Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.zeitlich stirbt / dieweil er bey seinem Leben durch Christum nicht ist erleuchtet worden: Also mag hingegen ein jeglicherLuc. 2, 30. junger Mensch / der in Christo rechtschaffen lebet / allezeit mit Simeon sagen: HErr laß nur deinen Diener in Friede fahren; Denn meine Augen haben deinen Heyland gesehen / den du mir bereitet hast. Fürs dritte hält vns die Weißheit für die Verführung der Welt. Dann es ist den frommen Seelen nichtes schädlichers / als böse Exempel / die sind gleich wie ein blawer Dunst vnd dicker Nebel / dadurch der gute Sinn verdunckelt vnd geschwächet wird / daß er das gute nicht recht erkennen kan. Mancher frommer Mann sendet seinen Sohn auff Academien / in meynung / daß er neben andern Künsten Gottseligkeit vnd Tugend lernen soll / da begibts sich offt / daß durch das freche Leben der Jugend gute Gemuhter verführet werden; Also / daß der Vater / der einen gottseligen Sohn hat außgeschickt / einen frechen / ruchlosen Sohn wieder zu Hause bekommet. Wir haben zwar bessere Hoffnung von vnsern Kindern / die wir mit eyfferigem Gebet Gott fürtragen / doch weis niemand denn Gott / was geschehen kan / der erhöret denn vnser Gebet / auch damit so er vnsere Kinder vor der Verführung zu sich nimpt. Darumb spricht die Weißheit:v. 10, 11, 12. Der Gerechte gefält Gott wol vnd ist jhm lieb / vnd wird weggenommen aus dem Leben vnter den Sündern / vnd wird hingerückt / daß die Boßheit seinen Verstand nicht verkehre / noch falsche Lehre zeitlich stirbt / dieweil er bey seinem Leben durch Christum nicht ist erleuchtet worden: Also mag hingegen ein jeglicherLuc. 2, 30. junger Mensch / der in Christo rechtschaffen lebet / allezeit mit Simeon sagen: HErr laß nur deinen Diener in Friede fahren; Denn meine Augen haben deinen Heyland gesehen / den du mir bereitet hast. Fürs dritte hält vns die Weißheit für die Verführung der Welt. Dann es ist den frommen Seelen nichtes schädlichers / als böse Exempel / die sind gleich wie ein blawer Dunst vnd dicker Nebel / dadurch der gute Sinn verdunckelt vnd geschwächet wird / daß er das gute nicht recht erkennen kan. Mancher frommer Mann sendet seinen Sohn auff Academien / in meynung / daß er neben andern Künsten Gottseligkeit vnd Tugend lernen soll / da begibts sich offt / daß durch das freche Leben der Jugend gute Gemuhter verführet werden; Also / daß der Vater / der einen gottseligen Sohn hat außgeschickt / einen frechen / ruchlosen Sohn wieder zu Hause bekommet. Wir haben zwar bessere Hoffnung von vnsern Kindern / die wir mit eyfferigem Gebet Gott fürtragen / doch weis niemand denn Gott / was geschehen kan / der erhöret denn vnser Gebet / auch damit so er vnsere Kinder vor der Verführung zu sich nimpt. Darumb spricht die Weißheit:v. 10, 11, 12. Der Gerechte gefält Gott wol vnd ist jhm lieb / vnd wird weggenommen aus dem Leben vnter den Sündern / vnd wird hingerückt / daß die Boßheit seinen Verstand nicht verkehre / noch falsche Lehre <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0013"/> zeitlich stirbt / dieweil er bey seinem Leben durch Christum nicht ist erleuchtet worden: Also mag hingegen ein jeglicher<note place="right"><hi rendition="#i">Luc. 2, 30.</hi></note> junger Mensch / der in Christo rechtschaffen lebet / allezeit mit Simeon sagen: HErr laß nur deinen Diener in Friede fahren; Denn meine Augen haben deinen Heyland gesehen / den du mir bereitet hast.</p> <p>Fürs dritte hält vns die Weißheit für die Verführung der Welt. Dann es ist den frommen Seelen nichtes schädlichers / als böse Exempel / die sind gleich wie ein blawer Dunst vnd dicker Nebel / dadurch der gute Sinn verdunckelt vnd geschwächet wird / daß er das gute nicht recht erkennen kan. Mancher frommer Mann sendet seinen Sohn auff Academien / in meynung / daß er neben andern Künsten Gottseligkeit vnd Tugend lernen soll / da begibts sich offt / daß durch das freche Leben der Jugend gute Gemuhter verführet werden; Also / daß der Vater / der einen gottseligen Sohn hat außgeschickt / einen frechen / ruchlosen Sohn wieder zu Hause bekommet.</p> <p>Wir haben zwar bessere Hoffnung von vnsern Kindern / die wir mit eyfferigem Gebet Gott fürtragen / doch weis niemand denn Gott / was geschehen kan / der erhöret denn vnser Gebet / auch damit so er vnsere Kinder vor der Verführung zu sich nimpt. Darumb spricht die Weißheit:<note place="right"><hi rendition="#i">v. 10, 11, 12.</hi></note> Der Gerechte gefält Gott wol vnd ist jhm lieb / vnd wird weggenommen aus dem Leben vnter den Sündern / vnd wird hingerückt / daß die Boßheit seinen Verstand nicht verkehre / noch falsche Lehre </p> </div> </body> </text> </TEI> [0013]
zeitlich stirbt / dieweil er bey seinem Leben durch Christum nicht ist erleuchtet worden: Also mag hingegen ein jeglicher junger Mensch / der in Christo rechtschaffen lebet / allezeit mit Simeon sagen: HErr laß nur deinen Diener in Friede fahren; Denn meine Augen haben deinen Heyland gesehen / den du mir bereitet hast.
Luc. 2, 30. Fürs dritte hält vns die Weißheit für die Verführung der Welt. Dann es ist den frommen Seelen nichtes schädlichers / als böse Exempel / die sind gleich wie ein blawer Dunst vnd dicker Nebel / dadurch der gute Sinn verdunckelt vnd geschwächet wird / daß er das gute nicht recht erkennen kan. Mancher frommer Mann sendet seinen Sohn auff Academien / in meynung / daß er neben andern Künsten Gottseligkeit vnd Tugend lernen soll / da begibts sich offt / daß durch das freche Leben der Jugend gute Gemuhter verführet werden; Also / daß der Vater / der einen gottseligen Sohn hat außgeschickt / einen frechen / ruchlosen Sohn wieder zu Hause bekommet.
Wir haben zwar bessere Hoffnung von vnsern Kindern / die wir mit eyfferigem Gebet Gott fürtragen / doch weis niemand denn Gott / was geschehen kan / der erhöret denn vnser Gebet / auch damit so er vnsere Kinder vor der Verführung zu sich nimpt. Darumb spricht die Weißheit: Der Gerechte gefält Gott wol vnd ist jhm lieb / vnd wird weggenommen aus dem Leben vnter den Sündern / vnd wird hingerückt / daß die Boßheit seinen Verstand nicht verkehre / noch falsche Lehre
v. 10, 11, 12.
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