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Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.

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keit wird jhm nicht nachfahren. Woraus schon erscheinet / daß diese Herrligkeit unbeständig und nichtig sey / wie sie über das auch sehr schädlich ist / wann man sich deren mißbrauchet / wie dann leicht geschehen kan / auch offte geschiehet; welche Schädligkeit der reiche Schlemmer Luc. XVI. mit grossem Ach und Weh erfahren hat. Die geistliche Herrligkeit aber ist ungleich besser / dann sie gibt dem Menschen die vollkommene selige Ergetzung / und ist frey von allem Mißbrauche / daher auch auß derselben kein schade zu befürchten ist. Diese geistliche Herrligkeit nimpt nun zwar den anfang bey den gläubigen frommen Menschen in dieser Welt / in dem jhre Seele und Geist in Gott und jhrem Heylande durch dessen Erkäntnis / Gnade und jnnerlichen Trost hoch erfreuet wird / daß sie auß dem Propheten Esaia c. LXI, 10. sprechen muß; Ich frewe mich im HErrn / und meine Seele ist frölich in meinem GOtt; Denn ER hat mich angezogen mit Kleydern des Heyls / und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleydet; wie ein Bräutigam mit zierlichem Schmuck gezieret / und wie eine Braut in jhrem Geschmerde berdet. Welche jnnerliche Seelen-freude einem gläubigen Menschen auch in zeitlichem Unglück grossen Trost und Herrligkeit gebieret; weil er in der festen Hoffnung der schier künfftigen vollkommenen himmlischen Herrligkeit erhalten wird. Aber doch wird diese Herrligkeit in dem ewigen Leben erst zu jhrer festgesetzten Vollkommenheit gelangen / als da sie ohn Betrübnis und Furcht von allem Leyden wird entfernet seyn. Und diese ist eben die Herrligkeit / von welcher der Apostel in abgelesenen Worten redet: Dieser Zeit Leyden ist der Herrligkeit nicht wehrt / die an uns sol offenbahret werden. Diese Herrligkeit nun ist nichts anders als aeterna & summa Beatitudo, Die ewige und allerhöchste Seligkeit / welche Gott bereitet hat denen die jhn lie-

keit wird jhm nicht nachfahren. Woraus schon erscheinet / daß diese Herrligkeit unbeständig und nichtig sey / wie sie über das auch sehr schädlich ist / wann man sich deren mißbrauchet / wie dann leicht geschehen kan / auch offte geschiehet; welche Schädligkeit der reiche Schlemmer Luc. XVI. mit grossem Ach und Weh erfahren hat. Die geistliche Herrligkeit aber ist ungleich besser / dann sie gibt dem Menschen die vollkommene selige Ergetzung / und ist frey von allem Mißbrauche / daher auch auß derselben kein schade zu befürchten ist. Diese geistliche Herrligkeit nimpt nun zwar den anfang bey den gläubigen from̃en Menschen in dieser Welt / in dem jhre Seele und Geist in Gott uñ jhrem Heylande durch dessen Erkäntnis / Gnade und jnnerlichen Trost hoch erfreuet wird / daß sie auß dem Propheten Esaia c. LXI, 10. sprechen muß; Ich frewe mich im HErrn / und meine Seele ist frölich in meinem GOtt; Denn ER hat mich angezogen mit Kleydern des Heyls / und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleydet; wie ein Bräutigam mit zierlichem Schmuck gezieret / und wie eine Braut in jhrem Geschmerde berdet. Welche jnnerliche Seelen-freude einem gläubigen Menschen auch in zeitlichem Unglück grossen Trost und Herrligkeit gebieret; weil er in der festen Hoffnung der schier künfftigen vollkommenen himmlischen Herrligkeit erhalten wird. Aber doch wird diese Herrligkeit in dem ewigen Leben erst zu jhrer festgesetzten Vollkommenheit gelangen / als da sie ohn Betrübnis und Furcht von allem Leyden wird entfernet seyn. Und diese ist eben die Herrligkeit / von welcher der Apostel in abgelesenen Worten redet: Dieser Zeit Leyden ist der Herrligkeit nicht wehrt / die an uns sol offenbahret werden. Diese Herrligkeit nun ist nichts anders als aeterna & summa Beatitudo, Die ewige und allerhöchste Seligkeit / welche Gott bereitet hat denen die jhn lie-

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                     geschiehet; welche Schädligkeit der reiche Schlemmer Luc. XVI. mit grossem Ach
                     und Weh erfahren hat. Die geistliche Herrligkeit aber ist ungleich besser / dann
                     sie gibt dem Menschen die vollkommene selige Ergetzung / und ist frey von allem
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                     und Herrligkeit gebieret; weil er in der festen Hoffnung der schier künfftigen
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[0025] keit wird jhm nicht nachfahren. Woraus schon erscheinet / daß diese Herrligkeit unbeständig und nichtig sey / wie sie über das auch sehr schädlich ist / wann man sich deren mißbrauchet / wie dann leicht geschehen kan / auch offte geschiehet; welche Schädligkeit der reiche Schlemmer Luc. XVI. mit grossem Ach und Weh erfahren hat. Die geistliche Herrligkeit aber ist ungleich besser / dann sie gibt dem Menschen die vollkommene selige Ergetzung / und ist frey von allem Mißbrauche / daher auch auß derselben kein schade zu befürchten ist. Diese geistliche Herrligkeit nimpt nun zwar den anfang bey den gläubigen from̃en Menschen in dieser Welt / in dem jhre Seele und Geist in Gott uñ jhrem Heylande durch dessen Erkäntnis / Gnade und jnnerlichen Trost hoch erfreuet wird / daß sie auß dem Propheten Esaia c. LXI, 10. sprechen muß; Ich frewe mich im HErrn / und meine Seele ist frölich in meinem GOtt; Denn ER hat mich angezogen mit Kleydern des Heyls / und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleydet; wie ein Bräutigam mit zierlichem Schmuck gezieret / und wie eine Braut in jhrem Geschmerde berdet. Welche jnnerliche Seelen-freude einem gläubigen Menschen auch in zeitlichem Unglück grossen Trost und Herrligkeit gebieret; weil er in der festen Hoffnung der schier künfftigen vollkommenen himmlischen Herrligkeit erhalten wird. Aber doch wird diese Herrligkeit in dem ewigen Leben erst zu jhrer festgesetzten Vollkommenheit gelangen / als da sie ohn Betrübnis und Furcht von allem Leyden wird entfernet seyn. Und diese ist eben die Herrligkeit / von welcher der Apostel in abgelesenen Worten redet: Dieser Zeit Leyden ist der Herrligkeit nicht wehrt / die an uns sol offenbahret werden. Diese Herrligkeit nun ist nichts anders als aeterna & summa Beatitudo, Die ewige und allerhöchste Seligkeit / welche Gott bereitet hat denen die jhn lie-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/25>, abgerufen am 24.11.2024.