Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Letzlich findet sich auch bey Cornelio eine Gegenliebe / gegen dem Diener deß Wortes vnd deß H. Geistes. Dann sie baten Petrum / daß er etliche Tage da bliebe. Dasselbe erstlich darumb / daß sie weiter sich besprächen / vnnd in GOtt mit einander belustigen könten; hernach auß Danckbarkeit / Petro gutes zu thun. Sie seynd willfertig vnnd frewen sich auch das leibliche mitzutheilen / denen / durch welcher Dienst sie geistliche Gaben empfangen haben. Es stehet freylich besser / mit Wolthun die Diener deß H. Geistes nötigen zu bleiben / als mit Vndanck vnd Nachlässigkeit dieselbe nötigen abzuziehen. Usus 1. Didacticus, de receptione gentium in conmunionem Spiritus.Dieses ist die Historische Erklärung dieser Pfingsthistorien / welche vorauß dahin gehet / daß sie zeyge / wie die Scheidewandt vnter Juden vnnd Heyden niedergerissen. Es hat zwar zu weilen vnser HERR Christus hart wieder die Heyden geredet / als wann er das Cananeische Weiblein für eine vnwärtige Hündin außruffet / in dem er spricht: Es ist nicht fein / daß man das Brodt den Kindern auß dem Munde ziehe / vnnd werffe es für die Hunde. Deßgleichen / da er seine Jünger auff eine Zeit außsendet zu predigen vom Reiche GOttes / wie es nahe herbey kommen / verbeut er auff der Heyden Grentzen zu tretten. Hie aber ist offentlich bezeuget / wie nun mehr für Gott nicht gelte Beschneidung oder Vorhaut / sondern eine newe Creatur in Christo JEsu. Wie hie bey Cornelio der offentliche Beruff der vnbeschnittenen Heyden zur Gemeinschafft der Gnaden / vnnd der Burgerschafft Israels angefangen / also ist er auch durch die Außgiessung deß heyligen Geistes bekräfftiget; vnnd ist nicht ohne sonderbare Versehung GOttes geschehen / daß etliche von den glaubigen Juden mit Petro zu Cornelio gekommen / auff daß dieselbe ein offentlich Zeugnuß hätten / wie nun mehr durch den Glauben / die vnbeschnittene Heyden dem Samen Israels / gleich gemacht weren. Letzlich findet sich auch bey Cornelio eine Gegenliebe / gegen dem Diener deß Wortes vnd deß H. Geistes. Dann sie baten Petrum / daß er etliche Tage da bliebe. Dasselbe erstlich darumb / daß sie weiter sich besprächen / vnnd in GOtt mit einander belustigen könten; hernach auß Danckbarkeit / Petro gutes zu thun. Sie seynd willfertig vnnd frewen sich auch das leibliche mitzutheilen / denen / durch welcher Dienst sie geistliche Gaben empfangen haben. Es stehet freylich besser / mit Wolthun die Diener deß H. Geistes nötigen zu bleiben / als mit Vndanck vnd Nachlässigkeit dieselbe nötigen abzuziehen. Usus 1. Didacticus, de receptione gẽtium in cõmunionem Spiritus.Dieses ist die Historische Erklärung dieser Pfingsthistorien / welche vorauß dahin gehet / daß sie zeyge / wie die Scheidewandt vnter Juden vnnd Heyden niedergerissen. Es hat zwar zu weilen vnser HERR Christus hart wieder die Heyden geredet / als wann er das Cananeische Weiblein für eine vnwärtige Hündin außruffet / in dem er spricht: Es ist nicht fein / daß man das Brodt den Kindern auß dem Munde ziehe / vnnd werffe es für die Hunde. Deßgleichen / da er seine Jünger auff eine Zeit außsendet zu predigen vom Reiche GOttes / wie es nahe herbey kommen / verbeut er auff der Heyden Grentzen zu tretten. Hie aber ist offentlich bezeuget / wie nun mehr für Gott nicht gelte Beschneidung oder Vorhaut / sondern eine newe Creatur in Christo JEsu. Wie hie bey Cornelio der offentliche Beruff der vnbeschnittenen Heyden zur Gemeinschafft der Gnaden / vnnd der Burgerschafft Israels angefangen / also ist er auch durch die Außgiessung deß heyligen Geistes bekräfftiget; vnnd ist nicht ohne sonderbare Versehung GOttes geschehen / daß etliche von den glaubigen Juden mit Petro zu Cornelio gekommen / auff daß dieselbe ein offentlich Zeugnuß hätten / wie nun mehr durch den Glauben / die vnbeschnittene Heyden dem Samen Israels / gleich gemacht weren. