Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Geliebte in Christo Jesu. Id convenit cum scopo praesentis prophetiae. IN gegenwärtiger Weissagung deß Propheten Esaiae / wird vns das newgeborne Kindlein JEsus auch fürgeleget / als das Liecht in der Finsternüß / vnd die wahre Frewde aller betrübten Seelen. Vnd ist solche Weissagung gegeben dem Volck Gottes Juda / zu der Zeit / da sie in höchsten Engsten waren / denn es waren herauff wider Jerusalem gezogen zween gewaltige Könige / einer auß Syria / der ander auß Israel / mit solchen Anschlag / das Königreich David vmbzukehren / vnd einen frembden König Esai. 7, 2.einzusetzen / das jagte dem König Juda vnd seinem Volck ein solches Schrecken ein / daß jhr Hertze bebete / wie die Bäume im Walde beben / von einem starcken Winde. In solcher Angst schickt Gott seinen Abgesandten den Propheten Esaiam / der dem Volck Gottes muß wieder ein Hertze machen / mit Vertröstung / es solle der Rathschlag der beyden feindseligen Königen nicht fortgehen / sie sollen nur stille seyn / vnd sich nicht fürchten. Er gibt jhnen auch ein Zeichen / nemblich die Geburt Emanuels von einer Jungfrawen / denn weil Gott verheissen auß dem Volck Juda vnd dem Hause David denselben zu erwecken / der da heisst GOtt mit vns / so wolte GOtt auch nicht die Hand gantz abthun von diesem seinem Volck / sondern es schützen. Darauff fähret GOtt fort / durch seinen Propheten weiter anzuzeigen den Zustand seines Volcks / biß auff die Zukunfft deß Messias. Erstlich / daß nach diesem noch eine grössere Trübsal kommen solle durch den König von Assyrien / der wie eine Fluth nicht allein Israel / sondern auch das gantze Land Juda überschwemmen würde; vnd soll dennoch nicht auß seyn mit dem Volck Gottes / denn es ist Emanuel mit jhnen. Hernach verkündiget er die Finsternüß deß Volcks Juda / zur Zeit deß Messias / daß Himmel vnd Erde grewlich werde verfinstert werden. Vnd ist auch nimmermehr eine grewlichere Verfinsternüß vnter dem Volck Gottes gewesen / als vmb die Zeit / da Geliebte in Christo Jesu. Id convenit cum scopo praesentis prophetiae. IN gegenwärtiger Weissagung deß Propheten Esaiae / wird vns das newgeborne Kindlein JEsus auch fürgeleget / als das Liecht in der Finsternüß / vnd die wahre Frewde aller betrübten Seelen. Vnd ist solche Weissagung gegeben dem Volck Gottes Juda / zu der Zeit / da sie in höchsten Engsten waren / denn es waren herauff wider Jerusalem gezogen zween gewaltige Könige / einer auß Syria / der ander auß Israel / mit solchẽ Anschlag / das Königreich David vmbzukehren / vnd einen frembden König Esai. 7, 2.einzusetzen / das jagte dem König Juda vñ seinem Volck ein solches Schrecken ein / daß jhr Hertze bebete / wie die Bäume im Walde beben / von einem starcken Winde. In solcher Angst schickt Gott seinen Abgesandten den Propheten Esaiam / der dem Volck Gottes muß wieder ein Hertze machen / mit Vertröstung / es solle der Rathschlag der beyden feindseligen Königen nicht fortgehen / sie sollen nur stille seyn / vñ sich nicht fürchten. Er gibt jhnen auch ein Zeichen / nemblich die Geburt Emanuels von einer Jungfrawen / denn weil Gott verheissen auß dem Volck Juda vnd dem Hause David denselben zu erwecken / der da heisst GOtt mit vns / so wolte GOtt auch nicht die Hand gantz abthun von diesem seinem Volck / sondern es schützen. Darauff fähret GOtt fort / durch seinen Propheten weiter anzuzeigen den Zustand seines Volcks / biß auff die Zukunfft deß Messias. Erstlich / daß nach diesem noch eine grössere Trübsal kommen solle durch den König von Assyrien / der wie eine Fluth nicht allein Israel / sondern auch das gantze Land Juda überschwemmen würde; vnd soll dennoch nicht auß seyn mit dem Volck Gottes / denn es ist Emanuel mit jhnen. Hernach verkündiget er die Finsternüß deß Volcks Juda / zur Zeit deß Messias / daß Himmel vnd Erde grewlich werde verfinstert werden. Vnd ist auch nimmermehr eine grewlichere Verfinsternüß vnter dem Volck Gottes gewesen / als vmb die Zeit / da <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0092" n="72"/> </div> <div> <head>Geliebte in Christo Jesu.