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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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thaten Gottes / der vns arme Sünder zu gnaden auffnimpt / vmb seines lieben Sohns Christi willen.

Das duncket aber manchen schwer seyn / GOttes Gebott halten. Aber Johannes saget: Seine Gebott sind nicht schwer. Dann wann die Seele auß Gott geboren ist / vnd Gott als jhren Vatter hertzlich liebet / so ist da kein Zwang / sondern ein freywilliger Geist. Machen wir schon alles nicht so gut / als es nach dem Gesetz wol seyn solte / kompt solches nicht zur Rechnung / darumb daß wir seyn in der Gnade JEsu Christi. Auff solche Weise ists nicht schwer GOttes Gebott halten / sondern nur eine Lust. V. 4.Johannes beweiset es auff solche Weise: Seine Gebott seynd nicht schwer / dann alles was von Gott geboren ist / vberwindet die Welt. Daß vns Gottes Gebott zu halten / insonderheit schwer machet / ist die Liebe der Welt. Wann aber die Weltliebe in der Liebe GOttes durch den Glauben vberwunden ist / wirds nicht mehr schwer / Gottes Gebott zu halten.

3, Victoria de mundo. V. 4. 5.

Da findet sich das dritte Kennzeichen deß rechtschaffenen lebendigen Glaubens / der Sieg vber die Welt. Alles was von GOTT geboren ist / vberwindet die Welt / vnnd vnser Glaube ist der Sieg / der die Welt vberwunden hat. Wer ist aber / der die Welt vberwindet / ohne der da glaubet / daß JEsus Gottes Sohn ist. Da stehet dreyerley / vnnd ist doch nur einerley Meynung; nemblich: Der Glaube vberwindet die Welt. Es ist aber für fleischlichen Menschen vnverständlich geredet; eben so wol als daß ein glaubiger Mensch auß Gott geboren ist. Solte man das einem armen vngeachten Christen zutrawen? Sollen die stärcker seyn / als die Könige / vnnd alle Gewaltige auff Erden? Welcher Potentat hat jemalen die Welt vberwinden können? Johannes führet eine Sprach / die Christen allein verstehen / dz man sie aber verstehe / muß man dreyerley betrach-

thaten Gottes / der vns arme Sünder zu gnaden auffnimpt / vmb seines lieben Sohns Christi willen.

Das duncket aber manchen schwer seyn / GOttes Gebott halten. Aber Johannes saget: Seine Gebott sind nicht schwer. Dann wann die Seele auß Gott geboren ist / vnd Gott als jhren Vatter hertzlich liebet / so ist da kein Zwang / sondern ein freywilliger Geist. Machen wir schon alles nicht so gut / als es nach dem Gesetz wol seyn solte / kompt solches nicht zur Rechnung / darumb daß wir seyn in der Gnade JEsu Christi. Auff solche Weise ists nicht schwer GOttes Gebott halten / sondern nur eine Lust. V. 4.Johannes beweiset es auff solche Weise: Seine Gebott seynd nicht schwer / dann alles was von Gott geboren ist / vberwindet die Welt. Daß vns Gottes Gebott zu halten / insonderheit schwer machet / ist die Liebe der Welt. Wann aber die Weltliebe in der Liebe GOttes durch den Glauben vberwunden ist / wirds nicht mehr schwer / Gottes Gebott zu halten.

3, Victoria de mũdo. V. 4. 5.

Da findet sich das dritte Kennzeichen deß rechtschaffenen lebendigen Glaubens / der Sieg vber die Welt. Alles was von GOTT geboren ist / vberwindet die Welt / vnnd vnser Glaube ist der Sieg / der die Welt vberwunden hat. Wer ist aber / der die Welt vberwindet / ohne der da glaubet / daß JEsus Gottes Sohn ist. Da stehet dreyerley / vnnd ist doch nur einerley Meynung; nemblich: Der Glaube vberwindet die Welt. Es ist aber für fleischlichen Menschen vnverständlich geredet; eben so wol als daß ein glaubiger Mensch auß Gott geboren ist. Solte man das einem armen vngeachten Christen zutrawen? Sollen die stärcker seyn / als die Könige / vnnd alle Gewaltige auff Erden? Welcher Potentat hat jemalen die Welt vberwinden können? Johañes führet eine Sprach / die Christen allein verstehen / dz man sie aber verstehe / muß man dreyerley betrach-

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[668/0688] thaten Gottes / der vns arme Sünder zu gnaden auffnimpt / vmb seines lieben Sohns Christi willen. Das duncket aber manchen schwer seyn / GOttes Gebott halten. Aber Johannes saget: Seine Gebott sind nicht schwer. Dann wann die Seele auß Gott geboren ist / vnd Gott als jhren Vatter hertzlich liebet / so ist da kein Zwang / sondern ein freywilliger Geist. Machen wir schon alles nicht so gut / als es nach dem Gesetz wol seyn solte / kompt solches nicht zur Rechnung / darumb daß wir seyn in der Gnade JEsu Christi. Auff solche Weise ists nicht schwer GOttes Gebott halten / sondern nur eine Lust. Johannes beweiset es auff solche Weise: Seine Gebott seynd nicht schwer / dann alles was von Gott geboren ist / vberwindet die Welt. Daß vns Gottes Gebott zu halten / insonderheit schwer machet / ist die Liebe der Welt. Wann aber die Weltliebe in der Liebe GOttes durch den Glauben vberwunden ist / wirds nicht mehr schwer / Gottes Gebott zu halten. V. 4. Da findet sich das dritte Kennzeichen deß rechtschaffenen lebendigen Glaubens / der Sieg vber die Welt. Alles was von GOTT geboren ist / vberwindet die Welt / vnnd vnser Glaube ist der Sieg / der die Welt vberwunden hat. Wer ist aber / der die Welt vberwindet / ohne der da glaubet / daß JEsus Gottes Sohn ist. Da stehet dreyerley / vnnd ist doch nur einerley Meynung; nemblich: Der Glaube vberwindet die Welt. Es ist aber für fleischlichen Menschen vnverständlich geredet; eben so wol als daß ein glaubiger Mensch auß Gott geboren ist. Solte man das einem armen vngeachten Christen zutrawen? Sollen die stärcker seyn / als die Könige / vnnd alle Gewaltige auff Erden? Welcher Potentat hat jemalen die Welt vberwinden können? Johañes führet eine Sprach / die Christen allein verstehen / dz man sie aber verstehe / muß man dreyerley betrach-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/688>, abgerufen am 24.11.2024.