Lütkemann, Joachim: Das gesegnete Hauß : Aus dem Anfang des 112. Psalms/ Bey der Hochansehnlichen Fürstlichen Vermählung/ Des ... Herren Friedrichen/ Hertzogen zu Würtemberg und Teck/ ... Mit ... Fräulein Clara Augusta/ Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1653.ser ist / mangel haben als überfluß / so entziehet er uns das zeitliche / oder versaltzet es mit Creutz / uns zum besten. Also ist auch der Mangel und das Crentz der Gottseligen vor lauter Segen zuhalten. Sihe welch ein vorzug die Gottseligen für den Gottlosen haben! An den Uberfluß der Gottlosen hanget der Fluch / hingegen ists ein Segen / so wol wenn die Gottseligen Mangel leiden / als wenn sie Uberfluß haben. Mangelt ihnen etwas an zeitlichem Glück / ists ihnen darumb nicht abgesaget / daß es gar nicht kommen werde. Zuweiln helt Gott mit seinem Segen hinter dem Berge / das er unsern Glauben und Gedult prüfe. Abraham hatte die Verheissung / daß sein Same solte vermehret werden / als die Sterne am Himmel / Er muste aber lang herumb gehen ohne Kinder / biß er drüber alt ward / nichts destoweniger trauet er seinem Gotte zu / daß er wol wissen würde / wie er seine Verheissung solte wahr machen. Solchen Glauben rühmet der H. Geist Rom. 4, 18.an Abraham. Solte aber der zeitliche Segen gar ausbleiben / so wissen wir gewiß / daß es uns zum besten geschehe. Was bey den Gottlosen ein Fluch ist / das ist bey uns ein Segen. Wir haben / was wir haben / so haben wir allezeit so viel / daß wir genug haben / an zeitlichen spüren wir keinen Mangel / was Nötig ist / das bescheret Gott / An geistlichen Gütern haben wir die Fülle und Uberfluß. Es ist mercklich / wenn im 128. Psalm der heilige Geist den Ehesegen der Gottseligen erzehlet Psal. 128, 5./ daß er nach dem leiblichen Segen setzet diesen geistlichen Segen: Der HERR wird dich segnen aus Zion / daß du sehest das Glück Jerusalem dein Lebenlang. Der Segen aus Zion begreifft all das Gut / das Gott durch Christum seiner Kirchen bereitet und verheissen hat / seine hertzliche Liebe / seine tröstliche Gegenwart / die gnädige Erhörung / Vergebung aller Sünde / Gerechtigkeit / Fried und Frewd des Geistes / das Erbe im Himmel / und die ewige ser ist / mangel haben als überfluß / so entziehet er uns das zeitliche / oder versaltzet es mit Creutz / uns zum besten. Also ist auch der Mangel und das Crentz der Gottseligen vor lauter Segen zuhalten. Sihe welch ein vorzug die Gottseligen für den Gottlosen haben! An den Uberfluß der Gottlosen hanget der Fluch / hingegen ists ein Segen / so wol wenn die Gottseligen Mangel leiden / als wenn sie Uberfluß haben. Mangelt ihnen etwas an zeitlichem Glück / ists ihnen darumb nicht abgesaget / daß es gar nicht kommen werde. Zuweiln helt Gott mit seinem Segen hinter dem Berge / das er unsern Glauben und Gedult prüfe. Abraham hatte die Verheissung / daß sein Same solte vermehret werden / als die Sterne am Himmel / Er muste aber lang herumb gehen ohne Kinder / biß er drüber alt ward / nichts destoweniger trauet er seinem Gotte zu / daß er wol wissen würde / wie er seine Verheissung solte wahr machen. Solchen Glauben rühmet der H. Geist Rom. 4, 18.an Abraham. Solte aber der zeitliche Segen gar ausbleiben / so wissen wir gewiß / daß es uns zum besten geschehe. Was bey den Gottlosen ein Fluch ist / das ist bey uns ein Segen. Wir haben / was wir haben / so haben wir allezeit so viel / daß wir genug haben / an zeitlichen spüren wir keinen Mangel / was Nötig ist / das bescheret Gott / An geistlichen Gütern haben wir die Fülle und Uberfluß. Es ist mercklich / wenn im 128. Psalm der heilige Geist den Ehesegen der Gottseligen erzehlet Psal. 128, 5./ daß er nach dem leiblichen Segen setzet diesen geistlichen Segen: Der HERR wird dich segnen aus Zion / daß du sehest das Glück Jerusalem dein