Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645.Gen. 50, 1.Joseph fiel auff seines Vaters Angesicht / vnd weinet über jhn / vnd küsset jhn. Doch muß einer aus der Noth ein Tugend machen / vnd gedencken 1. an das ehrliche hohe Alter vnserer Eltern / da es für eine Gnade zu halten / wann Gott vnsere fromme Eltern biß auffs hohe Alter erhalten hat / mit welcher Gnade wir auch friedlich seyn sollen / denn es doch nicht seyn kan / vnd auch nicht gut ist / daß wir hie ewig leben. 2. Müssen wir auch gedencken an die Seeligkeit / darin vnsere Gotttseelige Eltern aus dieser Mühseligkeit getretten seyn / welche wir jhnen / nach langer außgestandener Vnruhe / nicht mißgönnen sollen. Ob nun wol E. WolAdl. Gestr. vnd Tugent. Ihren seeligen Vater die Himlische Ruhe gerne gönnen / vnnd den abgelebeten Cörper zu seiner Ruhe Christlich vnnd Adelich / wie es frommen Kindern gebühret verholffen / vnd jhm darin die letzte Kindliche Ehr erzeiget / haben sie dennoch auch vermeynet jhren Seel. Vater darin zu ehren / wann sie zu desselben Christlichen Andencken / die bey seiner Leichbegängnüs gehaltene Predigt / in öffentlichen Druck außgegangen haben möchten / welches / weil auch andere fromme Hertzen nebenst jhnen gewünschet / habe ich es geschehen lassen / vnd gebe dieses heraus / Gen. 50, 1.Joseph fiel auff seines Vaters Angesicht / vnd weinet über jhn / vnd küsset jhn. Doch muß einer aus der Noth ein Tugend machen / vnd gedencken 1. an das ehrliche hohe Alter vnserer Eltern / da es für eine Gnade zu halten / wann Gott vnsere fromme Eltern biß auffs hohe Alter erhalten hat / mit welcher Gnade wir auch friedlich seyn sollẽ / denn es doch nicht seyn kan / vnd auch nicht gut ist / daß wir hie ewig leben. 2. Müssen wir auch gedencken an die Seeligkeit / darin vnsere Gotttseelige Eltern aus dieser Mühseligkeit getretten seyn / welche wir jhnen / nach langer außgestandener Vnruhe / nicht mißgönnen sollen. Ob nun wol E. WolAdl. Gestr. vnd Tugent. Ihren seeligen Vater die Himlische Ruhe gerne gönnen / vnnd den abgelebeten Cörper zu seiner Ruhe Christlich vnnd Adelich / wie es frommen Kindern gebühret verholffen / vnd jhm darin die letzte Kindliche Ehr erzeiget / haben sie dennoch auch vermeynet jhren Seel. Vater darin zu ehren / wann sie zu desselben Christlichen Andencken / die bey seiner Leichbegängnüs gehaltene Predigt / in öffentlichen Druck außgegangen haben möchten / welches / weil auch andere fromme Hertzen nebenst jhnen gewünschet / habe ich es geschehen lassen / vnd gebe dieses heraus / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><note place="left"><hi rendition="#i">Gen. 50,</hi> 1.</note>Joseph fiel auff seines Vaters Angesicht / vnd weinet über jhn / vnd küsset jhn. Doch muß einer aus der Noth ein Tugend machen / vnd gedencken <hi rendition="#i">1.</hi> an das ehrliche hohe Alter vnserer Eltern / da es für eine Gnade zu halten / wann Gott vnsere fromme Eltern biß auffs hohe Alter erhalten hat / mit welcher Gnade wir auch friedlich seyn sollẽ / denn es doch nicht seyn kan / vnd auch nicht gut ist / daß wir hie ewig leben. <hi rendition="#i">2.</hi> Müssen wir auch gedencken an die Seeligkeit / darin vnsere Gotttseelige Eltern aus dieser Mühseligkeit getretten seyn / welche wir jhnen / nach langer außgestandener Vnruhe / nicht mißgönnen sollen.</p> <p>Ob nun wol E. WolAdl. Gestr. vnd Tugent. Ihren seeligen Vater die Himlische Ruhe gerne gönnen / vnnd den abgelebeten Cörper zu seiner Ruhe Christlich vnnd Adelich / wie es frommen Kindern gebühret verholffen / vnd jhm darin die letzte Kindliche Ehr erzeiget / haben sie dennoch auch vermeynet jhren Seel. Vater darin zu ehren / wann sie zu desselben Christlichen Andencken / die bey seiner Leichbegängnüs gehaltene Predigt / in öffentlichen Druck außgegangen haben möchten / welches / weil auch andere fromme Hertzen nebenst jhnen gewünschet / habe ich es geschehen lassen / vnd gebe dieses heraus / </p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Joseph fiel auff seines Vaters Angesicht / vnd weinet über jhn / vnd küsset jhn. Doch muß einer aus der Noth ein Tugend machen / vnd gedencken 1. an das ehrliche hohe Alter vnserer Eltern / da es für eine Gnade zu halten / wann Gott vnsere fromme Eltern biß auffs hohe Alter erhalten hat / mit welcher Gnade wir auch friedlich seyn sollẽ / denn es doch nicht seyn kan / vnd auch nicht gut ist / daß wir hie ewig leben. 2. Müssen wir auch gedencken an die Seeligkeit / darin vnsere Gotttseelige Eltern aus dieser Mühseligkeit getretten seyn / welche wir jhnen / nach langer außgestandener Vnruhe / nicht mißgönnen sollen.
Gen. 50, 1. Ob nun wol E. WolAdl. Gestr. vnd Tugent. Ihren seeligen Vater die Himlische Ruhe gerne gönnen / vnnd den abgelebeten Cörper zu seiner Ruhe Christlich vnnd Adelich / wie es frommen Kindern gebühret verholffen / vnd jhm darin die letzte Kindliche Ehr erzeiget / haben sie dennoch auch vermeynet jhren Seel. Vater darin zu ehren / wann sie zu desselben Christlichen Andencken / die bey seiner Leichbegängnüs gehaltene Predigt / in öffentlichen Druck außgegangen haben möchten / welches / weil auch andere fromme Hertzen nebenst jhnen gewünschet / habe ich es geschehen lassen / vnd gebe dieses heraus /
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_kuertze_1645/4>, abgerufen am 22.07.2024. |