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Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645.

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vnd Wonne bringen möchte. Da saß der König vnter einem gemeinen Wolleben vnter den Spiel vnd Turnieren / da zerbrach ein Spieß im Turnitren / davon flohe ein Splitter / vnd drang mit solcher Hefftigkeit in des Königes Auge daß er die Seele aussties. Solche Exempel erfahren wir viel. Was ists denn dz du sprichst: Ich bin noch weit von der Thür der Ewigkeit? Wisse vnd betrachte es wol / wann du es versihest im Sterben / vnd stirbst nicht recht / so versichstus nur einmahl / vnd kanst in alle Ewigkeit nicht hoffen / du wollest es auffs ander mahl besser machen. Darumb sey vorsichtig allezeit / vnd schicke dich zu der Ewigkeit.

Es entsetzet sich zu weilen noch mancher Mensch dafür / wann jhm die Helle für gemahlet wird / aber es wehret nicht lange / so ists vergessen. Darin seynd sie gleich den Dieben / die offt für einen Galgen fürüber gehen / gedencken doch nicht daran / daß sie auch einmahl daran sollen geknüpffet werden / auch nicht / wie sie sich bessern wollen / dem Galgen zu entlauffen / oder so sie ja einmahl daran gedacht / vergessen sies wieder / so bald jhnen die Gelegenheit / einen guten Raub an sich zu bringen / an Hand gibt. Einem Dieb kan es gelücken / daß er dem Galgen seiner Hoffnung nach entlauffe / der Hellen aber wird ein Vnbußfertiger / der von vngöttlichem Leben vnd böse Lüste nicht ablassen will / nicht entlauffen / er mus nur gewiß einmahl hinein / vnd vielleicht ehe als ers vermeynt; Darumb schicke dich zu der Ewigkeit.

Wann schon kein einige Pein zu fürchten were / müste es doch eine grosse Vnbesonnenheit sein / vmb einen geringen vnd kurtzen Wolstand das ewige Wolleben hinderansetzen.

Es hat ein berümbte Kirchen Lehrer gesagt / das die Liebligkeit des Himlischen Liechts so groß sey / daß einer der nur

vnd Wonne bringen möchte. Da saß der König vnter einem gemeinen Wolleben vnter den Spiel vnd Turnieren / da zerbrach ein Spieß im Turnitren / davon flohe ein Splitter / vnd drang mit solcher Hefftigkeit in des Königes Auge daß er die Seele aussties. Solche Exempel erfahren wir viel. Was ists deñ dz du sprichst: Ich bin noch weit von der Thür der Ewigkeit? Wisse vnd betrachte es wol / wañ du es versihest im Sterben / vnd stirbst nicht recht / so versichstus nur einmahl / vnd kanst in alle Ewigkeit nicht hoffen / du wollest es auffs ander mahl besser machen. Darumb sey vorsichtig allezeit / vnd schicke dich zu der Ewigkeit.

Es entsetzet sich zu weilen noch mancher Mensch dafür / wann jhm die Helle für gemahlet wird / aber es wehret nicht lange / so ists vergessen. Darin seynd sie gleich den Dieben / die offt für einen Galgen fürüber gehen / gedencken doch nicht daran / daß sie auch einmahl daran sollen geknüpffet werden / auch nicht / wie sie sich bessern wollen / dem Galgen zu entlauffen / oder so sie ja einmahl daran gedacht / vergessen sies wieder / so bald jhnen die Gelegenheit / einen guten Raub an sich zu bringen / an Hand gibt. Einem Dieb kan es gelücken / daß er dem Galgen seiner Hoffnung nach entlauffe / der Hellen aber wird ein Vnbußfertiger / der von vngöttlichem Leben vnd böse Lüste nicht ablassen will / nicht entlauffen / er mus nur gewiß einmahl hinein / vnd vielleicht ehe als ers vermeynt; Darumb schicke dich zu der Ewigkeit.

Wann schon kein einige Pein zu fürchten were / müste es doch eine grosse Vnbesonnenheit sein / vmb einen geringen vnd kurtzen Wolstand das ewige Wolleben hinderansetzen.

Es hat ein berümbte Kirchen Lehrer gesagt / das die Liebligkeit des Himlischen Liechts so groß sey / daß einer der nur

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                     guten Raub an sich zu bringen / an Hand gibt. Einem Dieb kan es gelücken / daß
                     er dem Galgen seiner Hoffnung nach entlauffe / der Hellen aber wird ein
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[24/0024] vnd Wonne bringen möchte. Da saß der König vnter einem gemeinen Wolleben vnter den Spiel vnd Turnieren / da zerbrach ein Spieß im Turnitren / davon flohe ein Splitter / vnd drang mit solcher Hefftigkeit in des Königes Auge daß er die Seele aussties. Solche Exempel erfahren wir viel. Was ists deñ dz du sprichst: Ich bin noch weit von der Thür der Ewigkeit? Wisse vnd betrachte es wol / wañ du es versihest im Sterben / vnd stirbst nicht recht / so versichstus nur einmahl / vnd kanst in alle Ewigkeit nicht hoffen / du wollest es auffs ander mahl besser machen. Darumb sey vorsichtig allezeit / vnd schicke dich zu der Ewigkeit. Es entsetzet sich zu weilen noch mancher Mensch dafür / wann jhm die Helle für gemahlet wird / aber es wehret nicht lange / so ists vergessen. Darin seynd sie gleich den Dieben / die offt für einen Galgen fürüber gehen / gedencken doch nicht daran / daß sie auch einmahl daran sollen geknüpffet werden / auch nicht / wie sie sich bessern wollen / dem Galgen zu entlauffen / oder so sie ja einmahl daran gedacht / vergessen sies wieder / so bald jhnen die Gelegenheit / einen guten Raub an sich zu bringen / an Hand gibt. Einem Dieb kan es gelücken / daß er dem Galgen seiner Hoffnung nach entlauffe / der Hellen aber wird ein Vnbußfertiger / der von vngöttlichem Leben vnd böse Lüste nicht ablassen will / nicht entlauffen / er mus nur gewiß einmahl hinein / vnd vielleicht ehe als ers vermeynt; Darumb schicke dich zu der Ewigkeit. Wann schon kein einige Pein zu fürchten were / müste es doch eine grosse Vnbesonnenheit sein / vmb einen geringen vnd kurtzen Wolstand das ewige Wolleben hinderansetzen. Es hat ein berümbte Kirchen Lehrer gesagt / das die Liebligkeit des Himlischen Liechts so groß sey / daß einer der nur

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_kuertze_1645/24>, abgerufen am 24.11.2024.