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Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647.

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verhinderts durch einen seeligen Todt / solte das nicht für eine Liebe gehalten werden? Wer bedenckt den grewlichen Jammer / Verlust vnd Schaden / der auff das leidige Weltleben folget / wird wol sehen / was für Gnade sey / wenn Gott einen dafür durch den zeitlichen Todt behütet. Solte dem verräther Juda übel geschehen seyn / wenn er in seiner Kindheit vnter andern vnschuldigen Kindern / vom Tyrannen Herode getödtet wäre? Vnd solten eben denselben vnschuldigen Kindlein / vom Herode getödtet / nicht viel besser geschehen seyn / als andern die bey Leben geblieben / vnd hernacher den Fürsten des Lebens getödtet haben? Wolte man fragen / warumb Gott denn so viel Menschen zu den Jahren kommen lasse / darinnen die Boßheit jhren Verstand verkehret / vnd das gute verderbet / sintemahl er viele / solches Vnglück zu verhüten / zeitlich dahin nimpt / so ist zu bedencken / daß Gottes Wege vnd Gerichte von vns wollen vngeurtheilt seyn. Da Gott wolte seine Macht sehen lassen / verstockte er dem grossem König Pharao das Hertz / vnd stund jhm doch frey zu solchem Spiel eine andere Person zu nehmen. Im Wercke der Seeligkeit übet Gott manche Gnade an einen / die einem andern nicht vergönnet ist. Da muß man sagen: Wer hat des HErrn Sinn erkandt? Gott weiß zum besten / wie er seine Kirche regieren vnd führen sol.

Das seynd die beyden Stücke der vorgenommenen Betrachtung / da wir erstlich beschen den blawen Dunst der Welt / vnd wie es damit zugehe; hernach zum andern die Liebe Gottes / der vmb solcher Seelen Gefahr willen zuweilen eine vnschuldige Seele aus diesen Leben zeitlich hinweg nimpt.

verhinderts durch einen seeligen Todt / solte das nicht für eine Liebe gehalten werden? Wer bedenckt den grewlichen Jammer / Verlust vnd Schaden / der auff das leidige Weltleben folget / wird wol sehen / was für Gnade sey / wenn Gott einen dafür durch den zeitlichen Todt behütet. Solte dem verräther Juda übel geschehen seyn / wenn er in seiner Kindheit vnter andern vnschuldigen Kindern / vom Tyrannen Herode getödtet wäre? Vnd solten eben denselben vnschuldigen Kindlein / vom Herode getödtet / nicht viel besser geschehen seyn / als andern die bey Leben geblieben / vnd hernacher den Fürsten des Lebens getödtet haben? Wolte man fragen / warumb Gott denn so viel Menschen zu den Jahren kom̃en lasse / darinnen die Boßheit jhren Verstand verkehret / vnd das gute verderbet / sintemahl er viele / solches Vnglück zu verhüten / zeitlich dahin nimpt / so ist zu bedencken / daß Gottes Wege vnd Gerichte von vns wollen vngeurtheilt seyn. Da Gott wolte seine Macht sehen lassen / verstockte er dem grossem König Pharao das Hertz / vnd stund jhm doch frey zu solchem Spiel eine andere Person zu nehmen. Im Wercke der Seeligkeit übet Gott manche Gnade an einen / die einem andern nicht vergönnet ist. Da muß man sagen: Wer hat des HErrn Sinn erkandt? Gott weiß zum besten / wie er seine Kirche regieren vnd führen sol.

Das seynd die beyden Stücke der vorgenommenen Betrachtung / da wir erstlich beschen den blawen Dunst der Welt / vnd wie es damit zugehe; hernach zum andern die Liebe Gottes / der vmb solcher Seelen Gefahr willen zuweilen eine vnschuldige Seele aus diesen Leben zeitlich hinweg nimpt.

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           vnd stund jhm doch frey zu solchem Spiel eine andere Person zu nehmen. Im Wercke der
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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_dunst_1647/30>, abgerufen am 23.11.2024.