Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Dieser Exempel nach sollen wir auch muthig seyn in der Bekändtnuß Christi / wanns gleich noch so grawsam vnd finster beym Lauff deß Evangelij außsihet. Dann wir haben allezeit den lebendigen Trost deß heyligen Geistes bey vns. Ein Bekenner Christi muß sich durch das Dräwen der Welt nicht schrecken lassen. Vornemlich aber muß ein Lehrer vnd Prediger vmb der Verfolgung willen nichts hinterlassen / dardurch der Nahme JEsus kan herrlich gemacht werden. Wir müssen mit Frewdigkeit dem Teuffel vnnd seinen Genossen vnter die Augen sehen. Wie böser vnd gifftiger die Welt / je kühner man predigen soll / daß ja nur etzliche auß deß Sathans Rachen gerissen werden. Vnser Trost ist / daß der Muthmacher der heylige Geist bey vns / vnnd das predigen desselbigen Geistes Werek sey. Die Welt wirdt den Lauff deß Evangelij nicht auff heben. Die Welt ist wie ein Hündlein / welches einem starcken lauffenden Hengst nachbellet / aber kein Schaden thut. Sie ist wie ein Topff gegen dem Felsen / der Felß fall auff den Topff / oder der Topff stoß sich an den Felsen / so muß er doch brechen. Ja in aller Noth vnd Wiederwärtigkeit / in aller Angst vnd Leyd / können vnnd sollen wir getrost seyn / weil wir den hertzmachenden Trostgeist bey vns haben. Es thuts jhm nicht Hertz vnnd Muth fallen lassen. Es ließ sich bey den Aposteln anfänglich auch seltsam an / es war damit nicht verloren. Sie wurden in Gefängnuß geworffen / aber was GOTT will loß haben / kan der Teuffel nicht versperren. GOtt führet die seinen anfänglich tieff genug hinein / daß die Erlösung so viel herrlicher erkandt / vnnd der Teuffel mit allen Feinden schamroth gemacht werde. GOTT ist vnser Zuversicht vnnd Stärcke / eine Hülffe in den grossen Nöthen die vns troffen haben Darumb fürchten Psal. 46, 2. Ps. 137, 7.wir vns nicht. Im 46. Psalm Schreyet der Feind auß seinen Mordspruch: Rein abe / rein abe; spricht Christus dar zu Dieser Exempel nach sollen wir auch muthig seyn in der Bekändtnuß Christi / wanns gleich noch so grawsam vnd finster beym Lauff deß Evangelij außsihet. Dann wir haben allezeit den lebendigen Trost deß heyligen Geistes bey vns. Ein Bekenner Christi muß sich durch das Dräwen der Welt nicht schrecken lassen. Vornemlich aber muß ein Lehrer vnd Prediger vmb der Verfolgung willen nichts hinterlassen / dardurch der Nahme JEsus kan herrlich gemacht werden. Wir müssen mit Frewdigkeit dem Teuffel vnnd seinen Genossen vnter die Augen sehen. Wie böser vnd gifftiger die Welt / je kühner man predigen soll / daß ja nur etzliche auß deß Sathans Rachen gerissen werden. Vnser Trost ist / daß der Muthmacher der heylige Geist bey vns / vnnd das predigen desselbigen Geistes Werek sey. Die Welt wirdt den Lauff deß Evangelij nicht auff heben. Die Welt ist wie ein Hündlein / welches einem starcken lauffenden Hengst nachbellet / aber kein Schaden thut. Sie ist wie ein Topff gegen dem Felsen / der Felß fall auff den Topff / oder der Topff stoß sich an den Felsen / so muß er doch brechen. Ja in aller Noth vnd Wiederwärtigkeit / in aller Angst vnd Leyd / können vnnd sollen wir getrost seyn / weil wir den hertzmachenden Trostgeist bey vns haben. Es thuts jhm nicht Hertz vnnd Muth fallen lassen. Es ließ sich bey den Aposteln anfänglich auch seltsam an / es war damit nicht verloren. Sie wurden in Gefängnuß geworffen / aber was GOTT will loß haben / kan der Teuffel nicht versperren. GOtt führet die seinen anfänglich tieff genug hinein / daß die Erlösung so viel herrlicher erkandt / vnnd der Teuffel mit allen Feinden schamroth gemacht werde. GOTT ist vnser Zuversicht vnnd Stärcke / eine Hülffe in den grossen Nöthen die vns troffen haben Darumb fürchten Psal. 46, 2. Ps. 137, 7.wir vns nicht. Im 46. 