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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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tzengrund den HErrn zu suchen. Owolte der gütigste GOtt / daß solch er Eifer nur bey euch erwecket würde / wie wolte ich so gute Gedancken haben von dem Heyl des gantzen Vaterlandes.

Ich habe nun allerliebste Freunde in Christo / mein Hertz außgeschuttet / und offenbaret / mit was Gedancken ich zu diesem heiligen Ampt / zu der hohen Seelen-Sorg getretten bin. Wie Gal. 41, 13. 14. 15. nun Paulus seine Galater anredet: Ihr wisset daß ich euch in Schachheit nach dem Fleisch / das Evangelium geprediget habe / zum ersten mahl / und meine Anfechtung / die ich leyde nach dem Fleisch / habt jhr nicht verachtet noch verschmähet / sondern als ein Engel Gottes nahmet jhr mich auf / ja als CHristum JEsum / wie waret jhr dazumahl so seelig: Ich bin euer Zeuge / wenn es müglich gewesen were / jhr hettet eure Augen außgerissen / und mir gegeben. Also rede ich euch jtzt auch an. Ich komme zu euch in Schwachheit nach dem Fleisch / zu predigen das Evangelium Christi; Ich wil nicht bitten / nehmet mich auf als einen Engel Gottes; Wiewol ich in warheit mit dem Apostel rühmen kan / Ich bin ein Engel Gottes / und ein Bottschafft JEsu Christi zu euch. Ich begehre auch nicht / daß wans müglich were / jhr eure Augen außreisset und mir gebet. Das bitte ich nur mit dem Apostel Paulo: Verachtet und verschmähet nicht meine Anfechtung / die ich leyde nach dem Fleisch. Ja ich bitte umb die Gedult JEsu CHRisti / ertraget meine Schwachheit. Mir steckt auch ein spitziger Pfhal ins Fleisch / und hab auch einen Sathans Engel / der mich mit Fäusten schlägt / dafür ich dreymahl den HErren geflehet habe / daß er möchte von mir genommen werden / aber mir ist auch die

tzengrund den HErrn zu suchen. Owolte der gütigste GOtt / daß solch er Eifer nur bey euch erwecket würde / wie wolte ich so gute Gedancken haben von dem Heyl des gantzen Vaterlandes.

Ich habe nun allerliebste Freunde in Christo / mein Hertz außgeschůttet / und offenbaret / mit was Gedancken ich zu diesem heiligen Ampt / zu der hohen Seelen-Sorg getretten bin. Wie Gal. 41, 13. 14. 15. nun Paulus seine Galater anredet: Ihr wisset daß ich euch in Schachheit nach dem Fleisch / das Evangelium geprediget habe / zum ersten mahl / und meine Anfechtung / die ich leyde nach dem Fleisch / habt jhr nicht verachtet noch verschmähet / sondern als ein Engel Gottes nahmet jhr mich auf / ja als CHristum JEsum / wie waret jhr dazumahl so seelig: Ich bin euer Zeuge / wenn es müglich gewesen were / jhr hettet eure Augen außgerissen / und mir gegeben. Also rede ich euch jtzt auch an. Ich komme zu euch in Schwachheit nach dem Fleisch / zu predigen das Evangelium Christi; Ich wil nicht bitten / nehmet mich auf als einen Engel Gottes; Wiewol ich in warheit mit dem Apostel rühmen kan / Ich bin ein Engel Gottes / und ein Bottschafft JEsu Christi zu euch. Ich begehre auch nicht / daß wans müglich were / jhr eure Augen außreisset und mir gebet. Das bitte ich nur mit dem Apostel Paulo: Verachtet und verschmähet nicht meine Anfechtung / die ich leyde nach dem Fleisch. Ja ich bitte umb die Gedult JEsu CHRisti / ertraget meine Schwachheit. Mir steckt auch ein spitziger Pfhal ins Fleisch / und hab auch einen Sathans Engel / der mich mit Fäusten schlägt / dafür ich dreymahl den HErren geflehet habe / daß er möchte von mir genommen werden / aber mir ist auch die

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[20/0028] tzengrund den HErrn zu suchen. Owolte der gütigste GOtt / daß solch er Eifer nur bey euch erwecket würde / wie wolte ich so gute Gedancken haben von dem Heyl des gantzen Vaterlandes. Ich habe nun allerliebste Freunde in Christo / mein Hertz außgeschůttet / und offenbaret / mit was Gedancken ich zu diesem heiligen Ampt / zu der hohen Seelen-Sorg getretten bin. Wie nun Paulus seine Galater anredet: Ihr wisset daß ich euch in Schachheit nach dem Fleisch / das Evangelium geprediget habe / zum ersten mahl / und meine Anfechtung / die ich leyde nach dem Fleisch / habt jhr nicht verachtet noch verschmähet / sondern als ein Engel Gottes nahmet jhr mich auf / ja als CHristum JEsum / wie waret jhr dazumahl so seelig: Ich bin euer Zeuge / wenn es müglich gewesen were / jhr hettet eure Augen außgerissen / und mir gegeben. Also rede ich euch jtzt auch an. Ich komme zu euch in Schwachheit nach dem Fleisch / zu predigen das Evangelium Christi; Ich wil nicht bitten / nehmet mich auf als einen Engel Gottes; Wiewol ich in warheit mit dem Apostel rühmen kan / Ich bin ein Engel Gottes / und ein Bottschafft JEsu Christi zu euch. Ich begehre auch nicht / daß wans müglich were / jhr eure Augen außreisset und mir gebet. Das bitte ich nur mit dem Apostel Paulo: Verachtet und verschmähet nicht meine Anfechtung / die ich leyde nach dem Fleisch. Ja ich bitte umb die Gedult JEsu CHRisti / ertraget meine Schwachheit. Mir steckt auch ein spitziger Pfhal ins Fleisch / und hab auch einen Sathans Engel / der mich mit Fäusten schlägt / dafür ich dreymahl den HErren geflehet habe / daß er möchte von mir genommen werden / aber mir ist auch die Gal. 41, 13. 14. 15.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/28>, abgerufen am 24.04.2024.