Lebenlang. Der Segen aus Zion begreifft all das Gut / das Gott durch Christum seiner Kirchẽ bereitet und verheissen hat / seine hertzliche Liebe / seine tröstliche Gegenwart / die gnädige Erhörung / Vergebung aller Sünde / Gerechtigkeit / Fried und Frewd des Geistes / das Erbe im Himmel / und die ewige <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0018" n="16"/> ser ist / mangel haben als überfluß / so entziehet er uns das zeitliche / oder versaltzet es mit Creutz / uns zum besten. Also ist auch der Mangel und das Crentz der Gottseligen vor lauter Segen zuhalten. Sihe welch ein vorzug die Gottseligen für den Gottlosen haben! An den Uberfluß der Gottlosen hanget der Fluch / hingegen ists ein Segen / so wol wenn die Gottseligen Mangel leiden / als wenn sie Uberfluß haben. Mangelt ihnen etwas an zeitlichem Glück / ists ihnen darumb nicht abgesaget / daß es gar nicht kommen werde. Zuweiln helt Gott mit seinem Segen hinter dem Berge / das er unsern Glauben und Gedult prüfe. Abraham hatte die Verheissung / daß sein Same solte vermehret werden / als die Sterne am Himmel / Er muste aber lang herumb gehen ohne Kinder / biß er drüber alt ward / nichts destoweniger trauet er seinem Gotte zu / daß er wol wissen würde / wie er seine Verheissung solte wahr machen. Solchen Glauben rühmet der H. Geist <note place="left">Rom. 4, 18.</note>an Abraham. Solte aber der zeitliche Segen gar ausbleiben / so wissen wir gewiß / daß es uns zum besten geschehe. Was bey den Gottlosen ein Fluch ist / das ist bey uns ein Segen. Wir haben / was wir haben / so haben wir allezeit so viel / daß wir genug haben / an zeitlichen spüren wir keinen Mangel / was Nötig ist / das bescheret Gott / An geistlichen Gütern haben wir die Fülle und Uberfluß. Es ist mercklich / wenn im 128. 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ser ist / mangel haben als überfluß / so entziehet er uns das zeitliche / oder versaltzet es mit Creutz / uns zum besten. Also ist auch der Mangel und das Crentz der Gottseligen vor lauter Segen zuhalten. Sihe welch ein vorzug die Gottseligen für den Gottlosen haben! An den Uberfluß der Gottlosen hanget der Fluch / hingegen ists ein Segen / so wol wenn die Gottseligen Mangel leiden / als wenn sie Uberfluß haben. Mangelt ihnen etwas an zeitlichem Glück / ists ihnen darumb nicht abgesaget / daß es gar nicht kommen werde. Zuweiln helt Gott mit seinem Segen hinter dem Berge / das er unsern Glauben und Gedult prüfe. Abraham hatte die Verheissung / daß sein Same solte vermehret werden / als die Sterne am Himmel / Er muste aber lang herumb gehen ohne Kinder / biß er drüber alt ward / nichts destoweniger trauet er seinem Gotte zu / daß er wol wissen würde / wie er seine Verheissung solte wahr machen. Solchen Glauben rühmet der H. Geist an Abraham. Solte aber der zeitliche Segen gar ausbleiben / so wissen wir gewiß / daß es uns zum besten geschehe. Was bey den Gottlosen ein Fluch ist / das ist bey uns ein Segen. Wir haben / was wir haben / so haben wir allezeit so viel / daß wir genug haben / an zeitlichen spüren wir keinen Mangel / was Nötig ist / das bescheret Gott / An geistlichen Gütern haben wir die Fülle und Uberfluß. Es ist mercklich / wenn im 128. Psalm der heilige Geist den Ehesegen der Gottseligen erzehlet / daß er nach dem leiblichen Segen setzet diesen geistlichen Segen: Der HERR wird dich segnen aus Zion / daß du sehest das Glück Jerusalem dein Lebenlang. Der Segen aus Zion begreifft all das Gut / das Gott durch Christum seiner Kirchẽ bereitet und verheissen hat / seine hertzliche Liebe / seine tröstliche Gegenwart / die gnädige Erhörung / Vergebung aller Sünde / Gerechtigkeit / Fried und Frewd des Geistes / das Erbe im Himmel / und die ewige
Rom. 4, 18.
Psal. 128, 5.
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