Lütkemann, Joachim: Von der Krone nach einem Christlichen Kampff. Wolfenbüttel, 1650.kleine Herde / spricht der Heyland Christus / Lucae am 12.Luc. 12, 32. Es ist ewers Vaters Wolgefallen / euch das Reich zugeben. Daß laß mir einen holdseeligen Wunderbahren König seyn / alle seine Reichsgenossen müssen auch Könige seyn / und mit jhn Kronen tragen. Die Könige auff Erden können dergestalt jhre Untergebene nicht erheben. Denn wo wolten sie bleiben / wenn alle jhre Unterthanen solten Könige seyn / da müssen nur die meisten geplagte Leute seyn und bleiben all jhr Lebelang / die weinigsten tragen Ehre davon. Christus unser Himlischer König / lest jhm nicht alleine dienen / sondern weis einen jchlichen seinen Dienst wohl zubelohnen / und erhebet einen jchlichen Diener so hoch / daß er neben jhm in seinem Reich muß eine Krone tragen. Weltliche Kronen gelten nichts gegen diese Kronen / gleich wie das Erbe daß uns behalten wird im Himmel vom Apostel Petro genennet wird / ein unvergänglich / und1. Petr. 1, 4 unbeflecktes / und unverwelcklich Erbe / also muß auch die Krone der Gerechten im Himmel angesehen werden / als ein unvergängliche / unbefleckte / und unverwelckliche Krone. Lust und Herrligkeit in dieser Welt wehret nit lange / sie muß vergehen / die Herrligkeit im Himmel hat kein Ende / in alle Ewigkeit. Lust und Herrligkeit in der Welt / ist mit vieler Unlust vermischet / die Herrligkeit im Himmel ist unbefleckt / da haben wir uns keiner Trawrigkeit noch einiger Unlust zubesorgen. Lust und Herrligkeit in der Welt kan nicht jmmerdar erfrewen / wenn jemand zu erst eine königliche Würde erlanget / so mach jhm im Anfang dieselbe ergetzen / aber die Ergetzligkeit / die er an solcher Würden hat / kan mit nichten allezeit gleiche groß bleiben / sie wird von tage zu tage geringer. Die herrligkeit im Himmel ist unverwelck- kleine Herde / spricht der Heyland Christus / Lucae am 12.Luc. 12, 32. Es ist ewers Vaters Wolgefallẽ / euch das Reich zugeben. Daß laß mir einen holdseeligen Wunderbahren König seyn / alle seine Reichsgenossen müssen auch Könige seyn / und mit jhn Kronen tragen. Die Könige auff Erden können dergestalt jhre Untergebene nicht erheben. Denn wo wolten sie bleiben / wenn alle jhre Unterthanen solten Könige seyn / da müssen nur die meisten geplagte Leute seyn und bleiben all jhr Lebelang / die weinigsten tragen Ehre davon. Christus unser Himlischer König / lest jhm nicht alleine dienen / sondern weis einen jchlichen seinen Dienst wohl zubelohnen / und erhebet einen jchlichen Diener so hoch / daß er neben jhm in seinem Reich muß eine Krone tragen. Weltliche Kronen gelten nichts gegen diese Kronen / gleich wie das Erbe daß uns behalten wird im Himmel vom Apostel Petro genennet wird / ein unvergänglich / und1. Petr. 1, 4 unbeflecktes / und unverwelcklich Erbe / also muß auch die Krone der Gerechten im Himmel angesehen werden / als ein unvergängliche / unbefleckte / und unverwelckliche Krone. Lust und Herrligkeit in dieser Welt wehret nit lange / sie muß vergehen / die Herrligkeit im Himmel hat kein Ende / in alle Ewigkeit. Lust und Herrligkeit in der Welt / ist mit vieler Unlust vermischet / die Herrligkeit im Himmel ist unbefleckt / da haben wir uns keiner Trawrigkeit noch einiger Unlust zubesorgen. Lust und Herrligkeit in der Welt kan nicht jmmerdar erfrewen / weñ jemand zu erst eine königliche Würde erlanget / so mach jhm im Anfang dieselbe ergetzen / aber die Ergetzligkeit / die er an solcher Würden hat / kan mit nichten allezeit gleiche groß bleiben / sie wird von tage zu tage geringer. 