Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.sens willen. Wer sich wieder die Obrigkeit setzet / der wiederstrebet GOttes Ordnung. Fürs ander / sollen wir Obrigkeit gerne gehorsamb seynvmb / deß heylsamen würdigen Ampts willen / denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gut / zur Rache vberRom. 13, 4. die Vbelthäter / vnd zu Lobe vnd zu Schutz den Frommen. Damit dem Frevel vnd Muthwillen gewehret werde / vnd die Vnschuld Schutzfinde. Wie froh wirdt mancher / wann er wieder anderer Leuthe vnbilliges Beginnen kan Schutz vnnd Recht finden. Sihe / vmb solches heylsamen Ampts willen / solstu Obrigkeit in Ehren halten / vnnd jhnen gerne vnderthan seyn. Endlich fürs dritte / solstu das auch thun / vmb eines guten Namens willen / daß vnser Christenthumb vnnd Glaube nicht verlästert werde. Dann es haben in der ersten Kirchen die Christen müssen hören / als wann der Christliche Glaube die eusserliche Zucht / vnnd alle gute vnter Menschen angerichtete Ordnung auffhübe. Das haben sie nicht besser wiederlegen sollen / als mit der That. So würdestu auch gewißlich deinem guten Christlichen Wandel einen guten Kleck anhängen / wann du dich der Obrigkeit woltest wiedersetzen. Das muß nicht seyn; dann das ist der Wille GOttes / wie auch vorhin gesagt vnd erkläret / daß jhr mit Wolthun verstopffet die Vnwissenheit der thörichten Menschen. Also müssen wir mit Vnderthänigkeit vnd Gehorsamb gegen der Obrigkeit einen guten Wandel führen vnter den Menschen. Es waren etliche vnter den Christen zur Apostel Zeiten / dieOccupatio. vermeynten / sie weren durch das Christenthumb in eine solche Freyheit versetzet / als durfften sie keiner Obrigkeit / oder einer von der Obrigkeit gemachten Ordnung sich vnterwerffen / diese vnnd so noch heute Leuthe seyn / die also meynen / vnterrichtet Petrus / vnd spricht: Nicht also / jhr müsset vnterthan seyn / als die Freyen / vnnd nicht als hättet jhr die Freyheit zum Deckel der Boßheit / sondern als die Knechte Gottes. sens willen. Wer sich wieder die Obrigkeit setzet / der wiederstrebet GOttes Ordnung. Fürs ander / sollen wir Obrigkeit gerne gehorsamb seynvmb / deß heylsamen würdigen Ampts willen / denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gut / zur Rache vberRom. 13, 4. die Vbelthäter / vnd zu Lobe vnd zu Schutz den From̃en. Damit dem Frevel vnd Muthwillen gewehret werde / vnd die Vnschuld Schutzfinde. Wie froh wirdt mancher / wann er wieder anderer Leuthe vnbilliges Beginnen kan Schutz vnnd Recht finden. Sihe / vmb solches heylsamen Ampts willen / solstu Obrigkeit in Ehren halten / vnnd jhnen gerne vnderthan seyn. Endlich fürs dritte / solstu das auch thun / vmb eines guten Namens willen / daß vnser Christenthumb vnnd Glaube nicht verlästert werde. Dann es haben in der ersten Kirchen die Christen müssen hören / als wann der Christliche Glaube die eusserliche Zucht / vnnd alle gute vnter Menschen angerichtete Ordnung auffhübe. Das haben sie nicht besser wiederlegen sollen / als mit der That. So würdestu auch gewißlich deinem guten Christlichen Wandel einen guten Kleck anhängen / wann du dich der Obrigkeit woltest wiedersetzen. Das muß nicht seyn; dann das ist der Wille GOttes / wie auch vorhin gesagt vnd erkläret / daß jhr mit Wolthun verstopffet die Vnwissenheit der thörichten Menschen. Also müssen wir mit Vnderthänigkeit vnd Gehorsamb gegen der Obrigkeit einen guten Wandel führen vnter den Menschen. Es waren etliche vnter den Christen zur Apostel Zeiten / dieOccupatio. vermeynten / sie weren durch das Christenthumb in eine solche Freyheit versetzet / als durfften sie keiner Obrigkeit / oder einer von der Obrigkeit gemachten Ordnung sich vnterwerffen / diese vnnd so noch heute Leuthe seyn / die also meynen / vnterrichtet Petrus / vñ spricht: Nicht also / jhr müsset vnterthan seyn / als die Freyen / vnnd nicht als hättet jhr die Freyheit zum Deckel der Boßheit / sondern als die Knechte Gottes. