Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.V. 17.Denn zu der Zeit fieng Jesus an zu predigen vnd sagen / Thut Busse / das Himmelreich ist nahe herbey kommen. Damit ist nun offenbahr / welches das Volck sey / davon hie gesaget wird / nemblich das Volck Israel vnd Juda / denn die waren nicht allein in Dienstbarkeit gebracht / vnd hatten müssen lange Zeit nach einander grosse Trübsal leiden / sondern hatten auch das Erkäntnüß Gottes vnd jhres Heylandes fast gantz verlohren / daß Esa. 8, 21. 22an jhnen angefangen erfüllet zu werden die Weissagung Esaiae: Sie werden im Land vmbher gehen hart geschlagen vnd hungerig / vnd werden zürnen vnd fluchen jhrem König vnd GOtt / vnd werden über sich gaffen / vnd vnter sich die Erden ansehen / vnd vnter sich nichts finden als Trübnüß vnd Finsternüß / dann sie gehen jrre im finstern. Esai. 9, 1.Denn eben das Volck / das geängstiget wird / wird verfinstert werden / nicht auff solche weise wie vorhin / da erstlich es leichte zugieng / vnd eine leichte Straffe kam im Lande Sebulon vnd Lande Naphtali / vnd hernach schwerer ward am Wege deß Meeres / disseit deß Jordans in das volckreich Galilaea: Sondern es soll noch wol eine andere Finsternüß seyn / eine allgemeine Finsternüß / eine Seelenfinsternüß / daß kein Erkäntnüß Gottes mehr zu finden sey / in welcher Finsternüß sie noch biß heutigen Tag herumb gehen / vnd fluchen jhrem GOtt vnd König. Ein gering Vnglück war es / 2. Reg. 15, 29.da Tiglat Pelleser zu erste das Land Sebulon vnd Naphtali einnahm / ein schwerer Finsternüß vnd Vnglück war es / wenn Sallmanasser das gantze Israel gar wegführte / doch ist solches Vnglück nicht zu rechnen gewesen gegen die Finsternüß / zur Zeit der Geburt Christi. Eben dieses Volck / das in solcher grawsamen Finsternüß gesessen / ist das Volck / vnter welchem ein helles Liecht auffgehet / wie V. 2.Esaias saget: Das Volck so im finstern wandelt / sihet ein grosses Liecht / vnd über die so da wohnen im finstern V. 17.Denn zu der Zeit fieng Jesus an zu predigen vnd sagen / Thut Busse / das Himmelreich ist nahe herbey kommen. Damit ist nun offenbahr / welches das Volck sey / davon hie gesaget wird / nemblich das Volck Israel vnd Juda / denn die waren nicht allein in Dienstbarkeit gebracht / vnd hatten müssen lange Zeit nach einander grosse Trübsal leiden / sondern hatten auch das Erkäntnüß Gottes vnd jhres Heylandes fast gantz verlohren / daß Esa. 8, 21. 22an jhnen angefangen erfüllet zu werden die Weissagung Esaiae: Sie werden im Land vmbher gehen hart geschlagen vnd hungerig / vnd werden zürnen vnd fluchen jhrem König vnd GOtt / vnd werden über sich gaffen / vnd vnter sich die Erden ansehen / vnd vnter sich nichts finden als Trübnüß vnd Finsternüß / dañ sie gehen jrre im finstern. Esai. 9, 1.Denn eben das Volck / das geängstiget wird / wird verfinstert werden / nicht auff solche weise wie vorhin / da erstlich es leichte zugieng / vnd eine leichte Straffe kam im Lande Sebulon vnd Lande Naphtali / vnd hernach schwerer ward am Wege deß Meeres / disseit deß Jordans in das volckreich Galilaea: Sondern es soll noch wol eine andere Finsternüß seyn / eine allgemeine Finsternüß / eine Seelenfinsternüß / daß kein Erkäntnüß Gottes mehr zu finden sey / in welcher Finsternüß sie noch biß heutigen Tag herumb gehen / vnd fluchen jhrem GOtt vnd König. Ein gering Vnglück war es / 2. Reg. 15, 29.da Tiglat Pelleser zu erste das Land Sebulon vnd Naphtali einnahm / ein schwerer Finsternüß vnd Vnglück war es / wenn Sallmanasser das gantze Israel gar wegführte / doch ist solches Vnglück nicht zu rechnen gewesen gegen die Finsternüß / zur Zeit der Geburt Christi. Eben dieses Volck / das in solcher grawsamen Finsternüß gesessen / ist das Volck / vnter welchem ein helles Liecht auffgehet / wie V. 2.Esaias saget: Das Volck so im finstern wandelt / sihet ein grosses Liecht / vnd über die so da wohnen im finstern <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0094" n="74"/><note place="left">V. 17.</note>Denn zu der Zeit fieng Jesus an zu predigen vnd sagen / Thut Busse / das Himmelreich ist nahe herbey kommen.