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Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647.

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nen müssen zu seiner Zeit / Ihr Welt Kinder; denn haltet nur gewiß dafür / daß einmahl Gott in ewrem Gewissen die Frage anstellen wird: Warumb hastu das gethan / da werdet jhr bekennen müssen: O die Schlange hat mich betrogen.

Es ist aber nutz fürs dritte zu bedencken / wie der3. Quomodeßat. Sathan mit seiner Färberey vmbgehe / vnd was für Farben er vermischt / biß er einen blawen Dunst zu wege bringet. In dem wir mit solchen Gedancken vmbgehen / ist mein Vorhaben nicht / alle Rencke vnd List zu erzehlen / die der Verführer gebraucht / auch heilige Leute in eine grobe Sünde zu stürtzen; sondern nur / wie er mit Weltkindern vmbgehe / indem er sie ans Weltwesen verbindet / vnd lässet sie doch bey solchen Gedancken / als seyn sie gute Christen / vnd können auch seelig werden. Dazu gebraucht der Sathan mancherley Farben / denn es bestehet der Betrug nicht darin allein / daß man Sünde nicht für Sünde hält / sondern wenn schon das Gewissen überzeuget ist / es gehe auff Vnwege / weis doch der Sathan dem Weltwesen eine solche Gestalt zu geben / daß die Welt Menschen davon nicht mögen ablassen.

Etliche Hauptfarben zu nennen / nimbt dieser Künstler zu erst zur Hand eine goldgelbe Farbe / vnd reichet den Menschen Kindern einen gülden Apffel zu / macht jhnen die Welt lieb / als wäre es lauter Gold / da es doch nur Koth vnd Dreck ist. Die Welt bestehet in der Augen Lust / Fleisches Lust / vnd hoffärtigem Wesen / damit nun der Sathan den Menschen zu solchen Weltwesen ziehe / ist seine erste Sorge / wie das Menschliche Hertz die

nen müssen zu seiner Zeit / Ihr Welt Kinder; denn haltet nur gewiß dafür / daß einmahl Gott in ewrem Gewissen die Frage anstellen wird: Warumb hastu das gethan / da werdet jhr bekennen müssen: O die Schlange hat mich betrogen.

Es ist aber nutz fürs dritte zu bedencken / wie der3. Quomodeßat. Sathan mit seiner Färberey vmbgehe / vnd was für Farben er vermischt / biß er einen blawen Dunst zu wege bringet. In dem wir mit solchen Gedancken vmbgehen / ist mein Vorhaben nicht / alle Rencke vnd List zu erzehlen / die der Verführer gebraucht / auch heilige Leute in eine grobe Sünde zu stürtzen; sondern nur / wie er mit Weltkindern vmbgehe / indem er sie ans Weltwesen verbindet / vnd lässet sie doch bey solchen Gedancken / als seyn sie gute Christen / vnd können auch seelig werden. Dazu gebraucht der Sathan mancherley Farben / denn es bestehet der Betrug nicht darin allein / daß man Sünde nicht für Sünde hält / sondern wenn schon das Gewissen überzeuget ist / es gehe auff Vnwege / weis doch der Sathan dem Weltwesen eine solche Gestalt zu geben / daß die Welt Menschen davon nicht mögen ablassen.

Etliche Hauptfarben zu nennen / nimbt dieser Künstler zu erst zur Hand eine goldgelbe Farbe / vnd reichet den Menschen Kindern einen gülden Apffel zu / macht jhnen die Welt lieb / als wäre es lauter Gold / da es doch nur Koth vnd Dreck ist. Die Welt bestehet in der Augen Lust / Fleisches Lust / vnd hoffärtigem Wesen / damit nun der Sathan den Menschen zu solchen Weltwesen ziehe / ist seine erste Sorge / wie das Menschliche Hertz die

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           solchen Gedancken / als seyn sie gute Christen / vnd können auch seelig werden. Dazu
           gebraucht der Sathan mancherley Farben / denn es bestehet der Betrug nicht darin allein /
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           gehe auff Vnwege / weis doch der Sathan dem Weltwesen eine solche Gestalt zu geben / daß
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           lieb / als wäre es lauter Gold / da es doch nur Koth vnd Dreck ist. Die Welt bestehet in
           der Augen Lust / Fleisches Lust / vnd hoffärtigem Wesen / damit nun der Sathan den
           Menschen zu solchen Weltwesen ziehe / ist seine erste Sorge / wie das Menschliche Hertz
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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_dunst_1647/19>, abgerufen am 24.11.2024.