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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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ES ist dieser gegenwärtiger Tag an diesem Orth ein denckwürdiger feyrlicher Tag / von wegen des Friedens / so vor Jahren zwischen Hoher Fürstlicher Obrigkeit und dieser Stadt nach langwirigen weitleuftigen Mißverstand / aufgerichtet worden. Für solchem erlangten Friede / sagen wir / die Nachkömlinge noch jährlich dem höchsten GOtt Danck / wie wir denn auch nicht unterlassen / um Wieder bringung des lieben Friedens im gantzen Römischen Reich / bey GOtt demühtiglich mit unserm Gebete anzuhalten.

Wir seyn auch benötiget eines geistlichen Friedens. Denn weil wir von Natur seyn Feinde Gottes / und Kinder des Zorns / so muß mit Gott Friede gemacht / oder ewig verdorben seyn.

Was Krieg in der Welt für Unheyl bringt / haben wir aus der erfahrunge geternet. Wann wir nun hören solten daß der HErre redet / oder einer im Nahmen deß HErren / und Friede zusagte uns seinem Volck / wie würden wir so froh seyn? Ja ein Stein und ein Klotz müste der seyn / der nicht wolte froh seyn.

Ist es denn schädlich / wenn Menschen untereinander kriegen / was solts für Frommen bringen / einen Krieg führen wieder den HErren Zebaoth? Wie ist uns aber der Friede hie so nahe? Wir dürffen da nicht seufftzen; Ach daß der HErre redet / und Friede zu sagte. Denn siehe der HErr unser Gott ist willig und fertig zur Versühnung. GOTT hat ja bereits 2. Cor. 5, 18. die Versöhnung selbst angefangen. Denn GOTT war in CHRISTO / und versöhnet die Welt mit Ihm selber; Und hat unter uns auffgerichtet das Wort von der Versöhnung. Denn Er hat gesandt und sendet täglich seine Knechte / denen Er das Ampt gegeben / das die Versöhnung predi-

ES ist dieser gegenwärtiger Tag an diesem Orth ein denckwürdiger feyrlicher Tag / von wegen des Friedens / so vor Jahren zwischen Hoher Fürstlicher Obrigkeit und dieser Stadt nach langwirigen weitleuftigen Mißverstand / aufgerichtet worden. Für solchem erlangten Friede / sagen wir / die Nachkömlinge noch jährlich dem höchsten GOtt Danck / wie wir denn auch nicht unterlassen / um Wieder bringung des lieben Friedens im gantzen Römischen Reich / bey GOtt demühtiglich mit unserm Gebete anzuhalten.

Wir seyn auch benötiget eines geistlichen Friedens. Deñ weil wir von Natur seyn Feinde Gottes / und Kinder des Zorns / so muß mit Gott Friede gemacht / oder ewig verdorben seyn.

Was Krieg in der Welt für Unheyl bringt / haben wir aus der erfahrunge geternet. Wann wir nun hören solten daß der HErre redet / oder einer im Nahmen deß HErren / und Friede zusagte uns seinem Volck / wie würden wir so froh seyn? Ja ein Stein und ein Klotz müste der seyn / der nicht wolte froh seyn.

Ist es denn schädlich / wenn Menschen untereinander kriegen / was solts für Frommen bringen / einen Krieg führen wieder den HErren Zebaoth? Wie ist uns aber der Friede hie so nahe? Wir dürffen da nicht seufftzen; Ach daß der HErre redet / und Friede zu sagte. Denn siehe der HErr unser Gott ist willig und fertig zur Versühnung. GOTT hat ja bereits 2. Cor. 5, 18. die Versöhnung selbst angefangen. Denn GOTT war in CHRISTO / und versöhnet die Welt mit Ihm selber; Und hat unter uns auffgerichtet das Wort von der Versöhnung. Denn Er hat gesandt und sendet täglich seine Knechte / denen Er das Ampt gegeben / das die Versöhnung predi-

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[2/0010] ES ist dieser gegenwärtiger Tag an diesem Orth ein denckwürdiger feyrlicher Tag / von wegen des Friedens / so vor Jahren zwischen Hoher Fürstlicher Obrigkeit und dieser Stadt nach langwirigen weitleuftigen Mißverstand / aufgerichtet worden. Für solchem erlangten Friede / sagen wir / die Nachkömlinge noch jährlich dem höchsten GOtt Danck / wie wir denn auch nicht unterlassen / um Wieder bringung des lieben Friedens im gantzen Römischen Reich / bey GOtt demühtiglich mit unserm Gebete anzuhalten. Wir seyn auch benötiget eines geistlichen Friedens. Deñ weil wir von Natur seyn Feinde Gottes / und Kinder des Zorns / so muß mit Gott Friede gemacht / oder ewig verdorben seyn. Was Krieg in der Welt für Unheyl bringt / haben wir aus der erfahrunge geternet. Wann wir nun hören solten daß der HErre redet / oder einer im Nahmen deß HErren / und Friede zusagte uns seinem Volck / wie würden wir so froh seyn? Ja ein Stein und ein Klotz müste der seyn / der nicht wolte froh seyn. Ist es denn schädlich / wenn Menschen untereinander kriegen / was solts für Frommen bringen / einen Krieg führen wieder den HErren Zebaoth? Wie ist uns aber der Friede hie so nahe? Wir dürffen da nicht seufftzen; Ach daß der HErre redet / und Friede zu sagte. Denn siehe der HErr unser Gott ist willig und fertig zur Versühnung. GOTT hat ja bereits die Versöhnung selbst angefangen. Denn GOTT war in CHRISTO / und versöhnet die Welt mit Ihm selber; Und hat unter uns auffgerichtet das Wort von der Versöhnung. Denn Er hat gesandt und sendet täglich seine Knechte / denen Er das Ampt gegeben / das die Versöhnung predi- 2. Cor. 5, 18.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/10>, abgerufen am 28.03.2024.