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Die Welt ist wie ein Hündlein / welches einem starcken lauffenden Hengst nachbellet / aber kein Schaden thut. Sie ist wie ein Topff gegen dem Felsen / der Felß fall auff den Topff / oder der Topff stoß sich an den Felsen / so muß er doch brechen.</p> <p>Ja in aller Noth vnd Wiederwärtigkeit / in aller Angst vnd Leyd / können vnnd sollen wir getrost seyn / weil wir den hertzmachenden Trostgeist bey vns haben. Es thuts jhm nicht Hertz vnnd Muth fallen lassen. Es ließ sich bey den Aposteln anfänglich auch seltsam an / es war damit nicht verloren. Sie wurden in Gefängnuß geworffen / aber was GOTT will loß haben / kan der Teuffel nicht versperren. GOtt führet die seinen anfänglich tieff genug hinein / daß die Erlösung so viel herrlicher erkandt / vnnd der Teuffel mit allen Feinden schamroth gemacht werde. GOTT ist vnser Zuversicht vnnd Stärcke / eine Hülffe in den grossen Nöthen die vns troffen haben Darumb fürchten <note place="left">Psal. 46, 2. Ps. 137, 7.</note>wir vns nicht. Im 46. 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Dieser Exempel nach sollen wir auch muthig seyn in der Bekändtnuß Christi / wanns gleich noch so grawsam vnd finster beym Lauff deß Evangelij außsihet. Dann wir haben allezeit den lebendigen Trost deß heyligen Geistes bey vns. Ein Bekenner Christi muß sich durch das Dräwen der Welt nicht schrecken lassen. Vornemlich aber muß ein Lehrer vnd Prediger vmb der Verfolgung willen nichts hinterlassen / dardurch der Nahme JEsus kan herrlich gemacht werden. Wir müssen mit Frewdigkeit dem Teuffel vnnd seinen Genossen vnter die Augen sehen. Wie böser vnd gifftiger die Welt / je kühner man predigen soll / daß ja nur etzliche auß deß Sathans Rachen gerissen werden. Vnser Trost ist / daß der Muthmacher der heylige Geist bey vns / vnnd das predigen desselbigen Geistes Werek sey. Die Welt wirdt den Lauff deß Evangelij nicht auff heben. Die Welt ist wie ein Hündlein / welches einem starcken lauffenden Hengst nachbellet / aber kein Schaden thut. Sie ist wie ein Topff gegen dem Felsen / der Felß fall auff den Topff / oder der Topff stoß sich an den Felsen / so muß er doch brechen.
Ja in aller Noth vnd Wiederwärtigkeit / in aller Angst vnd Leyd / können vnnd sollen wir getrost seyn / weil wir den hertzmachenden Trostgeist bey vns haben. Es thuts jhm nicht Hertz vnnd Muth fallen lassen. Es ließ sich bey den Aposteln anfänglich auch seltsam an / es war damit nicht verloren. Sie wurden in Gefängnuß geworffen / aber was GOTT will loß haben / kan der Teuffel nicht versperren. GOtt führet die seinen anfänglich tieff genug hinein / daß die Erlösung so viel herrlicher erkandt / vnnd der Teuffel mit allen Feinden schamroth gemacht werde. GOTT ist vnser Zuversicht vnnd Stärcke / eine Hülffe in den grossen Nöthen die vns troffen haben Darumb fürchten wir vns nicht. Im 46. Psalm Schreyet der Feind auß seinen Mordspruch: Rein abe / rein abe; spricht Christus dar zu
Psal. 46, 2. Ps. 137, 7.
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