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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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Letzlich zum dritten spricht der süsse GOtt zu Zion. Siehe v. 15. du solt ein Segen seyn / Ich wil dir wolthun. Segen in gemein / heisset Gutes wünschen. Wenn ein Mensch den andern segnet / so bleibet es beym Segen und wünschen / und giebet der Mensch nicht fort das Gute / daß er jemand wünschet. Zwar das Gebet und der Wunsch der Gläubigen vermag viel / dennoch stehet es nicht fort in des Menschen Macht / dasselbe zu geben / was er einem andern wünschet; Wenn aber GOTT segnet / so ist Wünschen und Thun ein Ding. Wenn GOtt spricht / es werde liecht / so wird es liecht. Also wenn Er spricht: Sey gesegnet: so bin ich gesegnet. Wenn Er spricht: Dir sol es wol gehen: so gehets mir wol. Darumb verspricht uns GOtt beydes / Er wolle uns segnen / und wolle uns gutes thun. Segnen wil Er uns / daß wir ein Segen seyn; gutes wil Er uns thun / daß es uns wol gehe.

Es scheinet zwar offt / als führe uns Gott übel / und ist wol nie mand / der nicht meine / es geschehe jhm besser / wenn jhn Gott anders führete; daß machet unser Unverstand. Gehöre ich mit zu Zion / so bin ich gewiß / daß GOTT mir lauter gutes thue. Denn diese Verheissung hat Er Zion gegeben / und allen denen die Zion angehören / Du solt ein Segen seyn / Ich gedencke dir wol zu thun. Ach wie ist es müglich / wenn GOtt drauf gedencket und bedacht ist / wie Er einem Menschen wol thue / daß es jhm solte übel gehen? Ich gedencke dir wol zu thun O Zion. Wenn ein Gewaltiger in der Welt darauff bedacht ist / wie er einen seiner getreuen Diener möge her für ziehen / mag der Diener eine gute Hoffnung haben / wiewol der / der für jhn sorget / nur ein Mensch ist / dessen Anschläge nicht allezeit fortgehen. Solte ich denn nicht hoffen / und in meiner Hoffnung gewiß seyn / wenn GOtt im Himmel

Letzlich zum dritten spricht der süsse GOtt zu Zion. Siehe v. 15. du solt ein Segen seyn / Ich wil dir wolthun. Segen in gemein / heisset Gutes wünschen. Wenn ein Mensch den andern segnet / so bleibet es beym Segen und wünschen / und giebet der Mensch nicht fort das Gute / daß er jemand wünschet. Zwar das Gebet und der Wunsch der Gläubigen vermag viel / dennoch stehet es nicht fort in des Menschen Macht / dasselbe zu geben / was er einem andern wünschet; Wenn aber GOTT segnet / so ist Wünschen und Thun ein Ding. Wenn GOtt spricht / es werde liecht / so wird es liecht. Also wenn Er spricht: Sey gesegnet: so bin ich gesegnet. Wenn Er spricht: Dir sol es wol gehen: so gehets mir wol. Darumb verspricht uns GOtt beydes / Er wolle uns segnen / und wolle uns gutes thun. Segnen wil Er uns / daß wir ein Segen seyn; gutes wil Er uns thun / daß es uns wol gehe.

Es scheinet zwar offt / als führe uns Gott übel / und ist wol nie mand / der nicht meine / es geschehe jhm besser / wenn jhn Gott anders führete; daß machet unser Unverstand. Gehöre ich mit zu Zion / so bin ich gewiß / daß GOTT mir lauter gutes thue. Denn diese Verheissung hat Er Zion gegeben / und allen denen die Zion angehören / Du solt ein Segen seyn / Ich gedencke dir wol zu thun. Ach wie ist es müglich / wenn GOtt drauf gedencket und bedacht ist / wie Er einem Menschen wol thue / daß es jhm solte übel gehen? Ich gedencke dir wol zu thun O Zion. Wenn ein Gewaltiger in der Welt darauff bedacht ist / wie er einen seiner getreuen Diener möge her für ziehen / mag der Diener eine gute Hoffnung haben / wiewol der / der für jhn sorget / nur ein Mensch ist / dessen Anschläge nicht allezeit fortgehen. Solte ich denn nicht hoffen / und in meiner Hoffnung gewiß seyn / wenn GOtt im Himmel

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                     spricht / es werde liecht / so wird es liecht. Also wenn Er spricht: Sey
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[12/0042] Letzlich zum dritten spricht der süsse GOtt zu Zion. Siehe du solt ein Segen seyn / Ich wil dir wolthun. Segen in gemein / heisset Gutes wünschen. Wenn ein Mensch den andern segnet / so bleibet es beym Segen und wünschen / und giebet der Mensch nicht fort das Gute / daß er jemand wünschet. Zwar das Gebet und der Wunsch der Gläubigen vermag viel / dennoch stehet es nicht fort in des Menschen Macht / dasselbe zu geben / was er einem andern wünschet; Wenn aber GOTT segnet / so ist Wünschen und Thun ein Ding. Wenn GOtt spricht / es werde liecht / so wird es liecht. Also wenn Er spricht: Sey gesegnet: so bin ich gesegnet. Wenn Er spricht: Dir sol es wol gehen: so gehets mir wol. Darumb verspricht uns GOtt beydes / Er wolle uns segnen / und wolle uns gutes thun. Segnen wil Er uns / daß wir ein Segen seyn; gutes wil Er uns thun / daß es uns wol gehe. v. 15. Es scheinet zwar offt / als führe uns Gott übel / und ist wol nie mand / der nicht meine / es geschehe jhm besser / wenn jhn Gott anders führete; daß machet unser Unverstand. Gehöre ich mit zu Zion / so bin ich gewiß / daß GOTT mir lauter gutes thue. Denn diese Verheissung hat Er Zion gegeben / und allen denen die Zion angehören / Du solt ein Segen seyn / Ich gedencke dir wol zu thun. Ach wie ist es müglich / wenn GOtt drauf gedencket und bedacht ist / wie Er einem Menschen wol thue / daß es jhm solte übel gehen? Ich gedencke dir wol zu thun O Zion. Wenn ein Gewaltiger in der Welt darauff bedacht ist / wie er einen seiner getreuen Diener möge her für ziehen / mag der Diener eine gute Hoffnung haben / wiewol der / der für jhn sorget / nur ein Mensch ist / dessen Anschläge nicht allezeit fortgehen. Solte ich denn nicht hoffen / und in meiner Hoffnung gewiß seyn / wenn GOtt im Himmel

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/42>, abgerufen am 24.11.2024.