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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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kommen was Paulus von jhnen fodert: Wir bitten euch 1. Thes. 5, 12. 13. lieben Bruder / daß jhrerkennet / die an euch arbeiten / und euch furstehen in dem HErrn / und euch vermanen / habt sie desto lieber umb jhres Wercks willen / und seyd friedsam mit jhnen. Dieses ist Gottes des heiligen Geistes eigenes Begehren: Darumb gebühret es Zuhörern: Daß sie zusehen / Wie sie mit Predigern ümbgehen. Erkennet sie mit gebürender Ehrerbietung / und haltet sie in Ehren Philip. 2, 29. / solches erfodert GOtt von euch / und das ist billig / denn sie seyn Diener und Legaten CHristi. Billig ists auch darumb / daß sie wachen fur ewre Seelen / als die da Rechenschaft dafür geben sollen. Sie müssen zwar Spott leiden / aber siehe du zu / daß du nicht der seyst / der jhnen Spott anthue. Halt sie nicht desto geringer / daß sie mit Creutz / Schwachheit und Anfechtungen beladen seyn / Bedencket / daß an jhnen die Gnade Gottes desto kräfftiger ist; Und folget dem Exempel der Galater / Gal. 4, 13. 14. 15. welche der Apostel rühmet / Daß umb seiner Anfechtung willen / die er nach dem Fleisch gelitten / da er in Schwachheit nach dem Fleisch jhnen das Evangelium geprediget habe / sie jhn nicht verachtet noch verschmähet / sondern als einen Engel Gottes aufgenommen haben / ja als Christum JEsum. Wie waret jhr dazumahl so seelig spricht Paulus / Ich bin ewer Zeuge / daß wenn es müglich gewesen were / jhr hettet eure Augen außgerissen / und mir gegeben. Erkennet sie mit Gehorsam / wie solches von euch erfodert wird. Hebr. 13. Hebr. 13, 17. Gehorchet euren Lehrern / und folget jhnen / denn sie wachen über eure Seelen / als die da Rechenschafft dafur geben sollen / auff daß sie das mit Freuden thun / und nicht mit Seuftzen / denn das ist euch nicht gut. Keine ärgere Plage kan einem getreuen Lehrer auf der Welt wiederfahren / als wann sie mit dem gottlosen Wesen

kommen was Paulus von jhnen fodert: Wir bitten euch 1. Thes. 5, 12. 13. lieben Brůder / daß jhrerkennet / die an euch arbeiten / und euch fůrstehen in dem HErrn / und euch vermanen / habt sie desto lieber umb jhres Wercks willen / und seyd friedsam mit jhnen. Dieses ist Gottes des heiligen Geistes eigenes Begehren: Darumb gebühret es Zuhörern: Daß sie zusehen / Wie sie mit Predigern ümbgehen. Erkennet sie mit gebürender Ehrerbietung / und haltet sie in Ehren Philip. 2, 29. / solches erfodert GOtt von euch / und das ist billig / denn sie seyn Diener und Legaten CHristi. Billig ists auch darumb / daß sie wachen fůr ewre Seelen / als die da Rechenschaft dafür geben sollen. Sie müssen zwar Spott leiden / aber siehe du zu / daß du nicht der seyst / der jhnen Spott anthue. Halt sie nicht desto geringer / daß sie mit Creutz / Schwachheit und Anfechtungen beladen seyn / Bedencket / daß an jhnen die Gnade Gottes desto kräfftiger ist; Und folget dem Exempel der Galater / Gal. 4, 13. 14. 15. welche der Apostel rühmet / Daß umb seiner Anfechtung willen / die er nach dem Fleisch gelitten / da er in Schwachheit nach dem Fleisch jhnen das Evangelium geprediget habe / sie jhn nicht verachtet noch verschmähet / sondern als einen Engel Gottes aufgenommen haben / ja als Christum JEsum. Wie waret jhr dazumahl so seelig spricht Paulus / Ich bin ewer Zeuge / daß wenn es müglich gewesen were / jhr hettet eure Augen außgerissen / und mir gegeben. Erkennet sie mit Gehorsam / wie solches von euch erfodert wird. Hebr. 13. Hebr. 13, 17. Gehorchet euren Lehrern / und folget jhnen / denn sie wachen über eure Seelen / als die da Rechenschafft dafůr geben sollen / auff daß sie das mit Freuden thun / und nicht mit Seuftzen / denn das ist euch nicht gut. Keine ärgere Plage kan einem getreuen Lehrer auf der Welt wiederfahren / als wann sie mit dem gottlosen Wesen

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[14/0022] kommen was Paulus von jhnen fodert: Wir bitten euch lieben Brůder / daß jhrerkennet / die an euch arbeiten / und euch fůrstehen in dem HErrn / und euch vermanen / habt sie desto lieber umb jhres Wercks willen / und seyd friedsam mit jhnen. Dieses ist Gottes des heiligen Geistes eigenes Begehren: Darumb gebühret es Zuhörern: Daß sie zusehen / Wie sie mit Predigern ümbgehen. Erkennet sie mit gebürender Ehrerbietung / und haltet sie in Ehren / solches erfodert GOtt von euch / und das ist billig / denn sie seyn Diener und Legaten CHristi. Billig ists auch darumb / daß sie wachen fůr ewre Seelen / als die da Rechenschaft dafür geben sollen. Sie müssen zwar Spott leiden / aber siehe du zu / daß du nicht der seyst / der jhnen Spott anthue. Halt sie nicht desto geringer / daß sie mit Creutz / Schwachheit und Anfechtungen beladen seyn / Bedencket / daß an jhnen die Gnade Gottes desto kräfftiger ist; Und folget dem Exempel der Galater / welche der Apostel rühmet / Daß umb seiner Anfechtung willen / die er nach dem Fleisch gelitten / da er in Schwachheit nach dem Fleisch jhnen das Evangelium geprediget habe / sie jhn nicht verachtet noch verschmähet / sondern als einen Engel Gottes aufgenommen haben / ja als Christum JEsum. Wie waret jhr dazumahl so seelig spricht Paulus / Ich bin ewer Zeuge / daß wenn es müglich gewesen were / jhr hettet eure Augen außgerissen / und mir gegeben. Erkennet sie mit Gehorsam / wie solches von euch erfodert wird. Hebr. 13. Gehorchet euren Lehrern / und folget jhnen / denn sie wachen über eure Seelen / als die da Rechenschafft dafůr geben sollen / auff daß sie das mit Freuden thun / und nicht mit Seuftzen / denn das ist euch nicht gut. Keine ärgere Plage kan einem getreuen Lehrer auf der Welt wiederfahren / als wann sie mit dem gottlosen Wesen 1. Thes. 5, 12. 13. Philip. 2, 29. Gal. 4, 13. 14. 15. Hebr. 13, 17.

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/22>, abgerufen am 25.04.2024.