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0741" n="721"/> sens willen. Wer sich wieder die Obrigkeit setzet / der wiederstrebet GOttes Ordnung. Fürs ander / sollen wir Obrigkeit gerne gehorsamb seynvmb / deß heylsamen würdigen Ampts willen / denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gut / zur Rache vber<note place="right">Rom. 13, 4.</note> die Vbelthäter / vnd zu Lobe vnd zu Schutz den From̃en. Damit dem Frevel vnd Muthwillen gewehret werde / vnd die Vnschuld Schutzfinde. Wie froh wirdt mancher / wann er wieder anderer Leuthe vnbilliges Beginnen kan Schutz vnnd Recht finden. Sihe / vmb solches heylsamen Ampts willen / solstu Obrigkeit in Ehren halten / vnnd jhnen gerne vnderthan seyn. Endlich fürs dritte / solstu das auch thun / vmb eines guten Namens willen / daß vnser Christenthumb vnnd Glaube nicht verlästert werde. Dann es haben in der ersten Kirchen die Christen müssen hören / als wann der Christliche Glaube die eusserliche Zucht / vnnd alle gute vnter Menschen angerichtete Ordnung auffhübe. Das haben sie nicht besser wiederlegen sollen / als mit der That. So würdestu auch gewißlich deinem guten Christlichen Wandel einen guten Kleck anhängen / wann du dich der Obrigkeit woltest wiedersetzen. Das muß nicht seyn; dann das ist der Wille GOttes / wie auch vorhin gesagt vnd erkläret / daß jhr mit Wolthun verstopffet die Vnwissenheit der thörichten Menschen. Also müssen wir mit Vnderthänigkeit vnd Gehorsamb gegen der Obrigkeit einen guten Wandel führen vnter den Menschen.</p> <p>Es waren etliche vnter den Christen zur Apostel Zeiten / die<note place="right">Occupatio.</note> vermeynten / sie weren durch das Christenthumb in eine solche Freyheit versetzet / als durfften sie keiner Obrigkeit / oder einer von der Obrigkeit gemachten Ordnung sich vnterwerffen / diese vnnd so noch heute Leuthe seyn / die also meynen / vnterrichtet Petrus / vñ spricht: Nicht also / jhr müsset vnterthan seyn / als die Freyen / vnnd nicht als hättet jhr die Freyheit zum Deckel der Boßheit / sondern als die Knechte Gottes.</p> </div> </body> </text> </TEI> [721/0741]
sens willen. Wer sich wieder die Obrigkeit setzet / der wiederstrebet GOttes Ordnung. Fürs ander / sollen wir Obrigkeit gerne gehorsamb seynvmb / deß heylsamen würdigen Ampts willen / denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gut / zur Rache vber die Vbelthäter / vnd zu Lobe vnd zu Schutz den From̃en. Damit dem Frevel vnd Muthwillen gewehret werde / vnd die Vnschuld Schutzfinde. Wie froh wirdt mancher / wann er wieder anderer Leuthe vnbilliges Beginnen kan Schutz vnnd Recht finden. Sihe / vmb solches heylsamen Ampts willen / solstu Obrigkeit in Ehren halten / vnnd jhnen gerne vnderthan seyn. Endlich fürs dritte / solstu das auch thun / vmb eines guten Namens willen / daß vnser Christenthumb vnnd Glaube nicht verlästert werde. Dann es haben in der ersten Kirchen die Christen müssen hören / als wann der Christliche Glaube die eusserliche Zucht / vnnd alle gute vnter Menschen angerichtete Ordnung auffhübe. Das haben sie nicht besser wiederlegen sollen / als mit der That. So würdestu auch gewißlich deinem guten Christlichen Wandel einen guten Kleck anhängen / wann du dich der Obrigkeit woltest wiedersetzen. Das muß nicht seyn; dann das ist der Wille GOttes / wie auch vorhin gesagt vnd erkläret / daß jhr mit Wolthun verstopffet die Vnwissenheit der thörichten Menschen. Also müssen wir mit Vnderthänigkeit vnd Gehorsamb gegen der Obrigkeit einen guten Wandel führen vnter den Menschen.
Rom. 13, 4. Es waren etliche vnter den Christen zur Apostel Zeiten / die vermeynten / sie weren durch das Christenthumb in eine solche Freyheit versetzet / als durfften sie keiner Obrigkeit / oder einer von der Obrigkeit gemachten Ordnung sich vnterwerffen / diese vnnd so noch heute Leuthe seyn / die also meynen / vnterrichtet Petrus / vñ spricht: Nicht also / jhr müsset vnterthan seyn / als die Freyen / vnnd nicht als hättet jhr die Freyheit zum Deckel der Boßheit / sondern als die Knechte Gottes.
Occupatio.
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