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0858" n="838"/> <p>Letzlich findet sich auch bey Cornelio eine Gegenliebe / gegen dem Diener deß Wortes vnd deß H. Geistes. Dann sie baten Petrum / daß er etliche Tage da bliebe. Dasselbe erstlich darumb / daß sie weiter sich besprächen / vnnd in GOtt mit einander belustigen könten; hernach auß Danckbarkeit / Petro gutes zu thun. Sie seynd willfertig vnnd frewen sich auch das leibliche mitzutheilen / denen / durch welcher Dienst sie geistliche Gaben empfangen haben. Es stehet freylich besser / mit Wolthun die Diener deß H. Geistes nötigen zu bleiben / als mit Vndanck vnd Nachlässigkeit dieselbe nötigen abzuziehen.</p> <note place="left">Usus 1. Didacticus, de receptione gẽtium in cõmunionem Spiritus.</note> <p>Dieses ist die Historische Erklärung dieser Pfingsthistorien / welche vorauß dahin gehet / daß sie zeyge / wie die Scheidewandt vnter Juden vnnd Heyden niedergerissen. Es hat zwar zu weilen vnser HERR Christus hart wieder die Heyden geredet / als wann er das Cananeische Weiblein für eine vnwärtige Hündin außruffet / in dem er spricht: Es ist nicht fein / daß man das Brodt den Kindern auß dem Munde ziehe / vnnd werffe es für die Hunde. Deßgleichen / da er seine Jünger auff eine Zeit außsendet zu predigen vom Reiche GOttes / wie es nahe herbey kommen / verbeut er auff der Heyden Grentzen zu tretten. Hie aber ist offentlich bezeuget / wie nun mehr für Gott nicht gelte Beschneidung oder Vorhaut / sondern eine newe Creatur in Christo JEsu. Wie hie bey Cornelio der offentliche Beruff der vnbeschnittenen Heyden zur Gemeinschafft der Gnaden / vnnd der Burgerschafft Israels angefangen / also ist er auch durch die Außgiessung deß heyligen Geistes bekräfftiget; vnnd ist nicht ohne sonderbare Versehung GOttes geschehen / daß etliche von den glaubigen Juden mit Petro zu Cornelio gekommen / auff daß dieselbe ein offentlich Zeugnuß hätten / wie nun mehr durch den Glauben / die vnbeschnittene Heyden dem Samen Israels / gleich gemacht weren.</p> </div> </body> </text> </TEI> [838/0858]
Letzlich findet sich auch bey Cornelio eine Gegenliebe / gegen dem Diener deß Wortes vnd deß H. Geistes. Dann sie baten Petrum / daß er etliche Tage da bliebe. Dasselbe erstlich darumb / daß sie weiter sich besprächen / vnnd in GOtt mit einander belustigen könten; hernach auß Danckbarkeit / Petro gutes zu thun. Sie seynd willfertig vnnd frewen sich auch das leibliche mitzutheilen / denen / durch welcher Dienst sie geistliche Gaben empfangen haben. Es stehet freylich besser / mit Wolthun die Diener deß H. Geistes nötigen zu bleiben / als mit Vndanck vnd Nachlässigkeit dieselbe nötigen abzuziehen.
Dieses ist die Historische Erklärung dieser Pfingsthistorien / welche vorauß dahin gehet / daß sie zeyge / wie die Scheidewandt vnter Juden vnnd Heyden niedergerissen. Es hat zwar zu weilen vnser HERR Christus hart wieder die Heyden geredet / als wann er das Cananeische Weiblein für eine vnwärtige Hündin außruffet / in dem er spricht: Es ist nicht fein / daß man das Brodt den Kindern auß dem Munde ziehe / vnnd werffe es für die Hunde. Deßgleichen / da er seine Jünger auff eine Zeit außsendet zu predigen vom Reiche GOttes / wie es nahe herbey kommen / verbeut er auff der Heyden Grentzen zu tretten. Hie aber ist offentlich bezeuget / wie nun mehr für Gott nicht gelte Beschneidung oder Vorhaut / sondern eine newe Creatur in Christo JEsu. Wie hie bey Cornelio der offentliche Beruff der vnbeschnittenen Heyden zur Gemeinschafft der Gnaden / vnnd der Burgerschafft Israels angefangen / also ist er auch durch die Außgiessung deß heyligen Geistes bekräfftiget; vnnd ist nicht ohne sonderbare Versehung GOttes geschehen / daß etliche von den glaubigen Juden mit Petro zu Cornelio gekommen / auff daß dieselbe ein offentlich Zeugnuß hätten / wie nun mehr durch den Glauben / die vnbeschnittene Heyden dem Samen Israels / gleich gemacht weren.
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