</p> <p>Damit ist nun offenbahr / welches das Volck sey / davon hie gesaget wird / nemblich das Volck Israel vnd Juda / denn die waren nicht allein in Dienstbarkeit gebracht / vnd hatten müssen lange Zeit nach einander grosse Trübsal leiden / sondern hatten auch das Erkäntnüß Gottes vnd jhres Heylandes fast gantz verlohren / daß <note place="left">Esa. 8, 21. 22</note>an jhnen angefangen erfüllet zu werden die Weissagung Esaiae: Sie werden im Land vmbher gehen hart geschlagen vnd hungerig / vnd werden zürnen vnd fluchen jhrem König vnd GOtt / vnd werden über sich gaffen / vnd vnter sich die Erden ansehen / vnd vnter sich nichts finden als Trübnüß vnd Finsternüß / dañ sie gehen jrre im finstern. <note place="left">Esai. 9, 1.</note>Denn eben das Volck / das geängstiget wird / wird verfinstert werden / nicht auff solche weise wie vorhin / da erstlich es leichte zugieng / vnd eine leichte Straffe kam im Lande Sebulon vnd Lande Naphtali / vnd hernach schwerer ward am Wege deß Meeres / disseit deß Jordans in das volckreich Galilaea: Sondern es soll noch wol eine andere Finsternüß seyn / eine allgemeine Finsternüß / eine Seelenfinsternüß / daß kein Erkäntnüß Gottes mehr zu finden sey / in welcher Finsternüß sie noch biß heutigen Tag herumb gehen / vnd fluchen jhrem GOtt vnd König. Ein gering Vnglück war es / <note place="left">2. Reg. 15, 29.</note>da Tiglat Pelleser zu erste das Land Sebulon vnd Naphtali einnahm / ein schwerer Finsternüß vnd Vnglück war es / wenn Sallmanasser das gantze Israel gar wegführte / doch ist solches Vnglück nicht zu rechnen gewesen gegen die Finsternüß / zur Zeit der Geburt Christi.</p> <p>Eben dieses Volck / das in solcher grawsamen Finsternüß gesessen / ist das Volck / vnter welchem ein helles Liecht auffgehet / wie <note place="left">V. 2.</note>Esaias saget: Das Volck so im finstern wandelt / sihet ein grosses Liecht / vnd über die so da wohnen im finstern </p> </div> </body> </text> </TEI> [74/0094]
Denn zu der Zeit fieng Jesus an zu predigen vnd sagen / Thut Busse / das Himmelreich ist nahe herbey kommen.
V. 17. Damit ist nun offenbahr / welches das Volck sey / davon hie gesaget wird / nemblich das Volck Israel vnd Juda / denn die waren nicht allein in Dienstbarkeit gebracht / vnd hatten müssen lange Zeit nach einander grosse Trübsal leiden / sondern hatten auch das Erkäntnüß Gottes vnd jhres Heylandes fast gantz verlohren / daß an jhnen angefangen erfüllet zu werden die Weissagung Esaiae: Sie werden im Land vmbher gehen hart geschlagen vnd hungerig / vnd werden zürnen vnd fluchen jhrem König vnd GOtt / vnd werden über sich gaffen / vnd vnter sich die Erden ansehen / vnd vnter sich nichts finden als Trübnüß vnd Finsternüß / dañ sie gehen jrre im finstern. Denn eben das Volck / das geängstiget wird / wird verfinstert werden / nicht auff solche weise wie vorhin / da erstlich es leichte zugieng / vnd eine leichte Straffe kam im Lande Sebulon vnd Lande Naphtali / vnd hernach schwerer ward am Wege deß Meeres / disseit deß Jordans in das volckreich Galilaea: Sondern es soll noch wol eine andere Finsternüß seyn / eine allgemeine Finsternüß / eine Seelenfinsternüß / daß kein Erkäntnüß Gottes mehr zu finden sey / in welcher Finsternüß sie noch biß heutigen Tag herumb gehen / vnd fluchen jhrem GOtt vnd König. Ein gering Vnglück war es / da Tiglat Pelleser zu erste das Land Sebulon vnd Naphtali einnahm / ein schwerer Finsternüß vnd Vnglück war es / wenn Sallmanasser das gantze Israel gar wegführte / doch ist solches Vnglück nicht zu rechnen gewesen gegen die Finsternüß / zur Zeit der Geburt Christi.
Esa. 8, 21. 22
Esai. 9, 1.
2. Reg. 15, 29. Eben dieses Volck / das in solcher grawsamen Finsternüß gesessen / ist das Volck / vnter welchem ein helles Liecht auffgehet / wie Esaias saget: Das Volck so im finstern wandelt / sihet ein grosses Liecht / vnd über die so da wohnen im finstern
V. 2.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/94 |
Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/94>, abgerufen am 03.07.2024. |