Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647.von dieser oder jenen Speise vns zu enthalten / es sey Gifft / so würden wir folgen; kämen zehen / vnd sagten; enthalte dich dieser Speise / es ist Gifft / würden wir noch mehr gläuben vnd vns enthalten. Nun aber zeuget Gott die höchste Warheit / nicht durch einen Legaten / sondern durch viele: Es ist Betriegerey mit dem Weltwesen / es steckt Todt vnd Verderben drin / hütet euch. Wollen wir den noch nicht gläuben? Was sollen wir denn thun / daß wir für den Betrug der Welt sicher seyn? Es ist kein besser Rath / als daß wir offt bey vns ein examen anstellen / vnd vns nach Gottes Wort prüfen / ohne Heucheley. Dadurch wird des Sathans vnd der Welt Betrug offenbar werden. Drumb ists auch gut / täglich eine Zeit zur geistlichen Andacht bestimmen / denn geistliche Betrachtungen ernehren nicht allein die Begierde vnd den Eyffer zur Gottesfurcht / sondern durch Erkäntniß göttliches Wolgefallens / bekommen wir Gelegenheit vns selbst zu prüfen / ob wir auff rechten Wege seyn. Wol dem der sich allwege fürchtet / spricht der Prov. 28. 14.weise König Salomon im 28. Capitel seiner Sprichwörtern / vnd verstehet solches von dem / der in seinen Christenthumb sorgfältig wandelt / vnd auff sein Thun vnd Leben achtung hat / ob er auch den alten Menschen mit seinen Lüsten außziehe vnd ereutzige. Wol einen solchen Menschen / er ist ein seeliger Mensch / vnd ist wider die Betriegligkeit der weltlichen Lüsten / vnd weltlichen Brüderschafften vors. 5.wol verwahret. Böse Leute mercken nicht auffs Recht / spricht auch der weise König am selbigen Orth / von dieser oder jenen Speise vns zu enthalten / es sey Gifft / so würden wir folgen; kämen zehen / vnd sagten; enthalte dich dieser Speise / es ist Gifft / würden wir noch mehr gläuben vnd vns enthalten. Nun aber zeuget Gott die höchste Warheit / nicht durch einen Legaten / sondern durch viele: Es ist Betriegerey mit dem Weltwesen / es steckt Todt vnd Verderben drin / hütet euch. Wollen wir den noch nicht gläuben? Was sollen wir denn thun / daß wir für den Betrug der Welt sicher seyn? Es ist kein besser Rath / als daß wir offt bey vns ein examen anstellen / vnd vns nach Gottes Wort prüfen / ohne Heucheley. Dadurch wird des Sathans vnd der Welt Betrug offenbar werden. Drumb ists auch gut / täglich eine Zeit zur geistlichen Andacht bestimmen / denn geistliche Betrachtungen ernehren nicht allein die Begierde vnd den Eyffer zur Gottesfurcht / sondern durch Erkäntniß göttliches Wolgefallens / bekommen wir Gelegenheit vns selbst zu prüfen / ob wir auff rechten Wege seyn. Wol dem der sich allwege fürchtet / spricht der Prov. 28. 14.weise König Salomon im 28. Capitel seiner Sprichwörtern / vnd verstehet solches von dem / der in seinen Christenthumb sorgfältig wandelt / vnd auff sein Thun vnd Leben achtung hat / ob er auch den alten Menschen mit seinen Lüsten außziehe vnd ereutzige. Wol einẽ solchen Menschen / er ist ein seeliger Mensch / vñ ist wider die Betriegligkeit der weltlichen Lüsten / vñ weltlichen Brüderschafften vors. 5.wol verwahret. Böse Leute mercken nicht auffs Recht / spricht auch der weise König am selbigen Orth / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0036"/> von dieser oder jenen Speise vns zu enthalten / es sey Gifft / so würden wir folgen; kämen zehen / vnd sagten; enthalte dich dieser Speise / es ist Gifft / würden wir noch mehr gläuben vnd vns enthalten. Nun aber zeuget Gott die höchste Warheit / nicht durch einen Legaten / sondern durch viele: Es ist Betriegerey mit dem Weltwesen / es steckt Todt vnd Verderben drin / hütet euch. Wollen wir den noch nicht gläuben?</p> <p>Was sollen wir denn thun / daß wir für den Betrug der Welt sicher seyn? Es ist kein besser Rath / als daß wir offt bey vns ein examen anstellen / vnd vns nach Gottes Wort prüfen / ohne Heucheley. Dadurch wird des Sathans vnd der Welt Betrug offenbar werden. Drumb ists auch gut / täglich eine Zeit zur geistlichen Andacht bestimmen / denn geistliche Betrachtungen ernehren nicht allein die Begierde vnd den Eyffer zur Gottesfurcht / sondern durch Erkäntniß göttliches Wolgefallens / bekommen wir Gelegenheit vns selbst zu prüfen / ob wir auff rechten Wege seyn.</p> <p>Wol dem der sich allwege fürchtet / spricht der <note place="left"><hi rendition="#i">Prov. 28. 14.</hi></note>weise König Salomon im 28. Capitel seiner Sprichwörtern / vnd verstehet solches von dem / der in seinen Christenthumb sorgfältig wandelt / vnd auff sein Thun vnd Leben achtung hat / ob er auch den alten Menschen mit seinen Lüsten außziehe vnd ereutzige. Wol einẽ solchen Menschen / er ist ein seeliger Mensch / vñ ist wider die Betriegligkeit der weltlichen Lüsten / vñ weltlichen Brüderschafften <note place="left"><hi rendition="#i">vors. 5.</hi></note>wol verwahret. Böse Leute mercken nicht auffs Recht / spricht auch der weise König am selbigen Orth / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0036]
von dieser oder jenen Speise vns zu enthalten / es sey Gifft / so würden wir folgen; kämen zehen / vnd sagten; enthalte dich dieser Speise / es ist Gifft / würden wir noch mehr gläuben vnd vns enthalten. Nun aber zeuget Gott die höchste Warheit / nicht durch einen Legaten / sondern durch viele: Es ist Betriegerey mit dem Weltwesen / es steckt Todt vnd Verderben drin / hütet euch. Wollen wir den noch nicht gläuben?
Was sollen wir denn thun / daß wir für den Betrug der Welt sicher seyn? Es ist kein besser Rath / als daß wir offt bey vns ein examen anstellen / vnd vns nach Gottes Wort prüfen / ohne Heucheley. Dadurch wird des Sathans vnd der Welt Betrug offenbar werden. Drumb ists auch gut / täglich eine Zeit zur geistlichen Andacht bestimmen / denn geistliche Betrachtungen ernehren nicht allein die Begierde vnd den Eyffer zur Gottesfurcht / sondern durch Erkäntniß göttliches Wolgefallens / bekommen wir Gelegenheit vns selbst zu prüfen / ob wir auff rechten Wege seyn.
Wol dem der sich allwege fürchtet / spricht der weise König Salomon im 28. Capitel seiner Sprichwörtern / vnd verstehet solches von dem / der in seinen Christenthumb sorgfältig wandelt / vnd auff sein Thun vnd Leben achtung hat / ob er auch den alten Menschen mit seinen Lüsten außziehe vnd ereutzige. Wol einẽ solchen Menschen / er ist ein seeliger Mensch / vñ ist wider die Betriegligkeit der weltlichen Lüsten / vñ weltlichen Brüderschafften wol verwahret. Böse Leute mercken nicht auffs Recht / spricht auch der weise König am selbigen Orth /
Prov. 28. 14.
vors. 5.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_dunst_1647/36>, abgerufen am 16.02.2025. |