Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

gutes noch durch böses. Bleiben wir fest vnter Gott / beydes im Glück vnd Vnglück / vnd weichen nicht von seinem Wolgefallen / weder durch Vnreinigkeit / oder durch Vngedult / so werden wir bewärth erfunden / vnnd haben eine herrliche Krone zuerwarten. Sihe das sucht Gott / vnd nicht vnser Verderben.

Ein gewisses Zeichen / vnnd Beweisung dieses wolmeynenden Hertzens / daß Gott zu vns trägt auch in den Versuchungen / geben vns die vielfältigen Gaben / die von Gott als dem Vrsprung alles guten häuffig zu vns herab fliessen. Ehe vns aber der Apostel Jacobus auff solche Gedancken führet / setzet er zuvor diese V. 16. Benevolentiae divinae probatio 1. a donis di vinis in genere.Wort: Irret nicht / lieben Brüder. Damit erinnert er vns / daß wir vns für solchen Gedancken hüten / als meyne es GOtt nicht wol mit vns / vnd were sein Wolgefallen daß wir zum bösen angereitzet werden. So bald wir solche Gedancken spüren / sollen wir sie von vns weisen / als jrrige vnd böse.

V. 17.

Höret nun an den Grund selbst: Alle gute Gabe / vnnd alle vollkommene Gabe / kompt von oben herab / von dem Vatter deß Liechts / bey welchem ist keine Veränderung noch Wechsel deß Liechts vnnd Finsternuß. Mit diesen Worten wird vns GOtt für gestellet / als ein vnwandelbarer Brunn alles guten / darauß nichts als lauter gutes fliessen kan. Wir wollen zu erst acht haben auff das Wasser / daß auß diesem Brunnen entspringt / vnd hernach den Brunnen selbst beschawen.

Die Strömlein auß diesem Brunnen entsprossen / heissen gute Gaben / vnd vollkommene Gaben. Die zeitliche vnd vnd leibliche Gaben seyn gute Gaben / vollkommene Gaben aber seynd die die Seele betreffen / vnd ins ewige sehen. Die geistliche Gaben zwar kommen in künfftiger Welt allererst zu einer Vollkommenheit. Dennoch wann sie gegen das irrdische leibliche

gutes noch durch böses. Bleiben wir fest vnter Gott / beydes im Glück vnd Vnglück / vnd weichen nicht von seinem Wolgefallen / weder durch Vnreinigkeit / oder durch Vngedult / so werden wir bewärth erfunden / vnnd haben eine herrliche Krone zuerwarten. Sihe das sucht Gott / vnd nicht vnser Verderben.

Ein gewisses Zeichen / vnnd Beweisung dieses wolmeynenden Hertzens / daß Gott zu vns trägt auch in den Versuchungen / geben vns die vielfältigen Gaben / die von Gott als dem Vrsprung alles guten häuffig zu vns herab fliessen. Ehe vns aber der Apostel Jacobus auff solche Gedancken führet / setzet er zuvor diese V. 16. Benevolẽtiae divinae probatio 1. à donis di vinis in genere.Wort: Irret nicht / lieben Brüder. Damit erinnert er vns / daß wir vns für solchen Gedancken hüten / als meyne es GOtt nicht wol mit vns / vnd were sein Wolgefallen daß wir zum bösen angereitzet werden. So bald wir solche Gedancken spüren / sollen wir sie von vns weisen / als jrrige vnd böse.

V. 17.

Höret nun an den Grund selbst: Alle gute Gabe / vnnd alle vollkommene Gabe / kompt von oben herab / von dem Vatter deß Liechts / bey welchem ist keine Veränderung noch Wechsel deß Liechts vnnd Finsternuß. Mit diesen Worten wird vns GOtt für gestellet / als ein vnwandelbarer Brunn alles guten / darauß nichts als lauter gutes fliessen kan. Wir wollen zu erst acht haben auff das Wasser / daß auß diesem Brunnen entspringt / vnd hernach den Brunnen selbst beschawen.

