkennen / kom̃en sie mit Haufen zu suchen den HERRN Zebaoth / der zu Zion wohnet / und sprechen: Wir wollen mit euch gehen / denn wir hören / daß GOTT mit euch ist. Drückt uns nun Gott schon ein wenig / so vermehret Er doch damit den geistlichen Segen / wenn Er uns wieder hilfft nach seiner wunderlichen Güte / und stärcket uns und viel andere im Glauben / GOTT fester anzuhangen. Dadurch wird Zion herrlich. In summa GOtt erzeiget uns

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[13/0043] alle seine Gedancken darauff wendet / wie Er mir möge wol thun? Ob schon David in mancherley Gefahr gerahten / muß er doch bekennen im 59. Psalm: GOTT erzeiget mir reichlich seine Güte. Wil die Welt mir böses thun / thut mir Gott desto mehr gutes. Wenn ein Goldklumppen vom Meister ins Feuer geworffen wird / daß ein schön Bilde daraus gemachet werde / hat es sich nicht zu beklagen. Gottes Vorhaben ist / uns recht wol zu thun / und etwas herrliches aus uns zu machen. Darauff wendet Er seine Gedancken. Die Art und weise uns dahin zu bringen / ist jhm als dem Meister zum besten bekand. Wir sollen jhm das zutrawen / Er thue uns allezeit gutes. Ps. 59, 11. Es ist der Segen Gottes nicht einerley. Er segnet an Leib: Er segnet an der Seelen. Ein leiblicher Segen ists / wenn der Weinstock seine Früchte / das Land sein Gewächse / und der Himmel seinen Thau bringet / und die im Lande wohnen / solches alles im Friede besitzen. Ein geistlicher Segen ists / wenn Er die Einwohner in Zion vermehret / wenn einer den andernaufmuntert / und saget: Lasset uns gehẽ zu bittẽ für dem HErrn / uñ zu suchen den HErrẽ Zebaoth. Kom̃e mit / ich wil auch gehen. Wenn die / so vorhin Heydnische Hertzen habẽ / das Heyl Zion sehen / und die wunderliche Regierung Gottes gegen denen die jhm vertrauen erkennen / kom̃en sie mit Haufen zu suchen den HERRN Zebaoth / der zu Zion wohnet / und sprechen: Wir wollen mit euch gehen / denn wir hören / daß GOTT mit euch ist. Drückt uns nun Gott schon ein wenig / so vermehret Er doch damit den geistlichen Segen / wenn Er uns wieder hilfft nach seiner wunderlichen Güte / und stärcket uns und viel andere im Glauben / GOTT fester anzuhangen. Dadurch wird Zion herrlich. In summa GOtt erzeiget uns v. 12. v. 20. & seqq.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/43>, abgerufen am 24.11.2024.