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Christus unser Himlischer König / lest jhm nicht alleine dienen / sondern weis einen jchlichen seinen Dienst wohl zubelohnen / und erhebet einen jchlichen Diener so hoch / daß er neben jhm in seinem Reich muß eine Krone tragen.</p> <p>Weltliche Kronen gelten nichts gegen diese Kronen / gleich wie das Erbe daß uns behalten wird im Himmel vom Apostel Petro genennet wird / ein unvergänglich / und<note place="right">1. Petr. 1, 4</note> unbeflecktes / und unverwelcklich Erbe / also muß auch die Krone der Gerechten im Himmel angesehen werden / als ein unvergängliche / unbefleckte / und unverwelckliche Krone. Lust und Herrligkeit in dieser Welt wehret nit lange / sie muß vergehen / die Herrligkeit im Himmel hat kein Ende / in alle Ewigkeit. Lust und Herrligkeit in der Welt / ist mit vieler Unlust vermischet / die Herrligkeit im Himmel ist unbefleckt / da haben wir uns keiner Trawrigkeit noch einiger Unlust zubesorgen. Lust und Herrligkeit in der Welt kan nicht jmmerdar erfrewen / weñ jemand zu erst eine königliche Würde erlanget / so mach jhm im Anfang dieselbe ergetzen / aber die Ergetzligkeit / die er an solcher Würden hat / kan mit nichten allezeit gleiche groß bleiben / sie wird von tage zu tage geringer. Die herrligkeit im Himmel ist unverwelck- </p> </div> </body> </text> </TEI> [19/0019]
kleine Herde / spricht der Heyland Christus / Lucae am 12. Es ist ewers Vaters Wolgefallẽ / euch das Reich zugeben. Daß laß mir einen holdseeligen Wunderbahren König seyn / alle seine Reichsgenossen müssen auch Könige seyn / und mit jhn Kronen tragen. Die Könige auff Erden können dergestalt jhre Untergebene nicht erheben. Denn wo wolten sie bleiben / wenn alle jhre Unterthanen solten Könige seyn / da müssen nur die meisten geplagte Leute seyn und bleiben all jhr Lebelang / die weinigsten tragen Ehre davon. Christus unser Himlischer König / lest jhm nicht alleine dienen / sondern weis einen jchlichen seinen Dienst wohl zubelohnen / und erhebet einen jchlichen Diener so hoch / daß er neben jhm in seinem Reich muß eine Krone tragen.
Luc. 12, 32. Weltliche Kronen gelten nichts gegen diese Kronen / gleich wie das Erbe daß uns behalten wird im Himmel vom Apostel Petro genennet wird / ein unvergänglich / und unbeflecktes / und unverwelcklich Erbe / also muß auch die Krone der Gerechten im Himmel angesehen werden / als ein unvergängliche / unbefleckte / und unverwelckliche Krone. Lust und Herrligkeit in dieser Welt wehret nit lange / sie muß vergehen / die Herrligkeit im Himmel hat kein Ende / in alle Ewigkeit. Lust und Herrligkeit in der Welt / ist mit vieler Unlust vermischet / die Herrligkeit im Himmel ist unbefleckt / da haben wir uns keiner Trawrigkeit noch einiger Unlust zubesorgen. Lust und Herrligkeit in der Welt kan nicht jmmerdar erfrewen / weñ jemand zu erst eine königliche Würde erlanget / so mach jhm im Anfang dieselbe ergetzen / aber die Ergetzligkeit / die er an solcher Würden hat / kan mit nichten allezeit gleiche groß bleiben / sie wird von tage zu tage geringer. Die herrligkeit im Himmel ist unverwelck-
1. Petr. 1, 4
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Von der Krone nach einem Christlichen Kampff. Wolfenbüttel, 1650, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1650/19>, abgerufen am 16.02.2025. |