Die Strömlein auß diesem Brunnen entsprossen / heissen gute Gaben / vnd vollkommene Gaben. Die zeitliche vnd vnd leibliche Gaben seyn gute Gaben / vollkommene Gaben aber seynd die die Seele betreffen / vnd ins ewige sehen. Die geistliche Gaben zwar kommen in künfftiger Welt allererst zu einer Vollkommenheit. Dennoch wann sie gegen das irrdische leibliche

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0752" n="732"/>
gutes noch durch böses. Bleiben wir fest vnter Gott / beydes im Glück vnd                      Vnglück / vnd weichen nicht von seinem Wolgefallen / weder durch Vnreinigkeit /                      oder durch Vngedult / so werden wir bewärth erfunden / vnnd haben eine herrliche                      Krone zuerwarten. Sihe das sucht Gott / vnd nicht vnser Verderben.</p>
        <p>Ein gewisses Zeichen / vnnd Beweisung dieses wolmeynenden Hertzens / daß Gott zu                      vns trägt auch in den Versuchungen / geben vns die vielfältigen Gaben / die von                      Gott als dem Vrsprung alles guten häuffig zu vns herab fliessen. Ehe vns aber                      der Apostel Jacobus auff solche Gedancken führet / setzet er zuvor diese <note place="left">V. 16. Benevole&#x0303;tiae divinae probatio 1. à                          donis di vinis in genere.</note>Wort: Irret nicht / lieben Brüder. Damit                      erinnert er vns / daß wir vns für solchen Gedancken hüten / als meyne es GOtt                      nicht wol mit vns / vnd were sein Wolgefallen daß wir zum bösen angereitzet                      werden. So bald wir solche Gedancken spüren / sollen wir sie von vns weisen /                      als jrrige vnd böse.</p>
        <note place="left">V. 17.</note>
        <p>Höret nun an den Grund selbst: Alle gute Gabe / vnnd alle vollkommene Gabe /                      kompt von oben herab / von dem Vatter deß Liechts / bey welchem ist keine                      Veränderung noch Wechsel deß Liechts vnnd Finsternuß. Mit diesen Worten wird vns                      GOtt für gestellet / als ein vnwandelbarer Brunn alles guten / darauß nichts als                      lauter gutes fliessen kan. Wir wollen zu erst acht haben auff das Wasser / daß                      auß diesem Brunnen entspringt / vnd hernach den Brunnen selbst beschawen.</p>
        <p>Die Strömlein auß diesem Brunnen entsprossen / heissen gute Gaben / vnd                      vollkommene Gaben. Die zeitliche vnd vnd leibliche Gaben seyn gute Gaben /                      vollkommene Gaben aber seynd die die Seele betreffen / vnd ins ewige sehen. Die                      geistliche Gaben zwar kommen in künfftiger Welt allererst zu einer                      Vollkommenheit. Dennoch wann sie gegen das irrdische leibliche
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[732/0752] gutes noch durch böses. Bleiben wir fest vnter Gott / beydes im Glück vnd Vnglück / vnd weichen nicht von seinem Wolgefallen / weder durch Vnreinigkeit / oder durch Vngedult / so werden wir bewärth erfunden / vnnd haben eine herrliche Krone zuerwarten. Sihe das sucht Gott / vnd nicht vnser Verderben. Ein gewisses Zeichen / vnnd Beweisung dieses wolmeynenden Hertzens / daß Gott zu vns trägt auch in den Versuchungen / geben vns die vielfältigen Gaben / die von Gott als dem Vrsprung alles guten häuffig zu vns herab fliessen. Ehe vns aber der Apostel Jacobus auff solche Gedancken führet / setzet er zuvor diese Wort: Irret nicht / lieben Brüder. Damit erinnert er vns / daß wir vns für solchen Gedancken hüten / als meyne es GOtt nicht wol mit vns / vnd were sein Wolgefallen daß wir zum bösen angereitzet werden. So bald wir solche Gedancken spüren / sollen wir sie von vns weisen / als jrrige vnd böse. V. 16. Benevolẽtiae divinae probatio 1. à donis di vinis in genere. Höret nun an den Grund selbst: Alle gute Gabe / vnnd alle vollkommene Gabe / kompt von oben herab / von dem Vatter deß Liechts / bey welchem ist keine Veränderung noch Wechsel deß Liechts vnnd Finsternuß. Mit diesen Worten wird vns GOtt für gestellet / als ein vnwandelbarer Brunn alles guten / darauß nichts als lauter gutes fliessen kan. Wir wollen zu erst acht haben auff das Wasser / daß auß diesem Brunnen entspringt / vnd hernach den Brunnen selbst beschawen. Die Strömlein auß diesem Brunnen entsprossen / heissen gute Gaben / vnd vollkommene Gaben. Die zeitliche vnd vnd leibliche Gaben seyn gute Gaben / vollkommene Gaben aber seynd die die Seele betreffen / vnd ins ewige sehen. Die geistliche Gaben zwar kommen in künfftiger Welt allererst zu einer Vollkommenheit. Dennoch wann sie gegen das irrdische leibliche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/752
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 732. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/752>, abgerufen am 18.05.2024.