</head><lb/> <note place="left">Id convenit cum scopo praesentis prophetiae.</note> <p>IN gegenwärtiger Weissagung deß Propheten Esaiae / wird vns das newgeborne Kindlein JEsus auch fürgeleget / als das Liecht in der Finsternüß / vnd die wahre Frewde aller betrübten Seelen. 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Er gibt jhnen auch ein Zeichen / nemblich die Geburt Emanuels von einer Jungfrawen / denn weil Gott verheissen auß dem Volck Juda vnd dem Hause David denselben zu erwecken / der da heisst GOtt mit vns / so wolte GOtt auch nicht die Hand gantz abthun von diesem seinem Volck / sondern es schützen.</p> <p>Darauff fähret GOtt fort / durch seinen Propheten weiter anzuzeigen den Zustand seines Volcks / biß auff die Zukunfft deß Messias. Erstlich / daß nach diesem noch eine grössere Trübsal kommen solle durch den König von Assyrien / der wie eine Fluth nicht allein Israel / sondern auch das gantze Land Juda überschwemmen würde; vnd soll dennoch nicht auß seyn mit dem Volck Gottes / denn es ist Emanuel mit jhnen.</p> <p>Hernach verkündiget er die Finsternüß deß Volcks Juda / zur Zeit deß Messias / daß Himmel vnd Erde grewlich werde verfinstert werden. 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Geliebte in Christo Jesu.
IN gegenwärtiger Weissagung deß Propheten Esaiae / wird vns das newgeborne Kindlein JEsus auch fürgeleget / als das Liecht in der Finsternüß / vnd die wahre Frewde aller betrübten Seelen. Vnd ist solche Weissagung gegeben dem Volck Gottes Juda / zu der Zeit / da sie in höchsten Engsten waren / denn es waren herauff wider Jerusalem gezogen zween gewaltige Könige / einer auß Syria / der ander auß Israel / mit solchẽ Anschlag / das Königreich David vmbzukehren / vnd einen frembden König einzusetzen / das jagte dem König Juda vñ seinem Volck ein solches Schrecken ein / daß jhr Hertze bebete / wie die Bäume im Walde beben / von einem starcken Winde.
Esai. 7, 2. In solcher Angst schickt Gott seinen Abgesandten den Propheten Esaiam / der dem Volck Gottes muß wieder ein Hertze machen / mit Vertröstung / es solle der Rathschlag der beyden feindseligen Königen nicht fortgehen / sie sollen nur stille seyn / vñ sich nicht fürchten. Er gibt jhnen auch ein Zeichen / nemblich die Geburt Emanuels von einer Jungfrawen / denn weil Gott verheissen auß dem Volck Juda vnd dem Hause David denselben zu erwecken / der da heisst GOtt mit vns / so wolte GOtt auch nicht die Hand gantz abthun von diesem seinem Volck / sondern es schützen.
Darauff fähret GOtt fort / durch seinen Propheten weiter anzuzeigen den Zustand seines Volcks / biß auff die Zukunfft deß Messias. Erstlich / daß nach diesem noch eine grössere Trübsal kommen solle durch den König von Assyrien / der wie eine Fluth nicht allein Israel / sondern auch das gantze Land Juda überschwemmen würde; vnd soll dennoch nicht auß seyn mit dem Volck Gottes / denn es ist Emanuel mit jhnen.
Hernach verkündiget er die Finsternüß deß Volcks Juda / zur Zeit deß Messias / daß Himmel vnd Erde grewlich werde verfinstert werden. Vnd ist auch nimmermehr eine grewlichere Verfinsternüß vnter dem Volck Gottes gewesen / als vmb die Zeit / da
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/92>, abgerufen am 03.07.2024. |